Harry Potter - Der siebte Horkrux
den Eingang zur Höhle flankiert hatte und nun zerschellte. Harry schrie auf, als Hunderte von scharfen Splittern auf seinen Rücken herabregneten.
Der Arm des Drachen schnellte wieder herab, diesmal näher bei Harry, und die spitze Klaue stach ihm unter den Rippen in die Seite. Die Wucht schleuderte Harry in die Höhe und trieb ihm die Luft aus den Lungen. Er stürzte in den Dreck, keuchend und sich an den Boden klammernd, während er versuchte, von dem wütenden Drachen wegzukriechen.
Bevor er sich bewegen konnte, bevor er einen Laut von sich geben konnte, wickelte sich der Schwanz des Drachens um seinen Fuß und begann, ihn näherzuziehen. Harry glaubte, Siegesgewissheit in den gelben Augen erkennen zu können. Er zwang sich, Ruhe zu bewahren, obwohl er am ganzen Körper zitterte.
Der Schwanz zuckte in die Höhe, so dass Harry kopfüber neben dem Maul des Drachens hing. Er konnte sehen, wie sich Rauch aus den Nüstern kräuselte.
Wenn das Ding jetzt einen Feuerball aushaucht...
Zerschrammt und blutbespritzt wartete Harry, bis er dem Drachengesicht so nahe war, wie er es wagte. Er zog seinen Zauberstab, zielte direkt auf die gelben Augen und ließ den stärksten Conjunktivitis-Fluch los, zu dem er fähig war.
Der Drache bäumte sich auf und brüllte, was eine Hitzwelle aussandte. Harry war aus seinem Griff befreit und fiel mit einem lauten Plumpsen zu Boden. Sein Körper schmerzte. Er konnte nicht die Kraft aufbringen, sich vom den Drachen wegzubewegen. Das Biest heulte vor Schmerz, die riesigen Arme an seine Augen gedrückt, die von weißem Schleim bedeckt waren.
Wenn Harry es nicht schaffte sich aufzuraffen, würde er unter dem Schwanz oder einem der gewaltigen Füße zerdrückt werden. Schwer atmend versuchte er aufzustehen, doch er schaffte es nicht. Was würde mit Ginny geschehen, wenn Harry hier getötet würde? Er musste ihr den Becher zuspielen, damit wenigstens sie fliehen konnte. Stöhnend rollte er sich auf die Seite und zog den glühenden Becher aus dem Hosenbund.
Er war überrascht zu bemerken, wie sehr das Gold glänzte, obwohl es für eine so lange Zeit nicht poliert wurde. Helga Hufflepuffs goldenes Wappen blitzte in der Sonne auf.
Als der Drache weitere Flammen auf ihn spie, hob Harry den Becher instinktiv wie einen Schild und warf ihn in das nahende Feuer. Er rollte sich auf die Seite, um nicht gegrillt zu werden.
Als der Becher mit dem Feuer in Berührung kam, erfüllte ein Blitz von hellem, weißem Licht die Arena. Harry bedeckte sein Gesicht mit dem Gefühl, als hätte er einen schrecklichen Sonnenbrand bekommen. Ein unheimlicher Schrei zerriss die Luft. Der Drache heulte elendig, bevor er zu Boden fiel und sich auflöste, als wäre er niemals dagewesen.
Eine Flut von feurig rotem Haar streifte plötzlich an Harrys Gesicht entlang, als Ginny neben ihm von einem Besen stieg.
»Was ist passiert? Wo ist er hin?«, rief sie. »Geht es dir gut?«
»Der Becher.«, krächzte Harry und deutete auf die Stelle, an der er lag.
Ginny nahm ihn in die Hand. Das Gold war versengt und geschwärzt, jedoch unversehrt.
»Nur noch ein Becher jetzt.«, murmelte Harry benommen. »Ich frag mich, ob er immer noch als Schlüssel funktioniert?«
»Los, lass uns hier rauskommen.«, sagte Ginny und half ihm auf ihren Besen.
Harry lehnte sich schlaff gegen sie, als sie in die Höhe stiegen und zur anderen Seite der Arena flogen.
»Ich dachte, die Lady bleibt auf der Tribüne und fordert ihren Champion auf aufzustehen.«, sagte er und lächelte matt.
»Wer sagt, dass ich eine Lady bin?«, erwiderte Ginny.
Harry grinste. »Ich liebe dich, Ginny.«, flüsterte. Er konnte die Augen nicht mehr länger offen halten.
Er spürte, wie ihr Körper zusammenzuckte. »Ich habe versucht, dir früher zu Hilfe zu kommen. Aber das Monster war eine Art Barriere, die mich gehindert hat. Ich konnte nicht an ihr vorbei, bis du am Boden lagst.«, sagte sie schniefend.
»'st okay.«, murmelte Harry.
Ginny schüttelte ihn. »Bleib bei mir, Harry. Nur noch ein paar Minuten. Hier ist der Eingang. Steck den Becher in die Kerbe.«
Harry versuchte seinen Arm zu heben, doch er fühlte sich wie Gummi an und ließ sich nicht dirigieren.
»Hier, ich mach es.«, sagte Ginny. Sie nahm ihm den Becher aus der Hand und steckte ihn in die Kerbe. Die Tür glitt auf und gab die tiefe Dunkelheit frei.
Ginny flog direkt in den Gang. Augenblicke später tauchten sie in der Wohnstube im Smith-Museums auf. Ron und Hermine kauerten noch immer zusammen an der
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