Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
Vom Netzwerk:
zitterte vor Adrenalin, Entkräftung und Kälte. Ich musste diesen Arschlöchern einen Schritt voraus sein, wenn ich das Ganze in einem Stück überleben wollte. Tick, Trick und Track wussten, dass ich hier herein geflitzt war, und sie würden die Verfolgung nicht so leicht aufgeben. Im Moment hatte einer die Tür im Auge, um sicherzustellen, dass ich nicht auf demselben Weg wieder verduftete. Die anderen beiden umkreisten das Haus auf der Suche nach einem Weg herein. Ich war verdammt sicher, dass ich nicht mehr hier sein wollte, wenn sie fündig geworden waren.
    Ich legte das Pentagramm-Amulett, das ich um den Hals trug, ab, flüsterte etwas und ließ meinen Willen hineinfließen. Das Amulett begann, in einem sanften, blauen Licht zu schimmern.
    Ich befand mich in einer Art Wartungsgang mit nacktem Betonboden und unverputzten Wänden. In der rechten Wand des Ganges waren mehrere Türen eingelassen, und eine weitere befand sich am anderen Ende des Korridors. Ich sah ohne Umschweife sofort nach. Die erste Tür führte in einen Raum mit riesengroßen Heizapparaturen und Klimaanlagen, die einen wahren Kraken aus Schläuchen und Rohren bildeten. Das half mir nicht.
    Der nächste Raum war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Auch wenn ich mich ein wenig dafür schämte, hob ich meinen Stab, schloss die Augen und konzentrierte mich kurz, bevor ich etwas Energie den mit Runen beschnitzten Holzschaft entlang schießen ließ, die ich diesmal zu einem Meißel aus purer Energie bündelte. Er schnitt durch den Bügel des Schlosses und auch noch ein wenig ins Holz der Tür dahinter. Das Schloss polterte zu Boden, und die beiden sauber durchtrennten Stahlhälften des Bügels glosten dunkelorange an den Rändern.
    Der Raum war augenscheinlich der Arbeitsplatz des Haustechnikers. Er war nicht sonderlich groß, dafür aber fein säuberlich aufgeräumt. Ich entdeckte eine Werkbank, Werkzeug und einen Vorrat an allen möglichen Haushaltsdingen – Birnen, Luftfiltern für die Anlagen nebenan, Ersatzteile für Türen, Abflussrohre und Toiletten. Ich griff mir ein paar Dinge und ließ als Wiedergutmachung meine letzten beiden Zwanziger auf der Werkbank liegen. Dann stapfte ich wieder auf den Gang hinaus und machte mich auf den Weg ins Innere des Gebäudes.
    Auch die nächste Tür war abgeschlossen. Ich brach sie mit dem Stemmeisen auf, das ich aus der Werkstatt mitgenommen hatte. Das machte doch etwas Lärm.
    Ein kehliges Tiergebrüll erklang von der anderen Seite der Metalltür. Etwas donnerte dagegen, allerdings nicht mit ausreichend Wucht, um sie aus den Angeln zu heben, und dem Aufprall folgte ein abrupter Schmerzenslaut. Ich fletschte die Zähne zu einem Grinsen.
    Die Tür am gegenüberliegenden Ende des Ganges führte in die Eingangshalle eines Bürogebäudes, die sehr einfach eingerichtet war. Ein Licht blinkte an einer Tafel mit einer Tastatur neben der Tür, die ich aufgebrochen hatte. Augenscheinlich hatte ich den Gebäudealarm ausgelöst. Das war mir nur recht. Das nächste Polizeirevier war wenig mehr als einen Block entfernt, und das Blaulicht und das Erscheinen sterblicher Polizisten würden hoffentlich die Geißlein verscheuchen und sie dazu bringen, auf einen besseren Zeitpunkt zu warten um mich endgültig einzutüten.
    Aber Moment mal. Wenn das Gebäude mit einer Alarmanlage ausgestattet war, musste ich sie doch sicher ausgelöst haben, als ich durch die Seitentür eingedrungen war, und das war nun doch schon einige Minuten her. Warum war die Polizei noch nicht hier?
    Vermutlich lag es am Wetter. Das konnte einen ganz schön aufhalten. Wahrscheinlich waren auch ein paar Telefonleitungen und Stromkabel ausgefallen, was ganz schönes Chaos in der Energieversorgung und der Kommunikation verursachen konnte. Es hatte sicher auch Unfälle gegeben, wo der Verkehr nicht zusammengebrochen war, und wenn man bedachte, wie viele Mann abgezogen worden waren, um sich um Marcones eingestürztes Gebäude zu kümmern, waren die Leutchen im Polizeirevier sicher selbst so spät in der Nacht an den Grenzen ihrer Kapazität angelangt. Es konnte also noch ein paar Minuten länger dauern, bis die Polizei hier aufkreuzte.
    Ein Schatten huschte an der Vordertür des Bürogebäudes vorbei, und ein Geißlein erschien.
    Mir blieben keine Minuten mehr.
    Ich bewegte mich, noch ehe ich mir dessen bewusst geworden war, und hastete auf den Aufzug zu. Die Stahlstreben in der Tür hielten das Geißlein davon ab, einfach durch das Glas zu brechen und sich

Weitere Kostenlose Bücher