Harry Potter - Der siebte Horkrux
vor allem nach einer Verletzung. Ich will dich auf der Stelle im Bett haben, junger Mann.
Ginny, dich will ich in deinem eigenen Zimmer in deinem eigenen Bett haben, bitte. Ronald ... steig ins Bett. Ich werde morgen dafür sorgen, dass dein Vater ein Wörtchen mit dir redet.«
Ginny ging aus dem Zimmer und warf Harry eine Kusshand zu, während Ron wutentbrannt zu seinem Bett stampfte. Mrs. Weasley schaltete das Licht aus und schloss die Schlafzimmertür.
Harry wartete einige Minuten. Bei allem, das an diesem Tag in der Winkelgasse geschehen war, hatte er vergessen, dass er und Ron sich am Morgen gestritten hatten. Irgendwie erschien es alles nun ziemlich sinnlos.
»Was ist passiert?«, fragte er.
Ron grunzte und rollte sich geräuschvoll auf die Seite. Harry konnte ihn mehrmals Luft holen hören, bevor er lospolterte: »Sie behandelt mich, als wäre ich sieben, nicht fast achtzehn. Das geht mir verdammt auf den Geist.«
Harrys Körper verspannte sich. Er war nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte, kam jedoch zu dem Schluss, dass er als guter Freund fragen sollte: »Was ist diesmal passiert?«
»Sie kam ins Mädchenzimmer und hat Hermine und mich beim Knutschen erwischt.«, sagte Ron verstimmt. »Na ja ... vielleicht waren meine Händen ein bisschen, wo sie nicht sein sollten, aber das tut nicht zur Sache. Ich bin volljährig! Und das ist nicht einmal ihr Haus. Es gehört dir.«
Harry grunzte. Er wollte definitiv nicht diese Unterhaltung führen oder hören, was Ron und Hermine trieben, wenn sie allein waren. Niemals.
»Mum ist ins Zimmer gestürzt und hat mich am Ohr da rausgeschleift. Hermine war erschüttert. Sie wird mich bestimmt eine Woche lang nicht mehr ansehen, geschweige denn küssen.«, stöhnte Ron.
»Oi, Ron.«, sagte Harry. »Musst du mit mir darüber reden?«
»Harry, du bist derjenige, der meine Schwester knutscht.«, entgegnete Ron ungläubig.
»Ich weiß und dir gefällt es nicht, davon zu hören. So denke ich auch über dich und Hermine. Ihr... Es ist... Ihr beide... Es ist einfach nicht richtig.«, brachte Harry heraus.
Ron schnaubte. »Heuchler.«
»Wichser. Was wird dein Dad morgen mit dir machen?«, erkundigte sich Harry neugierig. Mrs. Weasley hatte Ron mit einer Unterhaltung mit seinem Vater gedroht.
»Nichts.«, gluckste Ron. »Er wird, wenn überhaupt, stolz sein. Aber sag es nicht Mum. Sie ist die einzige, die sich darüber aufregt. Natürlich ist es bei Ginny etwas Anderes. Du solltest lieber aufpassen, Kumpel.«
»Ja, danke.«, brummte Harry.
»Jederzeit.«, erwiderte Ron und Harry konnte das Grinsen in seiner Stimme förmlich hören.
Harry schlug mit der Hand auf sein Kissen und driftete in einen unruhigen Schlaf.
Percy Weasley saß in den frühen Stunden des Morgens, der dem Anschlag auf die Winkelgasse folgte, in einem kahlen Verhörraum im Zaubereiministerium. Percy hatte noch nicht in seine Wohnung zurückkehren können, um etwas Schlaf zu bekommen und war erschöpft. Der Tag war in seinem Verlauf immer schlimmer geworden und Percy fühlte sich von allem, an das er einst geglaubt hatte, ziemlich im Stich gelassen,
Schwer seufzend ließ er seinen Kopf auf den Holztisch fallen, an dem er saß, um ihn auf den Armen ruhen zu lassen, während er wartete, auf wen-auch-immer er treffen sollte. Er war früher an diesem Tag mit der amtierenden Ministerin Umbridge in der Winkelgasse angekommen – nun war es gestern –, um sich ein Bild über die Situation zu verschaffen. Was er vorgefunden hatte, war ein vollkommenes Chaos.
Dreiundzwanzig Auroren waren tot. Auroren! Sie sollten zu den besten und hellsten Köpfen gehören, die die Zaubereigesellschaft zu bieten hatte. Sie waren die Elite und dreiundzwanzig von ihnen waren in einer einzigen Schlacht getötet worden, als wäre es ein Kinderspiel gewesen. Berichten von Augenzeugen zufolge waren es der Orden des Phönix und Harry Potter gewesen, die schließlich die Situation in den Griff bekommen hatten. Nicht das Ministerium, nicht die Auroren, sondern die selben Menschen, denen Percy vor einigen Jahren den Rücken zugekehrt hatte.
Er fuhr sich mit einer Hand durch das kurze Haar und rückte seine Brille zurecht.
Natürlich enthielten die offiziellen Berichte, die über die Geschehnisse in der Winkelgasse gedruckt wurden, nichts von der Wahrheit. Percy hatte zugeschaut, wie Dolores Umbridge alle Fakten geändert und sämtliche Worte so verdreht hatte, wie es ihrer Propaganda passte. Und jeder hatte unbehaglich daneben gestanden und sie
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