Harry Potter - Der siebte Horkrux
gesagt, dass er es sein muss. Deshalb würde ich gerne wissen, was so viel wichtiger ist.«, rechtfertigte Bill sich.
»Es ist okay.«, sagte Harry leise. »Es ist eine vernünftige Frage. Ich kann euch noch immer keine Antwort geben, aber ich verspreche euch, dass das, was ich tue, sicherstellt, das ich ihn töten kann, wenn der Kampf beginnt.«
Harry beobachtete das Gesicht seiner Tante, unsicher, was hinter ihren Augen vorging.
»Woher wissen Sie überhaupt, wo Sie ihn finden?«, erkundigte sich Professor McGonagall.
»Machen Sie Witze?«, fragte Fred ungläubig. »Harry muss ihn nicht finden – alles, was er tun muss, ist rausgehen und eine Weile stillstehen. V-V-Voldemort scheint immer ihn zu finden.«
»Fred!«, schrie Mrs. Weasley.
Mr. Weasley tätschelte ihr den Rücken. »Es ist alles in Ordnung, Molly.«
»Es ist nicht alles in Ordnung. Nichts ist in Ordnung und ich kann den Gedanken nicht ertragen, Harry direkt da reinlaufen zu lassen.«, rief sie.
Harry kniete sich vor sie und nahm ihre Hände in seine. »Mrs. Weasley.«, sagte er, unsicher, was er sagen konnte, um sie zu trösten.
»Nicht, Harry.«, unterbrach sie ihn und drückte seine Finger, während Tränen aus ihren Augen strömten. »Ich weiß, was du sagen willst. Aber es zu verstehen und es zu akzeptieren sind zwei verschiedene Sachen. Du bist für mich wie eins meiner eigenen Kinder und ich kann es nicht ertragen, dabei zuzusehen. Ich sollte diejenige sein, die dich beschützt.«
»Ich will nicht, dass Sie mich beschützen, Mrs. Weasley.«, erwiderte Harry. Sein Hals fühlte sich eng an. »Die Menschen, die es schon versucht haben, haben sich nicht besonders gut gemacht.«
»Oh, Harry.« Mrs. Weasley warf sich in seine Arme.
Harry fühlte Panik in ihm aufsteigen und warf einen hilfesuchenden Blick zu Ginny. Bestürzt sah er auch in ihren Augen Tränen glitzern.
Schließlich kam ihm Mr. Weasley zu Hilfe. Er zog seine Frau zurück und ließ sie an seiner Schulter weinen.
»Da hat Fred Recht.«, bemerkte George, während er mit dem Fuß gegen den Tisch trat. »Ich meine ... Voldemort neigt tatsächlich dazu, Harry nachzustellen. Schau nur, was er alles unternommen hat, um Harry zum Friedhof zu holen.«
Tante Petunia legte den Kopf auf die Seite. Harry konnte erkennen, dass sie neugierig war, obwohl es um Harry ging. Wieder fragte er sich, wie viel sie wirklich von der Zaubererwelt wusste.
»Ja, und der Ort war nicht weit davon entfernt, wo er sich zu dieser Zeit versteckt hatte.«, sagte Ron. »Die meisten Menschen wissen es nicht.«
Plötzlich setzte Harry sich gerader auf. Die Unterhaltung dröhnte in seinen Ohren und Tante Petunia war vergessen. Ron hatte Recht. Warum hatte er nicht vorher daran gedacht? Voldemort hatte sich im Riddle-Haus versteckt. Harrys Vision von ihm, in der er einen alten Mann ermordet hatte, hatte im Riddle-Haus stattgefunden. Das Zuhause von Voldemorts Vater und seiner Großeltern, die er genau darin getötet hatte.
Harry wusste, dass Tom den Ring in Vorlost Gaunts Haus versteckt hatte, nachdem er sie getötet hatte. Aber es gab keinen Grund dafür, warum er zu der Zeit nicht zwei Horkruxe erschaffen haben konnte. Er hatte an jenem Tag drei Morde begangen. Warum konnte er nicht auch etwas im Riddle-Haus zurückgelassen haben?
Zittrig stand Harry auf. »Ron, Ginny, Hermine.«, sagte er. »Wir müssen mit Professor Dumbledores Porträt sprechen.«
»Jetzt?«, fragte Ron blinzelnd.
»Jetzt.«, erwiderte Harry. »Ich denke, ich habe vielleicht eine Idee, wohin wir als nächstes gehen müssen.«
Kapitel 24: Echos der Zeit
Harry ging voran, während die vier Jugendlichen grimmig den Korridor zu McGonagalls Büro hinunterschritten. Er beobachtete, wie Staubkörnchen im Sonnenlicht tanzten, das von den Fenstern hereinfiel, und wunderte sich, wie er an einem so strahlenden Tag so düstere Gedanken haben konnte. Als sie weit genug vom Gemeinschaftsraum entfernt waren, packte Hermine ihn am Arm und blieb stehen. Ihm war durchaus bewusst gewesen, dass sie ihre Neugier kaum bändigen konnte, seit er sie aus dem Gemeinschaftsraum geführt hatte.
»Harry, was ist los? Woran hast du dich erinnert?«, fragte sie mit verengten Augen.
»Ich will mit Professor Dumbledore sprechen – ich denke, es ist an der Zeit.«, sagte er und holte tief Luft.
Ginny schlang ihre Finger um seine und er drückte kurz ihre Hand.
Hermine lächelte, offensichtlich erfreut. »Ich habe dir schon seit wir hier angekommen sind gesagt, dass du das tun solltest.
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