Harry Potter - Der siebte Horkrux
soll das heißen?«, fragte Remus scharf.
Endlich hob Harry den Blick zu Remus' Augen. »Das heißt, dass ich ein paar eigene Vorkehrungen getroffen habe.«
Remus runzelte die Stirn, doch die Tür schwang auf und unterbrach ihre Unterhaltung. Draco Malfoy stolzierte selbstsicher in den Raum und schenkte Harry ein amüsiertes Grinsen, das sofort Harrys Wut entfachte. Narzissa folgte ihrem Sohn, ihre Nase arrogant in die Luft gestreckt. Sie trug fließende mitternachtsblaue Gewänder und wischte ihren Stuhl ab, bevor sie sich setzte.
»Also, du willst die feine Kunst der Okklumentik erlernen, Potter?«, fragte Malfoy. Er schnaubte, behielt dabei jedoch das irritierende Grinsen im Gesicht. »Ich bezweifle stark, dass du die nötige Gerissenheit dazu besitzt. Schließlich neigt ihr Gryffindors dazu, das Herz auf der Zunge zu tragen.«
»Na na, Draco.«, sagte Narzissa. »Lass uns ihn nicht entmutigen, bevor wir überhaupt angefangen haben.« Obwohl sie ihren Sohn zu tadeln schien, tat Narzissa es offensichtlich mehr amüsiert als missbilligend.
»Draco, Narzissa.«, grüßte Remus und nickte ihnen zu.
»Das ist alles.«, sagte Narzissa und wedelte ihre Hand, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. »Mein Sohn und ich können jetzt übernehmen.«
»Eigentlich werde ich bleiben, um zuzuschauen.«, erwiderte Remus freundlich.
Narzissa Nasenflügel bebten. »Okklumentik bedarf großer Anstrengung und Konzentration. Mein Sohn soll sich nicht um einen Werwolf-Angriff sorgen müssen, während er es versucht.«
»Ich verstehe deine Bedenken, aber wir sind keineswegs in der Nähe vom Vollmond.«, sagte Remus milde. »Ich versichere dir, dass ihr in Sicherheit seid.«
»Was soll das heißen?«, schaltete sich Harry zornig ein. »Malfoy ist hier in sehr viel geringerer Gefahr vor Remus als wir vor ihm .«
»Das reicht, Harry.«, beschwichtigte Remus. Seine beiläufige Akzeptanz der Art und Weise, in der die Malfoys ihn behandelten, machte Harry wütend. Er ballte die Fäuste, um sich davor zusammenzureißen, den alten Freund seines Vaters durchzuschütteln.
»Oh, ja. Natürlich verteidigst du die Kreatur.«, sagte Narzissa und nahm so weit wie möglich von Remus entfernt Platz.
»Mach dir keine Sorgen, Mutter. Ich war gezwungen, Lupins Anwesenheit für ein ganzes Jahr zu ertragen, als er in Hogwarts unterrichtet hat. Und es ist mir gelungen, einem Anschlag zu entgehen. Ich werde schon mit ihm fertig.«, sagte Malfoy und feixte.
»Danke dafür, Draco.« Remus verdrehte die Augen. »Nun, ich glaube, wir sind für Okklumentik hier.«
Harry war erfreut zu sehen, dass Remus Irritation endlich zum Vorschein gekommen war.
»Das ist richtig. Draco ist ein hervorragender Okklumentiker. Ich glaube zu wissen, dass du bereits Instruktionen erhalten hast?«, fragte Narzissa. Ihre eisblauen Augen nagelten Harry auf seinen Stuhl.
»Ja, von Snape.«, spie Harry. »Er meinte aber, ich sei ein hoffnungsloser Fall.«
»Das klingt ganz nach Severus.«, antwortete Narzissa. Der Schatten eines Lächelns berührte ihre Lippen.
»Ich habe es nach meinem fünften Jahr aufgegeben. Ich sehe wirklich keinen Sinn darin.«, fuhr Harry fort.
»Ja, nun, ihr habt Snape nie wirklich gut beurteilt, oder nicht?«, höhnte Malfoy. »Ihr habt tatsächlich gedacht, dass er auf eurer Seite steht.«
» Ich nicht. Ich habe ihm nie vertraut.«, widersprach Harry und biss die Zähne zusammen.
»Eine Schande, dass du ihn nie überführen konntest.«, versetzte Malfoy grinsend.
Harrys Blut kochte. Es bedurfte all seiner Selbstbeherrschung, Malfoy nicht an Ort und Stelle zu verfluchen. Tatsächlich zuckte sein Zauberstab schon in seiner Hand.
»Meine Mutter und ich sind beide ausgebildete Okklumentiker. Wir werden zusammenarbeiten, um herauszufinden, wozu du fähig bist. Dann lassen wir dich wissen, ob es Hoffnung gibt.«, verkündete Malfoy hämisch. Offensichtlich weidete er sich daran, in einer Machtposition über Harry zu stehen.
Harry konnte es nicht erwarten, ihn von seinem hohen Ross herunterzustürzen, selbst wenn es bedeutete, dass er dafür Okklumentik durchleiden musste.
»Nur du und deine Mutter?«, fragte Harry. Seine Neugier übermannte ihn. »Was ist mit deinem Vater. Ist er ebenfalls ausgebildet?«
Dracos Miene verfinsterte sich und Narzissa senkte den Blick. »Nein. Er hat nie einen Sinn darin gesehen, seine Gedanken zu verschleiern.«, sagte Draco bitter.
»Draco, das reicht.«, unterbrach Narzissa. Und diesmal klang sie wirklich wütend. »Warum fangt
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