Harry Potter - Der siebte Horkrux
der Schweiz oder aus Frankreich handelte, da beide Länder ein Bündnis mit England im Kampf gegen Du-weißt-schon-wen bisher verweigert hatten. Wenn es ihm gelang, das Abkommen erfolgreich zu besiegeln, wäre es ihm endlich geglückt, etwas Großes für das Ministerium und die Zaubererwelt verbucht zu haben. Es war eine Gelegenheit, der er nicht widerstehen konnte.
Nun saß er hier um drei Uhr morgens und wartete seit einer Stunde auf einen unbekannten Würdenträger. Percys Geduld erschöpfte sich langsam. Er zuckte zusammen und setzte sich aufrecht, als die Tür aufschwang. Doch die Person, die ins Zimmer stolzierte, was der letzte Mensch, den Percy zu sehen erwartet hätte.
»Guten Abend, Mr. Weasley. Bitte entschuldigen Sie die Verspätung.«, sagte Severus Snape seidig.
»P-Professor S-Snape.«, stotterte Percy. Er schluckte schwer. »Was machen Sie denn hier?«
Professor Snape staubte den einzigen anderen Stuhl im Zimmer ab und setzte sich bedächtig. »Ich glaube, Ministerin Umbridge hat Sie von meinem Kommen in Kenntnis gesetzt, dass ich einen möglichen Waffenstillstand zwischen dem Ministerium und dem Dunklen Lord aushandeln möchte.«
Percys Mund klappte auf. Sicherlich konnte er es nicht ernst meinen. Was genau hatte Umbridge angeboten, das den Dunklen Lord interessiere? Und wie konnte sie auch nur in Betracht ziehen, eine Abmachung mit Severus Snape zu treffen? Der Mann hatte Albus Dumbledore getötet, um Merlins Willen. Er sollte umgehend verhaftet und nach Askaban geschickt werden, wo ihm der Prozess gemacht würde.
»Ähm...«, sagte Percy zögernd, unsicher, was er sagen sollte.
Professor Snape lächelte kalt, in derselben kalkulierenden Art und Weise, die Percy noch aus seiner Hogwarts-Zeit in Erinnerung hatte. Ein Feixen, das normalerweise die Schüler in die andere Richtung laufen ließ, nur um zu vermeiden, ihn im Korridor zu treffen.
Percy hatte nie die Schwierigkeiten mit Snape gehabt, die Ron, Ginny und den Zwillingen begegnet waren – höchstwahrscheinlich weil er ein sehr guter Zaubertränke-Schüler gewesen war und die strengen Regeln und Richtlinien, die am Zaubertrankbrauen beteiligt waren, hoch geschätzt hatte. Professor Snape hatte ihn nie gemocht, weil er ein Gryffindor war, doch er hatte es nie auf ihn abgesehen, wie es bei einigen von Percys Klassenkameraden der Fall gewesen war.
»Ministerin Umbridge ist an eine Zusammenarbeit mit dem Dunklen Lord interessiert, um die Anzahl von Verlusten, die die Zaubereiwelt erfahren hat, zu senken.«, sagte Professor Snape mit seiner öligen Stimme.
»Verluste, für die er verantwortlich ist.«, entgegnete Percy hitzig.
»Das mag sein.«, erwiderte Snape mit einem kalten Lächeln, »aber Ministerin Umbridge scheint gewillt, Zugeständnisse zu machen.«
»Z-Zugeständnisse?«, wiederholte Percy. »Was für Zugeständnisse?«
»Sie hat eingewilligt, uns mit einigen Informationen auszustatten. Die Preisgabe dieses Wissens an uns wird sich sowohl für den Dunklen Lord als auch für das Ministerium als nützlich erweisen.«, sagte Snape. »Ich brauche Ihre Hilfe, um diese Information zu beschaffen, Mr. Weasley.«
Die Haare auf Percys Nacken sträubten sich plötzlich. Er befeuchtete sich die trockenen Lippen, während er versuchte, seinen Herzschlag zu beruhigen. »Nach was für Informationen suchen Sie?«, fragte er.
»Den Ort des Hauptquartiers für den Orden des Phönix.«, erwiderte Snape. Seine Augen blitzten.
Percy schluckte erneut. Er spürte, wie ihm der Schweiß den Rücken lang lief. »Hauptquartier.«, wiederholte er starr.
»Ja.«, sagte Snape, während er sich mit einem langen, dünnen Finger an seiner Lippe entlang fuhr. »Ich glaube, Sie kennen seinen Aufenthaltsort.«
»Es-Es gibt einen Zauber.«, sagte Percy.
»Ja, ich bin mir des Fidelius-Zaubers und seiner Funktionsweise durchaus bewusst, Mr. Weasley. Ich bin mir desweiteren bewusst, dass es Wege gibt, ihm entgegenzuwirken. Ich habe bestimmte Schritte getan und nun würde ich gerne sehen, was Sie mir verraten können.«, sagte Professor Snape.
Percy faltete die Hände in seinem Schoß, um ihr Zittern zu verbergen. Er hatte wirklich Angst. Er hatte versprochen, den Orden zu informieren, bevor Ministerin Umbridge gegen sie einschritt, doch nun, da er tatsächlich handeln musste, fühlte er sich allein. Er hatte Alastor Moody einen Unbrechbaren Schwur geleistet, dass er niemandem etwas vom Orden enthüllen würde. Wenn er auch nur eine Einzelheit über den Aufenthaltsort vom
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