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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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angegriffen“, zischte Lara uns an. „Kommen Sie mit!“

25. Kapitel
    E s klopfte, und Justine kam mit weit aufgerissenen Augen ins Zimmer. „Ms. Raith?“
    „Sicherheitsstatus?“, fragte Lara mit ruhiger Stimme.
    „Unbekannt.“ Justine atmete etwas zu schnell. „Der Alarm ging los, und ich wollte Mr. Jones kontaktieren, aber die Funkgeräte funktionieren nicht mehr.“
    „Das gilt wahrscheinlich für den Großteil eurer Elektronik“, sagte ich. „Ein Zauber hat alles schachmatt gesetzt. Der Angreifer ist ein Skinwalker.“
    Lara drehte sich um und starrte mich an. „Sind Sie sicher?“
    Anastasia, die ihr Schwert gezückt hatte, nickte. „Ich habe ihn auch gespürt.“
    „Was kann der?“, fragte Lara.
    „Alles, was ich kann“, sagte ich. „Nur besser – und er ist ein Gestaltwandler. Sehr, sehr schnell, sehr stark.“
    „Kann man ihn töten?“
    „Irgendwie schon“, sagte ich. „Aber abhauen wäre wahrscheinlich schlauer.“
    Lara kniff die Augen zusammen. „Dieses Wesen ist in mein Heim eingedrungen und hat einige meiner Leute verletzt. Ich werde den Teufel tun und abhauen.“ Sie drehte sich zur Wand und holte zu einem Fausthieb gegen die hölzerne Vertäfelung aus – nur mit moderater Kraft, aber es reichte. Die Verkleidung löste sich, und dahinter kam ein kleines Fach zum Vorschein, in dem auf einer Ablage ein Gürtel mit zwei gebogenen Schwertern und einer kleinen Maschinenpistole daran lag. Lara schleuderte die teuren Schuhe von den Füßen, entledigte sich mit einem Schulterzucken ihrer Jacke und machte sich daran, die Waffen umzuschnallen. „Justine? Wie viele von meiner Familie sind im Haus?“
    „Mit Ihnen vier“, entgegnete Justine wie aus der Pistole geschossen. „Ihre Schwestern Elisa und Natalia und Ihre Kusine Madeline.“
    Lara nickte. „Wächter? Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn wir unsere Auseinandersetzung auf einen anderen Zeitpunkt verschieben könnten.“
    „Zur Hölle mit unserer Auseinandersetzung!“, sagte ich. „Das Miststück hat einen meiner Freunde umgebracht.“
    „Dann schlage ich eine vorübergehende Allianz gegen den Eindringling vor.“
    „Einverstanden!“ Anastasia nickte.
    „Lässt sich wohl kaum vermeiden“, sagte ich.
    Irgendwo in den langen Fluren flammte Gewehrfeuer auf. Es klang, als würden mehrere automatische Waffen alle zur gleichen Zeit abgefeuert werden.
    Als Nächstes hörten wir laute Schreie.
    „Justine.“ Ich streckte die Hand aus. „Hinter mich!“
    Sie gehorchte eilends, das Gesicht angespannt, aber beherrscht.
    Anastasia baute sich rechts von mir auf, Lara glitt an meine linke Seite. Ihr Parfüm duftete so köstlich, dass mich beim Einatmen eine Welle der Lust überkam – fast hätte ich mich zu ihr umgedreht und sie ein wenig angeknabbert.
    „Das Wesen ist schnell, zäh“, erklärte ich noch rasch, „und schlau. Aber verwundbar. Wir haben es von verschiedenen Seiten gleichzeitig angegriffen und konnten es letztlich vertreiben.“
    Ein Gewehr brüllte, viel dichter als die Schüsse von vorhin. Kurz darauf hörten wir, wie etwas Schweres mehrmals gegen Wand und Boden schlug.
    Der übersinnliche Gestank, den der Skinwalker verbreitete, wurde abrupt dichter. „Achtung!“, sagte ich. „Er kommt.“
    Kaum hatte ich den Satz beendet, als der Skinwalker auch schon durch die Tür des Vorzimmers brach, schneller als die Splitter der zerborstenen Tür fliegen konnten. Er hatte sich unter einem Schleier verborgen, man sah kaum mehr als eine gewisse flackernde Unschärfe in der Luft.
    Ich riss meinen Schild hoch, richtete den Fokus auf die Tür zu Laras Büro und ließ im Durchgang dort eine Wand aus unsichtbarer Energie hochwachsen. Der Skinwalker krachte mit aller Kraft und in voller Geschwindigkeit gegen die Barriere – die hielt zwar notdürftig, aber der Aufprall hatte derartige Energien freigesetzt, dass von meinem Armband kleine, sich kräuselnde Rauchfähnchen aufstiegen und die Haut an meinem Handgelenk versengt wurde. Mein Schild musste so viel Kraft absorbieren, dass ich nicht ruhig stehen bleiben konnte, sondern fast einen halben Meter zurückgedrängt wurde.
    Allerdings gerieten bei diesem Aufprall die Energien des Skinwalkers in Konflikt mit denen in meinem Schild. Eine Sekunde lang legten die einen die anderen lahm, und das bisher unsichtbare Wesen war als riesige, vage an einen großen, schlanken, zerzausten Menschen erinnernde Gestalt zu erkennen. Eine Gestalt mit verklebtem gelbem Haar und überlangen

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