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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Blick zu Michael. „Herr Ritter“, sagte sie ehrerbietig. „Würden Sie für diesen Mann bürgen?“
    Möglicherweise war es ja nur meine Einbildung, dass Michael ein wenig länger für seine Antwort brauchte, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen wäre. „Sicher.“
    Sie fixierte auch ihn und nickte dann. „Mister Dresden, Sie erinnern sich an meinen Leibwächter Kincaid?“
    „Ja“, entgegnete ich. Meine Stimme sprudelte nicht gerade vor Begeisterung. „He, harter Knabe. Was führt Sie nach Chicago?“
    Kincaids Grinsen wurde noch breiter. „Der Gnom“, antwortete er. „Ich hasse Schnee. Wenn es nach mir ginge, wäre ich lieber irgendwo, wo es sonnig ist. Hawaii zum Beispiel.“
    „Ich bin kein Gnom“, warf das Archiv eindeutig missbilligend ein. „Statistisch gesehen haben vierundsiebzig Prozent der Kinder meines Alters eine ähnliche Größe. Hör bitte auf, ihn zu provozieren.“
    „Der Gnom versteht keinen Spaß“, erläuterte Kincaid. „Ich habe versucht, sie zu überreden, den Pfadfinderinnen beizutreten, aber davon wollte sie nichts wissen.“
    „Wenn ich Makkaroni auf einen Pappteller kleben will, kann ich das auch zuhause machen“, sagte das Archiv. „Es ist schon Stunden nach meiner Schlafenszeit, und ich habe nicht die geringste Absicht, mich mit den örtlichen Einsatzkräften auseinanderzusetzen. Wir sollten gehen.“ Sie sah mit gerunzelter Stirn zu Kincaid hinüber. „Es ist offenkundig, dass jemand unsere Bewegungen beobachtet. Unsere Unterkunft hier ist höchstwahrscheinlich kompromittiert.“ Ihr Blick wanderte zurück zu mir. „Ich erbitte hiermit förmlich die Gastfreundschaft des Weißen Rates, bis ich eine sichere Bleibe beschaffen kann.“
    „Äh“, sagte ich diplomatisch.
    Luccio vollführte eine schnelle Geste mit der Hand, die mir bedeutete anzunehmen.
    „Natürlich“, sagte ich und verbeugte mich leicht vor dem Archiv.
    „Ausgezeichnet“, antwortete das Archiv. Sie drehte sich zu Kincaid um. „Ich bin völlig durchnässt. Mein Mantel und Kleidung zum Wechseln sind in meiner Tasche im Zug. Ich werde sie brauchen.“
    Kincaid beäugte mich skeptisch, doch bezeichnenderweise widersprach er dem Archiv nicht. Stattdessen eilte er die Stufen hinab.
    Das Archiv wandte sich an mich. „Statistisch gesehen sollten die Einsatzkräfte dieser Stadt in drei Minuten hier einzutreffen beginnen, wenn man die wetterbedingten Straßenverhältnisse bedenkt. Es wäre das Beste für uns alle, wenn wir dann nicht mehr hier wären.“
    „Ganz meine Meinung“, sagte ich. Ich schnitt eine Grimasse. „Wer auch immer hinter dem Chaos hier steckt, ist ein verdammtes Risiko eingegangen, so in der Öffentlichkeit zu agieren.“
    Der nicht ganz menschliche Blick des Archivs schien mich zu durchbohren. Dann sagte sie: „Die Dinge dürften sogar noch schlimmer stehen. Ich fürchte, Ihre Schwierigkeiten fangen gerade erst an.“

26. Kapitel
    M ichael blieb abrupt stehen , als er das klaffende Loch in der östlichen Wand des Hauptbahnhofes sah, das Zwerg das Geißlein in die Mauer gerissen hatte. „Gnädiger Gott“, japste er. „Harry, was ist geschehen?“
    „Problemchen“, entgegnete ich.
    „Davon hast du nichts erzählt.“
    „Du hast so beschäftigt ausgesehen“, rechtfertigte ich mich, „und du musstest dich ja schon um einige hundert Schurken kümmern.“ Ich nickte in Richtung Loch. „Ich hatte nur einen.“
    Michael schüttelte irritiert den Kopf, und aus den Augenwinkeln sah ich, wie Luccio das Loch mit milder Sorge beäugte.
    „Hast du alles?“, erkundigte sich Michael.
    Luccio legte fragend den Kopf zur Seite, als Michael sprach, und warf mir dann einen unverwandten Blick zu.
    Ich sah Michael warnend an und meinte: „Klar.“ Dann drehte ich mich rasch auf dem Absatz um und pfiff. „Mouse!“
    Mein Hund kam, durchweicht, aber immer noch enthusiastisch, über den mit Wasser bedeckten Marmorboden auf uns zugehetzt. Schlitternd kam er zum Stehen, und vor ihm rauschte eine kleine Bugwelle über meine Schuhe. Das Archiv musterte den herangetrabten Hund aufmerksam, machte einen Schritt auf ihn zu – wurde dann jedoch durch Kincaid am Weitergehen gehindert, indem er ihr eine Hand auf ihre schmale Schulter legte.
    Michaels Blick schweifte besorgt zwischen Mouse und dem Kind hin und her. „Wir haben ein Problem.“
    So viel Platz bot die Fahrerkabine von Michaels Laster nicht.
    Wir waren alle bis auf die Knochen durchnässt, doch hatten wir keine Zeit mehr, daran

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