Harry Potter - Der siebte Horkrux
ich sicher, dass es nicht die letzte Sackgasse sein wird, in die wir geraten, bevor das alles vorbei ist.«
»Es wird uns einige Übung verschaffen.«, sagte Ginny strahlend. »Wer weißt, vielleicht haben wir Glück.«
»Du hast gesagt, du fühlst nichts, Harry. Was meinst du damit?«, erkundigte sich Hermine.
Harry seufzte. »Ich kann es nicht wirklich erklären. Bei dem Tagebuch und auch, als ich mit Dumbledore in der Höhle war ... konnte ich etwas spüren. Ich habe dem nicht viel Beachtung geschenkt, bis Moody mir erzählt hat, wie man mit dem hier Magie aufspüren kann.« Er hielt den Zauberdetektor in die Höhe. »Ich hoffe, dass es wieder passieren wird, wenn wir es schaffen, einen Horkrux zu finden. Dann werde ich es besser in Worte fassen können.«
Hermine runzelte die Stirn, offensichtlich nicht zufrieden mit seiner Antwort. Doch für den Augenblick ließ sie es auf sich beruhen.
Vor Reihen über Reihen von alten Schränken stehend, wirkte Ron überwältigt. »Sollen wir etwa jeden einzelnen durchgehen? Das dauert Ewigkeiten. Außerdem sind sie leer.«
»Tja, er wird auch nichts dalassen, wo du es sehen kannst.«, versetzte Hermine bissig.
»Hier, nimm das.«, sagte Harry und reichte Ron den Zauberdetektor. »Ich weiß nicht, ob er auch sechzig Jahre alte Magie aufspüren kann, aber halte nach einer glühenden Farbe Ausschau. Wenn es rot ist, heißt es Dunkle Magie.«
»Und was machst du?«, wollte Ron wissen.
»Ich werde unter dem Umhang durch die Schlafsäle gehen und schauen, ob ein paar der älteren Schränke noch immer da oben sind.«, erwiderte er.
»Ich komme mit dir.«, sagte Ginny. »Es wird schneller gehen mit zwei Paar Augen.«
Harry nickte und hob den Arm, damit sie mit ihm unter den Umhang schlüpfen konnte. All seine Sinne wurden hellwach, als sie sich eng an ihn presste. Alles, was er tun konnte, war sich einfach darauf zu konzentrieren, zur Treppe zu gehen.
»Sucht nur nach den Schränken.«, sagte Ron mürrisch. »Kein Rumgeknutsche, während ihr da oben seid.«
»Lass sie in Ruhe, Ron.«, griff Hermine ein. »Komm schon, lass uns anfangen.«
Harry und Ginny stiegen die Treppe hinauf und liefen leise zu dem Flügel, in dem die Waisen schliefen. Mit großer Mühe zwang Harry seinen Körper, sich zu beruhigen und seine Gedanken von der Entdeckung wegzureißen, wie perfekt seine Hand in die Beugung von Ginnys Taille passte.
Mehrere Male sahen sie Angestellte durch die Korridore patrouillieren. Doch der Tarnumhang verbarg sie, sodass sie einfach erstarrten, bis die Person vorbeigegangen war. Es war während dieser »Erstarrungen.«, da Harrys Geist sich wieder Ginnys Nähe bewusst wurde. Er musste seine Gedanken zurück zur Gegenwart reißen, sobald sie sich wieder frei bewegten.
Es kostete sie eine lange Zeit, alle Räume zu durchsuchen. Sie fanden keine Spur von alten Schränken. Mehrere der Waisenkinder waren immer noch wach und gaben nur vor zu schlafen, wenn die Angestellten die Räume betraten. Harry lächelte, als er sich daran erinnerte, dasselbe Petunia gegenüber getan zu haben, als er jünger war. Regelmäßig hatte er sich aus seinem Schrank geschlichen und das Haus durchstreift, sobald die Dursleys zu Bett gegangen waren. Gelegentlich hatte er Essen aus der Küche mitgehen lassen.
»Ich glaube nicht, dass wir hier etwas finden, Harry.«, sagte Ginny, als sie das Ende eines Flügels erreichten.
»Nein. Es war sowieso schon unwahrscheinlich, aber nötig zu überprüfen.«, antwortete Harry, leicht entmutigt.
Ginny hielt im Schritt inne, drehte sich zu ihm um und drückte ihn gegen die Wand. Er konnte in ihren Augen ein entschlossenes Funkeln sehen, das ihm gänzlich unbekannt war, und langsam breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Augenblicklich wurde Harry sich jedes Teils ihres Körpers bewusst, der sich gegen seinen presste. Er schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich.
»Was hat Ron übers Knutschen gesagt?«, fragte sie heiser, ihre Lippen so nah bei ihm, dass er ihren warmen Atem spüren konnte. Die Temperatur im Korridor musste um zehn Grad gestiegen sein und Harry konnte nicht verstehen, wie seinem Körper so warm sein konnte und ihm dennoch Schauer über den Rücken liefen.
»Das wir es nicht tun dürfen.«, flüsterte Harry, bevor er seine Lippen auf ihre legte und sie ausgiebig küsste.
Seine Hände fuhren an ihrem Rücken hoch und runter. Das Bedürfnis, sie zu berühren, übermannte ihn und er verlor sich in der Leidenschaft ihres Kusses. Ginny
Weitere Kostenlose Bücher