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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Bootes sank tief ins Wasser ein, als sich der Bug hoch in die Luft erhob und einen gewaltigen Satz nach vorne vollführte.
    Eines meiner Beine wurde unter meinem Körper weggerissen. Ich ging mit rudernden Armen zu Boden, wobei ich feststellen musste, dass einer der Kelpies eine seiner Extremitäten um meinen Knöchel geschlungen hatte. Mit mehreren Rucken und schmerzhaften Stößen riss er mich zum Heck des Bootes. Mir war klar, dass das Boot kurz davorstand, unter meinem Allerwertesten durchzusausen und mir ein kaltes Bad zu verschaffen. Dann würde sich nur noch die Frage stellen, was mich zuerst erledigen würde – das eisige Wasser oder die würgende Umarmung seiner Bewohner.
    Dann blitzte jäh ein Licht weiß und purpurrot auf, etwas pfiff und zischte fürchterlich, und eine Feuerlanze fuhr auf meinen Fuß herab. Ich ging in freien Fall über, donnerte gegen die Heckwand des Bootes und küsste dann den Boden. Ein frostiger Regen gefrierenden Wassers brach mit einer grausamen Kälte über mich herein. Ich sah an mir hinunter und erspähte einen Strang faseriger Pflanzen, der sich eindrehte und verdorrte, als er von meinem blutenden Knöchel fiel. Sanya griff nach unten und riss mir die Reste vom Bein, die er ohne viel Federlesens über Bord in das schwarze Wasser warf. Mein Knöchel blutete. Das Blut sah im grünlichen Leuchten des Knicklichtes pechschwarz aus. Weitere schwarze Flecken glänzten an der Spitze Esperacchius’.
    Ich umklammerte mein Fußgelenk und zischte vor Schmerz. „Verdammt, Sanya!“
    Sanya spähte in die Finsternis hinter dem Boot und dann auf mein Bein hinab. „Oh. Hoppla!“
    Michael kam nach hinten, um sich neben mich zu knien, und beugte sich über meinen Fuß. „Harry, halt still.“ Er tippte mit dem Finger auf meinen Knöchel, und es bereitete mir ausreichend Schmerzen, um mir einen äußerst ruppigen Kommentar über seine Ahnenreihe zu entlocken. „Ist nicht so schlimm. Ein langer, aber nicht besonders tiefer Schnitt.“ Er öffnete eine Ledertasche, die Amoracchius’ Scheide gegenüber an seinem Schwertgurt prangte, und zog einen kleinen Verbandskasten hervor. Sanyas Schwert hatte bereits meine Hose zerschnitten, doch Michael riss sie noch weiter auf, um besser an die Wunde heranzukommen. Dann säuberte er den Schnitt mit einem Einwegreinigungstuch, bedeckte ihn mit etwas aus einer Plastiktube, drückte eine dicke, weiße Bandage darauf und wand Klebeband um meinen Knöchel. Er brauchte dafür nicht mal drei Minuten. Er arbeitete mit ruhigen, schnellen Händen, was mir aber ganz recht war. Als er fertig war, war der Wundschock abgeflaut, und der Schmerz hatte sich lebhaft zu Wort gemeldet.
    „Gegen die Schmerzen kann ich kaum etwas tun“, entschuldigte er sich. „Tut mir leid.“
    „Mit Schmerzen kann ich leben“, brummte ich und zuckte zusammen. „Gebt mir eine Minute.“
    „Tut mir leid“, sagte Sanya.
    „Schon gut, aber wage nie wieder, mir das Leben zu retten“, warnte ich ihn. Dann legte ich mein Bein auf eine der Sitzbänke hinten im Boot und schloss die Augen. Außer Sedativa gab es noch einige Wege, mit Schmerzen klarzukommen. Zugegeben, die meisten davon waren zu kaum etwas nutze, wenn man nicht über jahrelang geübte Konzentration und eine entsprechende Technik verfügte, doch die hatte ich glücklicherweise. Lasciel hatte mich eine mentale Technik gelehrt, um den Schmerz abzuschotten, die so effektiv war, dass es mich selbst ein wenig davor gruselte. Als ich sie das letzte Mal eingesetzt hatte, hatte ich meinen Körper vorangetrieben, bis er einfach zusammengebrochen war, da ich mir über meinen wahren Zustand nicht länger im Klaren gewesen war. Ich wäre daran fast krepiert.
    Körper und Geist, Herz und Seele, im Endeffekt sind wir doch nur Menschen und sollten Schmerzen empfinden können. Wenn man sich davon abschottete, tat man das auf eigene Gefahr.
    Das war ja auch schön und gut, aber bei dem, was vor uns lag, kam es auf ein bisschen mehr Gefahr nun auch wieder nicht an, und ich konnte es mir einfach nicht leisten, abgelenkt zu werden. Also schloss ich die Augen, brachte meinen Atem unter Kontrolle, konzentrierte mich und begann, methodisch Schutzwälle zwischen mir, der neuen Verletzung, meiner gebrochenen Nase und meinem geschundenen Körper zu errichten. Ich benötigte dafür einige Minuten, und als ich mein Werk vollendet hatte, hatte sich das Brüllen des Motors zu einem leisen Grollen gelegt.
    Ich öffnete die Augen und bemerkte, dass Sanya

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