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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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kalte Mädels. Unmenschlich attraktive, sinnliche Kreaturen wie die vor mir. Der Winterritter hatte Autorität und Status, und die waren für Feen ein noch stärkeres Aphrodisiakum als für uns Sterbliche.
    Ich konnte … fast alles haben, und es würde mich nur meine Seele kosten.
    Nein, ich spreche hier von nichts Magischem oder Metaphysischem. Ich spreche vom Kern meines Wesens, alles, das Harry Dresden zu dem macht, wer oder was er ist. Wenn ich diese Dinge, die mich definierten, verlöre, was würde dann von mir noch übrig bleiben?
    Ein Haufen Körperfunktionen – und Reue.
    Das wusste ich. Aber wie dem auch sei, die Berührung von Mabs eiskalten Lippen auf meinem Ohr hallte nach und sandte bei jedem Atemzug wohlige Schauer durch meinen Körper. Das reichte, mich innehalten zu lassen.
    „Nein, Mab“, sagte ich schließlich. „Ich will den Job nicht.“
    Sie studierte mein Gesicht mit ruhigen, ausdrucksvollen Augen. „Lügner“, sagte sie leise. „Du willst ihn. Ich sehe es dir an.“
    Ich biss die Zähne zusammen. „Der Teil von mir, der ihn will, hat kein Stimmrecht“, verkündete ich. „Ich nehme den Job nicht an. Punkt.“
    Sie legte den Kopf zur Seite und blickte mich an. „Eines Tages, Magier, wirst du zu meinen Füßen knien und mich um den Mantel anflehen.“
    „Aber nicht heute.“
    „Nein“, sagte Mab. „Heute tust du mir einen Gefallen. Genau wie ich gesagt habe.“
    Ich wollte darüber nicht zu intensiv nachdenken, wollte ihr aber auch nicht zu offen zustimmen. Also nickte ich stattdessen in Richtung des Flecks auf dem Boden, wo sich die Schneeskulpturen befunden hatten. „Wer hat sich Marcone gekrallt?“
    „Ich weiß nicht. Dies ist ein Grund, warum ich dich als Gesandten ausgesucht habe. Du hast die Gabe, verlorene Dinge zu finden.“
    „Wenn ich das für Euch tun soll, werde ich Euch Fragen stellen müssen“, sagte ich.
    Mab sah zum Himmel empor, als müsse sie durch den immer noch fallenden Schnee die Sterne befragen. „Zeit, Zeit, Zeit. Findet das denn nie ein Ende?“ Sie schüttelte den Kopf. „Magierkind, die Stunde ist fast um. Ich habe Pflichten, denen ich nachkommen muss – wie du auch. Du solltest dich erheben und diesen Ort verlassen.“
    „Warum?“, fragte ich argwöhnisch. Ich stand auf.
    „Weil dein kleiner Gefolgsmann nicht mich gemeint hat, als er dich vor Gefahr gewarnt hat, Magierkind.“
    Auf der Straße außerhalb der Gasse erstarben der orkanartige Sturm und die weiße Wand des Schneetreibens. Auf der anderen Straßenseite standen zwei Männer in langen Mänteln und Cowboyhüten und fixierten die Gasse. Ich fühlte, wie sich ihre Aufmerksamkeit wie ein Bleigewicht auf meine Schultern legte, und mich beschlich das Gefühl, dass sie erstaunt waren, mich zu sehen.
    Ich fuhr herum, um mit Mab zu sprechen – nur um festzustellen, dass sie verschwunden war. Auch Grimalkin war nicht mehr zu sehen. Beide waren spurlos und ohne das leiseste Flüstern von Magie verschwunden.
    Ich wandte mich wieder der Straße zu und sah, wie die beiden Gestalten vom Bürgersteig traten und mit ausholenden Schritten auf mich zuhielten. Sie waren beide groß, fast so groß wie ich, und massig gebaut. Es war ziemlich viel Schnee gefallen, und die Straße war mit eiskaltem Weiß bedeckt.
    Sie hinterließen Spuren von gespaltenen Hufen.
    „Kacke“, fluchte ich und floh die enge, nichtssagende Gasse entlang.

7. Kapitel
    B eim ersten Anzeichen meines Rückzugs warfen die beiden Männer ihre Köpf in den Nacken und stießen gellende, meckernde Rufe aus. Dabei glitten ihnen die Hüte vom Kopf und entblößten die ziegenartige Physiognomie und die gekrümmten Hörner der Geißlein. Doch sie waren größer als der erste Angriffstrupp – größer, stärker, schneller.
    Als sie näherkamen, fiel mir noch etwas auf.
    Sie hatten Maschinenpistolen unter den Mänteln hervorgezogen.
    „Ach, kommt schon“, beschwerte ich mich im Laufen. „Das ist einfach unfair.“
    Sie eröffneten das Feuer, was mich nicht glücklich stimmte. Magier oder nicht, eine Kugel, die mich am Kopf erwischte, würde mir wie einem Otto Normalverbraucher das Hirn zermatschen. Wirklich schlimm war allerdings die Tatsache, dass sie nicht einfach blindwütig durch die Gegend ballerten. Selbst mit automatischen Waffen war es schwer, ein bewegtes Ziel aufs Korn zu nehmen, und die alte „Ballern-und-beten“-Methode beruhte einfach nur auf purem Glück, dass sich als statistischer Durchschnitt verkleidet hatte: Wenn man

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