Harry Potter - Der siebte Horkrux
Ich bin froh, dass du endlich darauf hörst, Harry.«
Ihren Vorwurf ignorierend sagte Harry: »Ron hat mich an das Riddle-Haus erinnert. Ich weiß nicht, warum ich nicht früher daran gedacht habe. Ich will mit dem Zauberdetektor nach Little Hangleton gehen, nachdem wir mit dem Porträt gesprochen haben.«
»Aber ich dachte, Voldemort hat einen Horkrux im alten Haus der Gaunts versteckt, nachdem er die Riddles getötet hat.«, sagte Hermine stirnrunzelnd.
Harry nickte. »Das hat er auch. Professor Dumbledore hat dort den Ring gefunden, aber an jenem Tag sind drei Morde begangen worden und Voldemort zog es genug an den Ort, dass er zurückkehrte, während er darauf gewartet hatte, mich während des Trimagischen Turniers gefangenzunehmen. Ich denke, es ist eines Versuchs wert.«
»Er hat Recht und es wird sich großartig anfühlen, rauszugehen und tatsächlich etwas zu unternehmen, anstatt den ganzen Tag alte Bücher durchzuwälzen.«, kommentierte Ron, Hermines finsteren Blick nicht bemerkend.
In der Hoffnung, einen Streit zu vermeiden, begann Harry wieder vorwärtszulaufen. Ginnys Hand hielt er fest in seiner eigenen. »Wir müssen versuchen, die Suche zu beschleunigen, bevor Voldemort seine Klauen zu tief ins Ministerium versenken kann. Bei dem Takt, in dem er Menschen tötet und andere fliehen, wird sonst keiner mehr zum Retten übrig sein.«
»Und wir müssen noch darüber sprechen, was wir gegen den Siebten Horkrux unternehmen.«, sagte Hermine. Sie warf Harry einen unbehaglichen Blick zu.
»Lasst uns einfach zuerst den letzten finden.«, entgegnete Harry. Er hatte sich entschieden. Es würde keinem von ihnen etwas bringen, weiter auf den Alternativen herumzukauen. Er wusste, was er zu tun hatte, und sie hatten es nachträglich begriffen. Sie mussten es – es war nicht so, als hätte er Remus vorher erlaubt, sich zu opfern. Dennoch musste er zugeben, dass Remus' Opfer ihnen allen die Flucht ermöglicht hatte. Remus hatte endlich die Chance gehabt zu tun, was er immer gewollt hatte – einen Unterschied machen.
Harry zwang sich dazu, seine Schritte zu verlangsamen, als er sah, dass Ginny beinahe rennen musste, um mit ihm mitzuhalten.
Als sie den steinernen Wasserspeier erreichten, der den Eingang zu Professor McGonagalls Büro bewachte, tat Harrys Herz einen Satz. Er war nicht mehr hier gewesen seit der Nacht, in der Dumbledore gestorben war. Er schluckte schwer und umklammerte Ginnys Hand fester.
Sanft streichelte sie seine Hand mit ihrem Daumen, um ihn zu beruhigen.
»Dreihundertzehn Bandbreite.«, sagte Hermine und der Wasserspeier sprang zur Seite, worauf die drehende Wendeltreppe zum Vorschein kam.
Harry und seine Freunde stiegen schweigend hinauf. Keiner von ihnen verspürte das Bedürfnis, sich zu beeilen. Hermine schob die Tür auf und Harry sah sich gründlich um.
Das Büro war ihm vertraut, obwohl alle von Professor Dumbledores seltsamen Gerätschaften und Instrumenten verschwunden waren. Godric Gryffindors Schwert hing noch immer in der Glasvitrine. Harry hielt es für angebracht, dass es in der Schule blieb. Eine Tartanbüchse mit Keksen hatte das Süßigkeitenglas auf dem Schreibtisch ersetzt und der Quidditch-Pokal thronte, wo Fawkes' Käfig einst gestanden hatte. Der Schnatz lag daneben, im Sonnenlicht funkelnd. Harry nahm an, dass kein neuer Hauslehrer von Gryffindor ernannt worden war, sodass Professor McGonagall die Trophäe in ihrem Besitz behalten konnte.
Harry musterte sorgfältig das Büro und erst als er nirgendwo mehr hinsehen konnte, hob er den Blick zum goldumrahmten Porträt, das über dem Schreibtisch hing. Er sog scharf den Atem ein, als er bemerkte, dass Professor Dumbledores stechend blaue Augen offen standen und mit diesem vertrauten Blitzen funkelten, während er den vier Freunden entgegensah.
»Guten Tag.«, begrüßte Dumbledore sie mit einem Räuspern. »Es ist wunderbar, wieder junge Menschen im Schloss zu sehen. Ich bin froh, dass Sie Ihre Freunde überzeugt haben, vorbeizuschauen, Miss Granger. Ich habe begierig darauf gewartet.«
»Hallo, Professor.«, murmelten Ginny und Hermine.
Ron lächelte halbherzig, aber Harry war wie auf der Stelle angewurzelt, während sein Herz in seiner Brust hämmerte.
»Wollen Sie ein Brausebonbon?«, bot Professor Dumbledore freundlich an. Er hob ein gemaltes Glas mit Süßigkeiten in die Höhe und streckte sie Hermine entgegen.
»Nein, danke, Sir.«, erwiderte sie, liebevoll lächelnd.
Professor Dumbledore warf Ron und dann Ginny einen Blick
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