Harry Potter - Der siebte Horkrux
brauchten.«, ergänzte Mr. Weasley entschuldigend.
»Wen haben sie ernannt?«, wiederholte Harry, diesmal drängender.
Mr. Weasley seufzte schwer und schaute in den Raum. Es war offensichtlich, dass er sich davor fürchtete, die Antwort auszusprechen.
»Dolores Umbridge.«
Kapitel 17: Dolores' Erlässe
Der November brachte ungewöhnlich niedrige Temperaturen über das Land und das politische Klima passte ganz zum Wetter. Die amtierende Ministerin Dolores Umbridge hatte eine strenge Ausgangssperre über Großbritannien verhängt. Alle Hexen und Zauberer, die nicht im Ministerium angestellt waren, mussten bei Einbruch der Dämmerung zu Hause sein. Jeder, der aus Arbeitszwecken eine Befreiung davon verlangte, musste eine Sonderfreigabe vom Ministerium beantragen – schriftlich und in dreifacher Ausfertigung.
Neue Gesetze und Ministeriumserlässe standen an der Tagesordnung. Einige widersprachen einander direkt, obwohl es keinen zu kümmern schien. Sie hatten alle Angst und die neue Ministerin war nicht darüber erhaben, diese Tatsache nicht auszunutzen.
Wie Mr. Weasley befürchtet hatte, hatte der Tagesprophet am Morgen nach der Ermordung von Rufus Scrimgeour ein volles Bild vom Dunklen Mal über dem schönen Haus des toten Ministers auf der Titelseite. Obwohl die Details lückenhaft waren, war die erwartete Reaktion genau, wie Mr. Weasley es vorhergesagt hatte. Hexen und Zauberer stürzten sich in Massenhysterie auf die Straßen. Einige versuchten, außer Landes zu fliehen, und das Ministerium musste sein Internationales Portschlüsselbüro für einige Tage schließen, nachdem in der Lobby ein Aufstand ausgebrochen war.
Trotz Umbridges Bemühungen, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Harry nur ein unqualifizierter Schuljunge und nicht entscheidend für eine Niederlage Voldemorts sei, hielten die Leute an der Hoffnung fest, dass Harry dem Wahnsinn irgendwie ein Ende setzen würde. Jeden Tag führte der Tagesprophet eine Liste von Harry-Sichtungen an und mehrere Reporter waren darauf angesetzt worden, Harrys Kommen und Gehen zu verfolgen. An jedem Tag verstärkte sich das Begehren der Öffentlichkeit, dass er sein Schweigen brach und eine Aussage abgab, was er unternehmen wolle, um den Krieg zu stoppen.
Mr. Weasley berichtete ihnen, dass die amtierende Ministerin Umbridge zunehmend frustrierter wurde von ihren gescheiterten Versuchen, das Interesse an Harry zu dämpfen. Die Öffentlichkeit schien einverstanden, dass sie die Dinge organisierte. Doch es war Harry, von dem sie erwarteten, Voldemorts Schreckensherrschaft endlich zu beenden. Umbridge begriff schnell, dass ihre Verleumdungskampagne keinen Erfolg haben würde. Sie zog sich von ihren öffentlichen Attacken auf Harry zurück und konzentrierte sich stattdessen auf verstohlenere Versuche, ihm die allgemeine Gunst zu entziehen.
Der Orden spürte bereits die Anspannung von Umbridges Herrschaft. Kingsley Shacklebolt, der für den Muggel-Premierminister gearbeitet hatte, wurde befohlen, seinen Dienst abzutreten. Laut Umbridge war die Zaubererbevölkerung in sehr viel größerer Gefahr als die Muggel und sie könne im Moment keine Hilfskräfte entbehren. Sie hatte sich geweigert, den Argumenten Gehör zu schenken, die dagegen sprachen, die Muggel ohne Verteidigung zu lassen, und versicherte dem Premierminister, dass sie in Kontakt bleiben würden, falls er etwas wissen müsse.
Sie hatte ihn ohne die geringste Möglichkeit verlassen, jemanden in der Zaubererwelt zu um Hilfe zu bitten, in einem Krieg, den er nicht begriff. Als mehrere hochgestellte Ministeriumsbeamte darauf hinzuweisen versuchten, legte sie dar, dass es der Muggel-Bevölkerung zugute komme, die beiden Gruppen voneinander zu entfernen, da der Dunkle Lord die Vermischung zwischen Zauberer- und Muggel-Welt verachtete. Als Mr. Weasley und einige andere ihr widersprachen, drohte sie, sie wegen Verrats zu verurteilen.
Die Anschläge auf Muggel nahmen beständig zu und einige Londoner Stadtvieertel hatten Schäden erlitten, einschließlich der Tower Bridge und des Big Ben. Die Zerstörungen beschäftigten die Muggel so stark, dass sie kaum die anderen seltsamen Vorfälle in der Stadt bemerkten.
Während Harry beunruhigt über die Schäden war, die Dolores verursachte, galt seine Hauptsorge Ron. Drei Wochen waren vergangen, seit er verflucht worden war und noch immer war er nicht aufgewacht. Er blieb an die Station für Zauberschäden gefesselt. Hermine hatte ihn jeden Tag besucht und kehrte
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