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Harry Potter - Der siebte Horkrux

Titel: Harry Potter - Der siebte Horkrux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: melindaleo
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begann, das Papier an einem Ende einzureißen. Ungeduldig griff sie ein und half ihm, das Papier zu entfernen.
»Willst du es machen?«, fragte Harry belustigt.
»Du brauchst so lange, um deine Geschenke auszupacken.«, sagte Ginny und zog den letzten Rest ab.
Harry öffnete die Box, worauf ein geflochtenes Armband zum Vorschein kam. Seine Farben waren Rot und Gold und es war mehrfach übereinander geflochten, so dass es ein kompliziertes Muster bildete.
»Hast du es geflochten?«, fragte Harry, während er die Handarbeit bewunderte.
»Hhm.«, machte Ginny, immer noch an ihrer Lippe knabbernd. »Ich war mir nicht sicher, ob du so etwas tragen würdest.«
»Das muss dich eine lange Zeit gekostet haben.«, sagte Harry und ließ seinen Finger über die Details gleiten.
»Ich habe eine Weile dran gearbeitet.«, gab Ginny zu. »Hier, schau, die Fäden kann man auseinanderziehen; du kannst deinen Stein darin aufbewahren. So wird keiner davon wissen, aber du spürst trotzdem seine Anwesenheit.«
Harry steckte den Aquamarin-Stein in das Armband und hielt Ginny sein Handgelenk hin, damit sie es befestigen konnte.
»Danke. Ginny, fröhliche Weihnachten.«, sagte er und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen.
»Fröhliche Weihnachten, Harry.« Ginny lächelte glücklich. Sie spielte mit der Halskette und bewunderte die Reflexion der Lichter am Baum darin.
»War es schrecklich teuer?«, fragte sie zögerlich.
»Nein, war es wirklich nicht.«, sagte Harry. Er war nicht sicher, ob Ginny so sensibel wie Ron reagierte, wenn es um Harrys Geld ging. »Das ist ein Halbedelstein. Außerdem wollte ich es dir schenken, Ginny. Es hat eine lange Zeit gedauert, ihn zu finden.«
Sie schaute ihn weiter an. »Ich bin froh, dass du dir die Zeit genommen hast. Das macht es noch bedeutungsvoller. Ich werde es nie abnehmen und du behältst deins auch dran. Okay?«
»Was immer du sagst.«, antwortete er, ohne ihr wirklich zugehört zu haben. Er zog sie näher, um einen weiteren Kuss zu teilen, und wünschte, ihre Familie wäre nicht so nahe.
Sie kuschelte sich an seinen Arm und Harry konnte schwören, dass sie beinahe schnurrte. Er genoss die gemeinsame Zeit mit ihr, aneinandergeschmiegt, während sie der Musik lauschten, dem Blinken der Weihnachtslichter zusahen und gelegentlich den anderen zulachten.
Viel zu bald näherte sich Mitternacht und Percy kündigte seinen Aufbruch an.
»Oh, du musst schon gehen?«, fragte Mrs. Weasley enttäuscht. »Es ist so gefährlich, in der Nacht aus dem Haus zu gehen. Warum bleibst du nicht einfach bis morgen früh?«
»Eigentlich muss ich morgen arbeiten.«, entgegnete Percy. »Das Ministerium hält immer ein paar Beamte im Dienst, für alle Fälle. Außerdem habe ich eine Sonderbefreiung vom Ausgehverbot.«
Percys Worte hatten eine ernüchternde Wirkung auf alle und erinnerten sie daran, dass der Krieg näher war, als es jedem lieb war. Im Zimmer war es einen Augenblick lang still, bevor Fred begann, mit dem Radio zu der Melodie von Stille Nacht mitzusingen.
George fiel mit ein, ihre Stimmen klangen überraschend gut – gefühlvoll und traurig, doch zur selben Zeit irgendwie voller Hoffnung. Einer nach dem anderen fielen alle anderen im Zimmer mit ein. Sie nahmen sich bei den Händen und durchlebten miteinander die bewegende Melodie.
Harrys Brust füllte sich mit Emotionen, während er Ginny und Hermines Hände hielt und Weihnachtslieder mit dieser Truppe sang, die er seine Familie nannte. Sein Blick schweifte über Ron, Mr. und Mrs. Weasley und alle anderen im Zimmer und er wusste, dass unabhängig davon, was im kommenden Jahr geschehen mochte, ob er den letzten Horkrux fand oder nicht, ob er lebte oder starb, diese selbe Gruppe von Menschen das nächste Jahr hier sein würde, noch immer kämpfend und darum ringend, ihr Leben fortzusetzen. Das, mehr als alles andere, gab ihm eine erneuerte Entschlossenheit weiterzumachen. Versammlungen wie diesen musste gestattet werden fortzubestehen. Zum ersten Mal begann Harry die Macht zu verstehen, die Dumbledore als seine größte Stärke bezeichnet hatte. Dieses Gefühl in ihm war stärker als alle andere, das er jemals erlebt hatte – sogar noch stärker als der Cruciatus – und es war etwas, das Voldemort nie gekannt hatte.

Kapitel 19: Die Schlinge zieht sich zu
    Zwei Tage nach Weihnachten setzte Harry den Orden davon in Kenntnis, dass er, Ron, Hermine und Ginny für einige Tage weggehen würden. Wie erwartet zeigte sich keiner besonders erfreut. Sie wollten alle

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