Harry Potter - Der siebte Horkrux
wie Remus Tonks aus der Tür führte. Ein schmerzendes Loch wuchs in seiner Brust. Wut brodelte in ihm. Voldemort musste aufgehalten werden, bevor noch mehr Leben auseinandergerissen wurden. Er musste den verbliebenen Horkrux finden. Und dann musste er es ein für alle Mal beenden, unabhängig davon, was das für ihn bedeuten mochte.
Harry saß in einem Sessel neben Rons Bett und starrte aus dem Fenster auf den leicht fallenden Schnee. Er hatte erst vor wenigen Minuten eingesetzt und er schaute zu, verloren in seinen eigenen Gedanken, während die wirbelnden Flocken auf dem Fenstersims zu tanzen schienen. Er war nach Remus' Aufbruch aus der Eingangshalle geflüchtet, da er die besorgten Blicke der anderen und Hermines Verlangen, den Erlass im Detail zu diskutieren, nicht ertragen konnte.
Er wünschte, Ron könnte aufwachen. Doch sein Freund blieb bewusstlos. Untätig kickte Harry gegen den Fuß des Bettes und beobachtete, wie das Gummi seiner Turnschuhe bei jeder Berührung abrollte.
»Ich wünschte, du würdest damit aufhören und aufwachen, Ron. Die Mädchen treiben mich in den Wahnsinn, wo ich jetzt der einzige bin, den sie schikanieren können.«, sagte er. Er schnaubte leicht. »Wenn du so gelangweilt von unserer Gesellschaft bist, werde ich vielleicht Lavender Brown bitten, herzukommen und eine Weile hierzubleiben. Ich wette, das würde dir gefallen.«
Harry grinste, als er sich Rons entsetzten Gesichtsausdruck vorstellte, hätte er diesen Kommentar gehört. Abwesend fragte er sich, was Lavender und die anderen nun trieben, da Hogwarts ihre Zeit nicht mehr beanspruchte.
»Wir haben darauf gewartet, dass du aufwachst, bevor wir uns auf die Suche nach dem nächsten Horkrux machen. Aber ich kann nicht mehr länger warten, Kumpel. Zu viel geschieht gerade. Umbridge versucht, die Kontrolle zu übernehmen und alles in Ordnung zu bringen . Ich bin sicher, du weißt noch, wie gut es das letzte Mal funktioniert hat.«, sagte Harry, die Augen verdrehend.
»Hermine wird noch einmal das Denkarium durchsehen. Ich weiß nicht, was sie zu finden hofft. Aber ich vermute, es gibt ihr etwas zu tun.
Du musst bald aufwachen, Kumpel. Wenn es mir gelingt, diesen letzten Horkrux in einem vernünftigen Zeitraum zu finden, werde ich nicht zögern, Voldemort gegenüberzutreten. Er muss aufgehalten werden, Ron. Und ich bin der einzige, der es tun kann. Ginny und Hermine wollen nichts davon hören, aber ich weiß, dass du es verstehst. Ich brauche dich, um sie aus dem Weg zu halten, damit ich tun kann, was ich tun muss. Wann wirst du aufwachen, Ron?«
Harrys Hals war wund und er musste mit dem Sprechen aufhören, um es zu lindern. Er fuhr fort, das Bett mit dem Fuß zu bearbeiten, während er Rons blasses Gesicht anstarrte.
»Remus ist gegangen.«, sagte er. Seine Stimme klang seltsam in der Stille des Zimmers.
Er beobachtete das beständige Heben und Senken von Rons Brust. »Er hätte sich hier verstecken können, denke ich. Er wäre aber wie Sirius hier gefangen.«
Harry blinzelte und starrte wieder aus dem Fenster.
»Wir wissen alle, als wie schlecht sich das herausgestellt hat. Und ich glaube nicht, dass Remus daran erinnert werden wollte, wie unglücklich Sirius am Ende war.«, fuhr Harry fort. »Ich habe es gar nicht gemocht, als sie mir das angetan haben. Deshalb vermute ich, dass es nicht richtig gewesen wäre, wenn wir es mit ihm versucht hätten.
»Diesmal muss es anders enden, Ron.«, flüsterte er, den Kopf senkend.
Er zuckte zusammen, als sich ein warmer Arm um seine Schultern schlang. »Es wird anders sein dieses Mal, Harry.«, sagte Ginny sanft.
Er blickte ihre warmen braunen Augen und öffnete die Arme, sodass sie sich mit ihm auf den Sessel kuscheln konnte. Er schlang seine Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Sein Herzschlag beruhigte sich, während seine Atemzüge gleichmäßiger wurden.
»Wie geht es ihm?«, erkundigte sich Ginny mit einem Nicken in Rons Richtung.
»Genauso wie vorher.«, erwiderte Harry. »Ich weiß nicht. Ich hatte einfach das Gefühl, ich müsste ihn auf dem Laufenden halten, weißt du?«
»Ja, nun, selbst wenn er bei Bewusstsein ist, weiß Ron sowieso nicht, dass er auf dem Laufenden ist.«, bemerkte Ginny, während sie die Bettdecke an Rons Schulter feststeckte.
Harry fühlte, wie seine Lippen zuckten, und obwohl er versuchte, es zu unterdrücken, konnte er dem Glucksen nichts entgegensetzen, das in seinem Bauch wuchs, bis er sich nicht mehr halten konnte.
»Er fehlt mir.«, sagte
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