Harry Potter - Der siebte Horkrux
Neugier dazu, wie die Todesser getan hatten, was sie getan hatten. Allerdings hatte sich Dudley schon immer zu Tyrannen hingezogen gefühlt. Harry war nicht sicher, warum er überhaupt erwartete, dass es sich in der Zaubererwelt anders verhalten würde.
Seine Tante und sein Onkel waren hin- und herrissen. Ihr starker Hass gegen alles Magische kämpfte gegen ihre ständige Gewohnheit an, Dudley alles zu gewähren, was er verlangte. Sie wollten, dass Dudley den Ruhm und die Größe erhielt, die die Zaubererwelt ihm versprochen hatte – nur wollten sie, dass er es erhielt ohne den magischen Teil. Und sie wussten nicht, welchen Weg sie einschlagen sollten.
Tante Petunia brach immer wieder in Tränen aus, während sie Dudley beinahe anflehte, sie schlichtweg nur anzuschauen. Seine standhaften Weigerungen zerrissen sie innerlich. Selbstverständlich gaben beide Dursleys Harry die Schuld an ihrer Situation. Sie schienen vollkommen aus ihrem Element, nun da sie gezwungen waren, sich zu ihrem Wohlsein auf ihn zu verlassen.
Harry fand die ganze Situation ziemlich skurril.
Er wusste, dass es für Mrs. Weasley eine riesige Freude war, Tante Petunia das Leben schwer zu machen. Tante Petunia graute es vor Hauselfen und er hatte bemerkt, dass Mrs. Weasley sie für alle möglichen Gründe angewiesen hatte, das Zimmer seiner Tante zu betreten. Jedes Mal wallte sein Herz vor Zuneigung zu Mrs. Weasley.
Er hatte auch gehört, wie die Zwillinge eine Wette darauf abgeschlossen hatten, welcher der Weasley-Brüder es tatsächlich schaffte, die Vene in Onkel Vernons Schläfe endlich zum Platzen zu bringen. Harry war ihnen dankbar und setzte sein Geld darauf, dass es Fred gelingen würde.
Er war am Morgen nach Remus' Tod auf der Couch im Gemeinschaftsraum aufgewacht. Ginny war während der Nacht in ihr eigenes Zimmer geschlüpft und er hatte eine gute Mütze Schlaf bekommen können. Tatsächlich hatte er seitdem mehrere Nächte auf dieser Couch verbracht, wenn das Schnarchen in seinem Schlafsaal zu unerträglich wurde.
Sonderbarerweise hatte er Draco mehrmals über Dudleys Schnarchen klagen hören. Aber er hatte nicht vor, anzubieten, mit Dudley das Zimmer zu tauschen. Harry schauderte bei dem Gedanken, mit Draco Malfoy ein Zimmer zu teilen. Lieber ertrug er die Erschöpfung.
An diesem Nachmittag rannte Harry schnell die Treppe hinunter in die Große Halle. Er hatte geplant, sich nach dem Mittagessen mit Moody zu treffen, und er hoffte, dass seine Freunde es nicht mitbekamen. Er musste Moody eine Frage stellen und wollte nicht die Gesichtsausdrücke der anderen sehen, wenn er es tat.
Moody gesellte sich umgehend zu ihm. Sein hölzernes Bein klackerte auf dem Boden, während er näher kam. Harry musste zugeben, dass es ihm gefiel, die Auroren in Hogwarts zu haben. Die Schule war ihm verlassen und tot vorgekommen vor ihrer Ankunft, als wäre das gesamte Gebäude noch immer in Trauer über den Verlust Dumbledores.
»Guten Tag.«, sagte Moody und sank gegenüber von Harry nieder. »Was kann ich für dich tun?«
»Ich will alle Flüche wissen, die töten können.«, platzte Harry hervor.
»Du kennst den Wichtigsten.«, erwiderte Moody ohne auch nur mit den Augen zu zucken. »Der Tötungsfluch ist deine beste Waffe gegen den Dunklen Lord und ich denke, du hast die Macht, ihn auszuführen.«
Harry schauderte. Dieser Fluch hatte ihm schon so viel genommen. Er glaubte wirklich nicht, dass es in ihm steckte. »Was ist, wenn ich diesen Fluch nicht ausführen kann? Ich weiß nicht einmal, wie man es macht. Gibt es noch etwas anderes?«
Moody zuckte die Achseln. »Andere Flüche können auch töten. Diffindo kann eine Arterie aufschlitzen. Inflammare kann jemanden bei lebendigem Leibe verbrennen. Bei diesen Flüchen gibt es aber eine größere Chance zum Überleben. Avada Kedavra wird benutzt, wenn der Zweck das Töten ist. Der einzige Zweck.«
»Ich kann den Cruciatus nicht ausführen.«, sagte Harry behutsam. Er leckte sich über die Lippen, während er den alten Auroren sorgfältig beobachtete, unsicher wie der es aufnehmen würde. »Ich habe es versucht – es hat nicht funktioniert.«
Wieder verzog Moody nicht einmal das Gesicht. »Der Tötungsfluch funktioniert zwar ähnlich, aber trotzdem ist die Sache bei den beiden Flüchen nicht vollkommen gleich. Beim Cruciatus musst du es genießen, Schmerz zuzufügen. Du musst es wollen. Wenn du den Tötungsfluch benutzt, willst du einfach nur töten, aus welchem Grund auch immer. Der Grund dafür, dass er
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