Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
Vom Netzwerk:
anzuhäufen.
    All das hatte ein gewisser Harry Dresden möglich gemacht, und das echt Ärgerliche an dieser Sache war, dass es damals das geringste Übel gewesen war, das mir zur Verfügung gestanden hatte.
    Ich sah von dem Kreis auf, den ich im Schutz eines Betonvordaches in der Gasse skizziert hatte, und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Fange nichts auf. Vielleicht ist das Blut schon zu trocken. Vielleicht ist auch der Vorbesitzer schon tot.“
    Murphy nickte. „Ich werde ein Auge auf die Leichenschauhäuser haben.“
    Ich brach den Kreis, indem ich ihn mit der Hand verwischte, und erhob mich von den Knien.
    „Kann ich dich etwas fragen?“, erkundigte sich Murphy.
    „Klar.“
    „Warum benutzt du nie Pentagramme? Ich sehe dich immer nur Kreise zeichnen.“
    Ich zuckte die Achseln. „Hauptsächlich wegen der PR. Wenn man in diesem Land durch die Gegend stiefelt und fünfzackige Sterne malt, beginne die Leute immer sofort irgendwas mit Satan zu plärren. Inklusive der Satanisten. Ich habe schon genug Probleme. Wenn ich mal ein Pentagramm brauche, stelle ich es mir meist einfach vor.“
    „Das kannst du?“
    „Magie passiert großteils im Kopf. Es geht darum, ein Bild in den eigenen Gedanken zusammenzusetzen und es festzuhalten. Theoretisch könnte man alles ohne Kreide, Symbole und so zustande bringen.“
    „Warum tust du das dann nicht?“
    „Weil es sinnlos schwer ist und zu denselben Ergebnissen führt.“ Ich musterte den immer noch fallenden Schnee. „Du bist Polizistin. Ich brauche einen Donut.“
    Sie schnaubte, als wir aus der Gasse traten. „Du stehst wohl auf Stereotypen, Dresden?“
    „Polizisten fahren ständig mit ihren Streifenwägen durch die Gegend und haben kaum jemals Kontrolle über ihre Überstunden, Murph. Meist schaffen sie es ja nicht mal, von einem Tatort wegzukommen, um sich einen Burger in die Figur zu schieben. Also brauchen sie einfach was zu essen, das Stunden im Auto rumliegen kann, ohne total abgestanden zu schmecken oder ihnen eine Lebensmittelvergiftung einzubringen, und in dieser Hinsicht sind Donuts echt prima.“
    „Müsliriegel auch.“
    „Ist Rawlins auch ein fanatischer Masochist?“
    Murphy rempelte gutmütig die Schulter gegen meinen Arm, als ich gerade mitten in einem Schritt war. Ich verlor das Gleichgewicht und grinste. Wir traten auf eine fast gänzlich leere Straße hinaus. Die Feuerwehrleute hatten begonnen, ihren Kram einzupacken, als ich angekommen war, und bis auf einen Wagen waren nun alle bereits wieder auf dem Weg zu ihren Feuerwachen. Sobald die Flammen erloschen waren, war das Spektakel vorbei, und die Gaffer hatten sich verzogen. Nur noch ein paar Polizisten waren in Sicht, die meisten davon in ihren Autos.
    „Also, was ist mit deinem Gesicht passiert?“, fragte Murphy.
    Ich sagte es ihr.
    Sie verbarg ein Feixen. „Die sieben Geißlein?“
    „He! Die waren verdammt widerstandsfähig. In der norwegischen Geschichte legen die Trolle um!“
    „Das habe ich ja sogar dich tun sehen. Wie schwer kann das sein?“
    Ich ertappte mich bei einem Lächeln. „Ich hatte ein klein bisschen Hilfe.“
    Murphys Lachen passte sich an mein schelmisches Grinsen an. „Noch ein Witz über kleine Leute, und ich reiße dir eine Kniescheibe aus.“
    „Murphy“, schalt ich. „Du stehst über roher Gewalt. Was durchaus eine Leistung ist.“
    „Nur weiter so, Klugscheißer. Ich werde immer größer als du sein, wenn du ohnmächtig auf dem Boden liegst.“
    „Stimmt. Das war ein Tiefschlag. Ich werde versuchen, darüber hinwegzukommen.“
    Sie zeigte mir die geballte Faust. „Paff, Dresden. Bis zum Mond.“
    Wir erreichten Murphys Wagen. Rawlins saß auf dem Beifahrersitz und täuschte ein Schnarchen vor. Er war nicht der Typ, der einfach wegnickte.
    „Der Sommer hat dich also attackiert“, sagte Murphy. „Glaubst du, der Angriff auf Marcones Gebäude steht damit im Zusammenhang?“
    „Ich habe den Glauben an Zufälle verloren“, grummelte ich.
    „Steig ein“, sagte sie. „Ich fahre dich heim.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Vielleicht gibt es etwas, was ich tun kann. Dazu muss ich aber allein sein, und ich brauche einen Donut.“
    Murphy zog eine zarte, goldene Braue hoch. „Oooooooo-kay.“
    „Jetzt zieh deine schmutzigen Gedanken aus der Gosse und gib mir den verdammten Donut.“
    Murphy schüttelte den Kopf und stieg ein. Sie warf mir eine Papiertüte von Dunkin’ Donuts zu, die zuvor auf Rawlins Seite des Armaturenbretts gethront

Weitere Kostenlose Bücher