Harry Potter - Der siebte Horkrux
jedermanns höchste Priorität sein.«
Er verdrehte die Augen, als die Erwähnung des Namens Aufkeuchen und empörte Schreie hervorrief. Er fand sie einfach nur lächerlich. Wie konnten sie von Voldemorts Aktivitäten Bericht erstatten, wenn sie es nicht einmal ertragen konnten, seinen Namen zu hören?
»Halten sie sie für geeignet, uns anzuführen?«, wollte eine Reporterin wissen, deren grellrote Nägel ihren Federkiel liebkosten.
Harry zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, dass Voldemort oder seine Anhänger sich um irgendeinen Erlass scheren, den das Ministerium herausgeben könnte. Sie werden ihn nicht aufhalten.«
»Was wird ihn dann aufhalten, Mr. Potter?«, fragte die Hexe begierig.
Harry musste ein Grinsen unterdrücken, als er sich fragte, ob sie tatsächlich anfangen könnte, zu sabbern. »Ich.«, erwiderte er, ihr fest in die Augen schauend.
Die Federn der Reporter kritzelten wie verrückt, während das Dröhnen der Gespräche abermals gewaltige Ausmaße annahm.
»Was haben Sie heute im St. Mungos gemacht?«, rief ein weiterer Reporter, worauf die Menschenmenge verstummte.
»Ich habe einen guten Freund von mir besucht, der vor kurzem in einem Kampf mit einigen von Voldemorts Todessern verletzt worden ist. Während dieses Kampfes wurde einer der Todesser gefangengenommen, der sich nun in Gewahrsam des Ministeriums befindet. Der Name dieses Mannes lautet Peter Pettigrew.«, sagte Harry.
In der Halle brach wieder Tumult aus. Hermine warf Harry aus weiten Augen einen Blick zu, nickte ihm jedoch aufmunternd zu.
»Wie ich dem Klitterer in dem Interview nach Voldemorts Wiederauferstehung mitgeteilt habe, war Pettigrew ihm bei seiner Rückkehr behilflich. Ich habe nicht viele Berichte über seine Gefangennahme gelesen, aber vielleicht sollten Sie das Ministerium fragen, ob er etwas ausgeplaudert hat.«
Die Neuigkeiten von Wurmschwanz' Gefangennahme war geheimgehalten worden und Mr. Weasley hatte erfahren, dass die Ratte noch immer nicht in Askaban festgehalten wurde, sondern sich in einer Einrichtung des Ministeriums aufhielt. Zugang zu ihm war nur handverlesenen Auroren von Dolores Umbridge gestattet worden. Harry hielt es für an der Zeit, dass die Öffentlichkeit die ganze Geschichte erfuhr. Hoffentlich würde sie Druck auf das Ministerium ausüben.
»Wo ist Pettigrew jetzt?«, erkundigte sich ein Reporter mit einem dünnen Schnauzbart.
»Soweit ich weiß, ist er im Ministerium. Aber ich würde vermuten, sie bereiten sich darauf vor, ihn nach Askaban zu schicken.«, erwiderte Harry achselzuckend. »Vielleicht haben sie erfahren, wo Voldemort sich versteckt.«
»Sie glauben, dass der Dunkle Lord sich versteckt?«, fragte ein anderer Reporter eifrig.
Wieder zuckte Harry mit den Schultern. Er hob seine Hände in die Luft. »Hab ihn in letzter Zeit nicht gesehen.«
Fragen über Pettigrew und seine Gefangennahme flogen durch die Luft und Harry konnte das Gefühl von Freude nicht unterdrücken, das in seiner Brust aufstieg. Dolores würde sich mächtig darüber aufregen.
»Schaut, dort ist die amtierende Ministerin Umbridge.«, rief Hermine, während sie Harrys Arm so fest packte, dass ihre Nägel sich in seine Haut bohrten. »Warum fragen Sie sie nicht über Pettigrews Schicksal?«
Die Meute von Reportern schwärmten auf die überraschte Dolores Umbridge zu. Ihr krötengleiches Gesicht errötete sich vor Zorn, als sie hörte, welcher Natur die Fragen waren. Sie funkelte Harry durch den Raum an, verzweifelt darum bemüht, sich einen Weg zu ihm zu bahnen. Er konnte ihre affektierte Stimme hören, während sie versuchte, die Reporter aus dem Weg zu schaffen. Hermine packte Harrys Hand und sie flüchteten, so schnell sie nur konnten.
Obwohl sich Weihnachten immer mehr näherte, blieb die Stimmung im Hauptquartiers angespannt und düster. Eins der Gästezimmer war in eine notdürftige Krankenstation umgewandelt worden und Madam Pomfrey war in eines der angrenzenden Zimmer gezogen. Trotz ihrer fürsorglichen Pflege hatte Ron sein Bewusstsein noch immer nicht wiedererlangt. Hermine hatte die Pflanze, die Neville ihr übergeben hatte, auf Rons Nachttisch gestellt. Während der kleine Zweig wuchs, hatte sich Rons Gesichtsfarbe ebenfalls verbessert. Dennoch, diese kleine Veränderung hatte ihn nicht aus seinem Koma erlöst und die Hoffnung aller schwand.
Harry weigerte sich, zu glauben, dass sein bester Kumpel den Rest seines Lebens in einem schlafähnlichen Zustand verbringen würde. Es konnte einfach nicht so
Weitere Kostenlose Bücher