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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Krankenwagen. Außerdem kippt sich die Rettungsmannschaft gerade Kaffee hinter die Binde, während alle anderen in der Kälte frieren.“ Ich nippte an meinem Becher. „Die Bastarde.“
    „Das Gebäude war unbewohnt“, sagte Murphy. „Es wurde gerade modernisiert.“
    „Keine Verletzten“, sagte ich. „Das ist ein Vorteil.“
    Murphy warf mir einen kryptischen Blick zu. „Bist du bereit, inoffiziell zu arbeiten? Auf Tageshonorarbasis?“
    Ich nippte, um mein Zusammenzucken zu überspielen. Mir war ein Zweitagesminimum um einiges lieber. „Schätze, die Stadt spuckt nicht mehr besonders viel Kohle für externe Berater aus, hm?“
    „Die Sondereinheit hat das Geld aus der Kaffeekasse zusammengelegt, falls wir einmal deine Ansicht in einer Angelegenheit brauchen.“
    Dieses Mal gab ich mir keine Mühe, mein Zusammenzucken zu verbergen. Geld von der Stadt war eine Sache. Geld von den Polizisten der Sondereinheit zu akzeptieren war eine völlig andere Angelegenheit.
    Die Sondereinheit war eine Art Poolfilter der Polizei von Chicago. Alle Dinge, die nicht in die Zuständigkeitsbereiche der verschiedenen anderen Einheiten fielen, landeten bei der Sondereinheit. Sehr oft handelte es sich dabei einfach um Dinge, um die sich sonst niemand kümmern wollte, also nahm sich die Sondereinheit der Sache an, angefangen mit vom Himmel regnenden Fröschen bis zu Berichten, dass irgendwo ein Chupacabra aus seinem Versteck in der Kanalisation heraus die örtlichen Haustierchen belästigt hatte. Es war ein Scheißjob, und nein, das Wortspiel war nicht beabsichtigt, und all das hatte zur Folge, dass diese Abteilung als eine Art Irrenanstalt für Inkompetente galt. Das war sie aber nicht, auch wenn die Insassen dieses polizeilichen Irrenhauses einige Charaktereigenschaften teilten – genug Verstand, um Dinge zu hinterfragen und eine unentschuldbare Unfähigkeit, wenn es darum ging, in den trüben Wassern der polizeiinternen Politik zu navigieren.
    Als Sergeant Murphy noch Lieutenant Murphy gewesen war, hatte sie die Sondereinheit geleitet. Man hatte sie aus Amt und Würden gejagt, als sie während besonders haariger Ermittlungen für vierundzwanzig Stunden verschwunden war. Sie konnte ihren Vorgesetzten nicht erzählen, dass sie alle Hände voll damit zu tun gehabt hatte, eine eisige Festung in den nächstgelegenen Bereichen des Niemalslands zu erstürmen. Nun war ihr alter Partner, Lieutenant John Stallings, der offizielle Boss und führte die Abteilung mit einem ausgefransten, manchmal übel notverknoteten Schnürsenkel von Budget.
    Daher die bedauerliche Abwesenheit eines entsprechenden Einkommens für Chicagos einzigen Profimagier.
    Ich konnte ihr Geld nicht nehmen. Es war ja nicht so, als badeten sie in Kohle. Andererseits hatten sie auch ihren Stolz, und den konnte ich ihnen ebenfalls nicht nehmen.
    „Tageshonorarbasis?“, fragte ich. „Zum Geier, mein Konto ist dünner als die moralischen Grundsätze eines Tabaklobbyisten. Ich mach’s per Stundensatz.“
    Murphy funkelte mich kurz säuerlich an, bevor sie mir leicht dankbar zunickte. Stolz wog gesunden Menschenverstand nicht immer auf.
    „Also, was geht?“, fragte ich. „Brandstiftung?“
    Sie zuckte die Achseln. „Eine Art Explosion. Möglicherweise ein Unfall. Möglicherweise auch nicht.“
    Ich schnaubte. „Klar, weil du mich bei möglichen Unfällen zu Rate ziehst.“
    „Komm.“ Murphy zog eine Staubmaske aus ihrer Manteltasche und legte sie an.
    Ich zog ein Kopftuch hervor und band es mir vor Mund und Nase. Was ich jetzt noch brauchte, war ein cooler Cowboyhut und Sporen, um das Klischee zu vervollständigen. Yippeahee, Schweinebacke!
    Sie warf mir einen Blick über die Schulter zu, doch ihre Züge waren unter der Staubmaske schwer zu lesen. Dann führte sie mich zu einem Gebäude neben dem zerstörten Wohnhaus. Murphys Partner wartete schon auf uns.
    Rawlins war ein untersetzter Mann Mitte Fünfzig, akzeptabel übergewichtig, und wirkte so gütig wie ein Sattelschlepper. Er hatte sich einen Bart wachsen lassen, der graumeliert war, ein scharfer Kontrast zu seiner dunklen Haut, und trug einen ausgebeulten, alten Wintermantel über seinem Anzug von der Stange.
    „Dresden“, sagte er lässig. „Gut, Sie zu sehen.“
    Ich schüttelte ihm die Hand. „Wie geht’s dem Fuß?“
    „Der fängt immer zu zwicken an, wenn mir jemand gleich sagen will, dass ich verduften soll“, sagte er sachlich. „Au.“
    „Es ist besser, wenn Sie alles abstreiten können“,

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