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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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sie von schnöder Einsilbigkeit auf verbalen Wasserfall umschaltete. Selbst Michael sah auf und warf ihr einen Blick zu.
    „Nein?“, fragte ich. „Was dann?“
    „Die Anzahl von Leuten, die aufgrund unzusammenhängender Fakten darauf gekommen sein könnten“, erläuterte Gard. „Subunternehmen wollten Geld. Wir brauchten Baumaterial. Architekten wurden tätig. Dutzende von Dingen können einen Hinweis darauf geliefert haben, dass Marcone dabei war, etwas zu bauen, was wiederum das Interesse von jemandem erweckt haben kann, etwas tiefer zu graben.“
    Ich grunzte zustimmend. „Derjenige war augenscheinlich der Meinung, er könnte mehr herausfinden, wenn er mal ein Schwätzchen mit Architekten oder Bauarbeitern hält.“
    „Genau. In dieser Hinsicht war Marcone merkwürdig lax, wenn man bedenkt, wie akkurat er sonst auf Sicherheitsvorkehrungen bedacht war. Ich bat ihn, die üblichen Maßnahmen zu treffen, doch er hat sich geweigert.“
    „Übliche Maßnahmen“, sagte ich. „Sie haben geraten, alle umzubringen, die mit der Sache etwas zu tun hatten.“
    „Geheimgänge und Geheimverstecke sind doch etwas nutzlos, wenn sie nicht länger geheimsind“, gab Gard zu bedenken.
    „Möglicherweise hatte er einfach keinen Bock, einen Haufen seiner eigenen Angestellten umzulegen, um seinen Arsch in Sicherheit zu bringen.“
    Gard zuckte die Achseln. „Ich bin nicht dafür da, moralische Entscheidungen zu treffen, Dresden. Ich bin Beraterin, und das war mein Rat.“
    Ich schnaubte. „Also, wer könnte es wissen? Die Bauarbeiter. Die Leute, die für deren Entgelt zuständig waren.“
    „Außerdem jeder, mit dem diese Leute geredet haben“, gab Gard zu bedenken.
    „Das lässt die Gruppe der Verdächtigen etwas mehr anwachsen, als hilfreich ist“, sagte ich.
    „In der Tat.“
    „Halt!“, sagte ich. „Zeit für Ockham.“
    Sie warf mir einen verständnislosen Blick zu. Möglicherweise war sie es einfach nicht gewohnt, so rüde unterbrochen zu werden.
    „Ockham?“, fragte sie.
    „Ockhams Rasiermesser“, sagte ich. „Die einfachste Erklärung trifft meist zu.“
    Ihre Lippen erzitterten. „Wie charmant.“
    „Wenn wir uns einen Verdächtigenkreis zurechtlegen, der jeden beinhaltet, der etwas gehört haben könnte, bringt uns das nicht weiter. Wenn wir den Kreis aber auf die wahrscheinlichsten Verdächtigen beschränken, haben wir etwas, womit wir arbeiten können, und die Chancen stehen um einiges höher, den Verdächtigen aufzustöbern.“
    „Wir?“, fragte Gard.
    „Ist doch schnuppe“, sagte ich. „Wer könnte so weitreichenden Zugriff gehabt haben? Lassen Sie uns mal die Bauunternehmen außen vor lassen. Die sind für gewöhnlich nicht besonders blutdürstig, und außerdem gehört die Hälfte ohnedies Marcone.“
    Gard nickte. „Gut. Einer der drei oder vier Bilanzbuchhalter, jeder aus Marcones innerstem Kreis, und vielleicht ein oder zwei oder drei ‚Problemlöser’.“
    „Problemlöser?“, fragte Michael.
    „Wenn es ein Problem gibt, lösen sie es“, erläuterte ich, „meist mit einem Revolver.“
    Ein kurzes Gelächter sprudelte über Gards Lippen – doch dann zuckte sie zusammen und presste sich beide Hände auf den Bauch.
    „Ganz ruhig“, sagte ich. „Geht es Ihnen gut?“
    „Wird schon wieder“, murmelte Gard. „Bitte fahren Sie fort.“
    „Was ist mit Torelli?“, fragte ich.
    „Was soll mit dem sein?“
    „Könnte er unser Mann sein?“
    Gard rollte mit den Augen. „Ich bitte Sie. Der Mann hat den Intellekt einer lobotomisierten Schildkröte. Marcone weiß schon einige Zeit über seinen Ehrgeiz Bescheid.“
    „Wenn er sich dessen bewusst ist“, fragte ich, „wie kommt es dann, dass er noch immer seine Steuern zahlt?“
    „Weil wir ihn benutzten, um Möchtegernusurpatoren aus ihren Löchern zu locken, wo wir uns um sie kümmern konnten.“
    „Hungh!“, erwiderte ich schlagfertig. „Könnte er in der Lage sein, einige der Leute, die Bescheid wissen, unter Druck zu setzen?“
    „Die Bilanzbuchhalter vielleicht, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Marcone hat äußerst deutlich gemacht, dass sie seinen besonderen Schutz genießen.“
    „Schon, aber Yertle der Lobotomisierte ist nicht besonders helle.“
    Gard blinzelte. „Bitte?“
    „Mein Gott, Frau!“, protestierte ich. „Haben Sie nie Dr. Seuss gelesen?“
    Sie runzelte die Stirn. „Wer ist Dr. …“
    Ich hob eine Hand. „Schon gut, vergessen Sie es! Torelli ist nicht so besonders klug. Vielleicht war

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