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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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ich so in- und auswendig kannte, der mein Zufluchtsort war. Ich vermisste mein Leben.
    Ich war eine sehr lange Zeit von Zuhause fort gewesen, befand ich.
    Ein Kleiderschrank stand beim Bett, auf zwei Seiten hatte er schmale Kommoden. Er war voller Kleidung. Nichts Ausgefallenes. T-Shirts. Alte Hosen. Neue Unterwäsche und Socken, noch in Plastik verpackt. Einige kurze Hosen, einige Jogginghosen. Mehrere Paar alte Turnschuhe in der Größe kleiner Kanus und einige Wanderstiefel, die einigermaßen passten. Ich zog die Stiefel an. Meine Füße waren nicht für leise Sohlen geschaffen, ah, ha, ha.
    Ich zog den Frack aus, wusch mich und versorgte die Verletzungen an meinen Beinen, dann zog ich Kleidung an, die sich zum ersten Mal, seit ich eine Kugel in die Brust bekommen hatte, vertraut und bequem anfühlte.
    Ich verließ das Schlafzimmer, die blutbefleckte Kleidung in der Hand, und sah Molly fragend an. Sie deutete auf die Flammen. Ich nickte dankend, erinnerte mich noch daran, die mit Juwelen bestückten Manschettenknöpfe aus den Hosentaschen zu nehmen und warf das, was noch übrig war, ins Feuer. Blut, das schon von Stoff aufgesogen war, würde man nicht so leicht gegen mich verwenden können, aber das gehörte zu den Dingen, auf die ich es lieber nicht ankommen ließ.
    „Na schön“, sagte ich und setzte mich auf die Armlehne eines Sessels. „Die Insel. Wer weiß noch darüber Bescheid?“
    „Lea“, sagte Molly. „Wahrscheinlich hat sie es Mab gesagt. Ich nahm an, es würde auch dich erreichen.“
    „Mab“, sagte ich, „gehört wohl zu den Müttern, die denken, man solle seine Erfahrungen selbst machen.“
    „Die gibt es?“
    Ich grunzte. „Hattest du Kontakt zu Dämonenwind?“
    „Dem Geist selbst?“ Molly schüttelte den Kopf. „Er ... duldet meine Anwesenheit, ist aber auf keinen Fall herzlich oder freundlich. Ich denke, er weiß, dass ich mit dir in Verbindung stehe.“
    „Ja“, sagte ich. „Ich bin mir dessen sicher. Hätte er dich nicht auf der Insel gewollt, wärst du weggewesen.“ Ich schüttelte mehrmals den Kopf. „Lass mich überlegen .“
    Molly ließ mich. Sie ging in die Küche, zum Kühlschrank. Heraus kam sie mit zwei Dosen Cola, öffnete beide und gab mir eine davon. Wir stießen behutsam mit den Dosen an und tranken. Ich schloss die Augen und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Molly wartete.
    „Na schön“, sagte ich. „Wer weiß noch davon?“
    „Niemand“, sagte sie.
    „Du hast es dem Rat nicht gesagt?“
    Molly zog beim Namen des Weißen Rates der Magier eine Grimasse.
    „Wie genau sollte ich? Da ich laut ihm ja eine gesuchte Flüchtige bin und kein Ratsmitglied lange überlegen würde , ehe es mich tötet, sobald es meiner ansichtig wird.“
    „Einige von ihnen würden überlegen“, flüsterte ich. „Oder wieso, denkst du, lebst du noch?“
    Molly runzelte die Stirn und musterte mich. „Was meinst du?“
    „Ich meine, dass Lea dir viel beigebracht hat, Molly, und es ist offensichtlich, dass sich deine Fähigkeiten im letzten Jahr enorm entwickelt haben. Aber es gibt Leute, die hatten Dekaden voller Jahre, die deinem letzten gleichen. Wahrscheinlich sogar Jahrhunderte. Wenn sie dich tot sehen wollten, dann wärst du es. Punkt.“
    „Wieso bin ich es dann nicht?“, fragte Molly.
    „Weil es Leute im Rat gibt, die das nicht mögen würden“, sagte ich. „Mein G… Ebenezar kann es jederzeit mit jedem aus dem Rat aufnehmen, wenn er sich aufregt. Das wäre wohl schon ausreichend – aber Ramirez mag dich auch, und da er dich theoretisch festnehmen müsste, würde sich jeder andere, der das versuchen würde, der Amtsanmaßung schuldig machen. Er ist zwar auch noch jung, aber er hat sich schon Respekt verdient, und die meisten der jungen Wächter im Rat wären in einem Streit vermutlich auf seiner Seite.“ Ich seufzte. „Der Weiße Rat bestand schon immer aus einem großen Haufen Deppen. Aber sie sind nicht unmenschlich.“
    „Außer manchmal“, sagte Molly bitter.
    „Menschlichkeit ist wichtig“, sagte ich. „Du bist noch hier, oder?“
    „Nicht dank ihnen“, sagte sie.
    „Wären sie nicht in Chichén Itzá aufgetaucht, hätte es niemand von uns lebend herausgeschafft.“
    Molly runzelte die Stirn bei diesen Worten. „Das war nicht der Weiße Rat.“
    Technisch gesehen war das richtig. Es war der Graue Rat gewesen. Aber da der zum größten Teil aus Mitgliedern des Weißen Rates bestand, die im Geheimen zusammenarbeiteten, zählte er in meinen Augen

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