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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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der Tür. Dunkles Blut schmurgelte auf der heiligen Klinge. „Ich will dich ja nicht hetzen“, sagte er ruhig, „aber ich glaube nicht, dass wir noch eine Minute haben.“

24. Kapitel
    V erdammt!“, fluchte ich. „Das ist mein einziger Wintermantel!“ Ich schloss die Augen für eine Sekunde und versuchte, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Eine Trybnis war anders als andere Formen von Feenglamour. Diese konnten Trugbilder erschaffen und die Illusion der Gefühlswelten, die mit dem jeweiligen Trugbild verbunden waren, erzeugen. Die Trybnis war eine Herbeirufung, etwas Stoffliches, Berührbares, das tatsächlich existierte und weiter existieren würde, solange es die Hobs mit Saft versorgten, rein metaphorisch gesprochen natürlich.
    Wind könnte klappen. Eine Sturmböe, die stark genug war, könnte die Trybnis vertreiben – aber das musste dann schon wirklich ein Arsch voll Wind sein. Die winzige Böe, die ich hervorgerufen hatte, um Torellis Killer in den Griff zu kriegen, würde kaum mehr als eine zu vernachlässigende Scharte hinterlassen. Ich konnte wahrscheinlich etwas Gewalttätigeres und Flächendeckenderes anstellen, aber wenn man mit Materie um sich wirft, bekommt man leider nichts zum Nulltarif. Niemals würde ich so eine Energiewoge lang genug aufrecht erhalten können, um den Job zu erledigen.
    Vielleicht konnte ich die Trybnis von den Hobs abschneiden. Wenn ich die Verbindung unterbinden konnte, würde sie das daran hindern, ständig weiter Energie hineinfließen zu lassen, und puff, die Trybnis würde in ihren Urzustand als Ektoplasma zurückkehren. Natürlich würde es auch nicht gerade ein Spaziergang werden, die Hobs von der Trybnis zu trennen. Irgendwie musste ich eine Verbindung zu jedem einzelnen Hob herstellen, um das zu vollbringen. Ich hatte nichts, das ich als Fokus benutzen konnte, und außerdem hatte ich nicht die geringste Ahnung, wie viele von ihnen da draußen herumkrebsten.
    Ein Kreis der Macht konnte die Energie von der anderen Seite der Gleichung her ausknipsen und die Hobs von den Energien außerhalb des Kreises abschneiden. Doch dieser Kreis würde das gesamte, verfluchte Gebäude einschließen müssen. Ich bezweifelte, dass die Hobs zuvorkommend genug sein würden, mich durchzulassen, damit ich um den ganzen Block flitzen konnte, um einen Kreis zu ziehen. Außerdem hatte ich nicht genug Kreide dabei. Fließendes Wasser konnte jeden Spruch erden, vorausgesetzt, es gab genug davon, aber da wir uns im Inneren eines Gebäudes befanden, strich ich das ebenfalls von der Liste. Wie zum Geier sollte ich nun mit den armseligen Ressourcen, die mir zur Verfügung standen, diesen blöden Zauber beenden? Die Wege, heftigen Hokuspokus seiner Energie zu berauben, waren ja nun nicht gerade unendlich.
    Meine Nase pulsierte noch qualvoller, und ich legte den Kopf in den Nacken und blickte an die Decke. Manchmal verringert das etwas den Druck und die Spannung und lindert somit den Schmerz ein wenig. Ich stierte an die Bürodecke, die man in etwa dreieinhalb Metern eingezogen hatte, statt den Raum gegen die höhlenartige Halle des alten Bahnhofs hin offen zu lassen. Dann kam mir ein Gedanke. Der Plafond des Büros war eine Zwischendecke mit so einem garstigen Metallrahmen, in den diese trostlosen, aber kostensparenden Blöcke aus akustischem Dämmmaterial eingespannt waren, die die Cowboysporen der Sprinkleranlage alle paar Meter unterbrachen.
    Meine Augen weiteten sich.
    „Ha!“, sagte ich und warf die Arme in die Luft. „Ha-ha! Ah-haha haha! Ich bin Magier! Hört mich brüllen!“
    Mouse warf mir von der Seite einen skeptischen Blick zu und schlich sicherheitshalber ein paar Schritte von mir weg.
    „Das solltest du auch!“, brüllte ich den Hund an. „Denn ich bin der gar schreckliche Bringer des Feuers!“ Ich hob die rechte Hand und rief mit einem Murmeln eine winzige Flammenkugel herbei. Der Zauber hustete und spotzte, ehe er sich verdichtete, und selbst dann war sie kaum heller als eine Kerzenflamme.
    „Harry?“, fragte Michael in dem Tonfall, den man üblicherweise bei offensichtlich Geisteskranken anwandte. „Was tust du da?“
    Die Rigips-Wand neben der Tür beulte sich plötzlich ein, und die Kralle eines Hobs brach hindurch. Michael wich zur Seite aus, wodurch er kurzfristig seinen Posten an der Tür verließ. Dann hielt er einen Daumen an die Wand, als wolle er einen Dübel eindrücken und rammte Amoracchius schräg hindurch. Das Schwert fuhr zischend und Flammen

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