Harry Potter - Der siebte Horkrux
die Neuigkeiten gehört haben.«, sagte Pansy. Ginnys Miene verfinsterte sich.
»Während ich es vielleicht auch genossen hätte, wenn die Umstände anders wären, sind es keine guten Neuigkeiten, Pansy. Je mehr Macht der Dunkle Lord hat, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass ich dieses Schlamassel überlebe.«, wand Draco ein. Plötzlich klang er sehr jung und ängstlich.
»Sag das nicht, Draco.« Pansy sog einen scharfen Atem ein.
»Es ist wahr. Ich will Potter nicht helfen, aber mir gefällt der Gedanke zu sterben noch weniger. Er wird mich töten, wenn Potter ihn nicht bald aufhält.«, sagte Draco.
»Du machst mir Angst, Draco.«, entgegnete Pansy schniefend.
»Ich habe Angst, Pansy. Ich will nicht sterben.«, sagte Draco. Seine Stimme brach.
Ginny wand sich unbehaglich.
»Das wirst du nicht. Das lasse ich nicht zu.«, rief Pansy heftig.
Ginny versuchte, die plötzlich leidenschaftlichen Geräusche hinter der Couch zu ignorieren, während sie sich tiefer in die Kissen drückte und den schlafenden Harry näher an sich zog. Sie mochte Draco oder Pansy zwar nicht leiden können, aber plötzlich traf sie die Ähnlichkeit ihrer Situationen. Dieses neuentdeckte Gefühl von Solidarität mit den Slytherins war erschütternd und Ginny war nicht sicher, wie sie damit umgehen sollte. Die vernünftige Seite in ihr schrie immer wieder, ihnen nicht zu vertrauen. Schließlich waren sie immer noch Slytherins. Ihr Herz jedoch schmerzte von ihren Worten.
Sie wusste, wie Pansy sich fühlte. Sie würde ebenfalls alles tun, um Harrys Überleben zu sichern. Sie wusste auch, dass sie niemals darüber hinwegkommen würde, falls Harry – was Merlin verhüten möge – sterben sollte. Sie würde ihr Leben weiterführen, weil er das von ihr verlangte, aber sie würde sich nie wieder verlieben. Er war der einzige Mann für sie. Wenn es so etwas wie Seelenverwandte gab, wusste sie, dass sie ihren gefunden hatte. Sie fragte sich, ob Pansy Draco gegenüber dasselbe empfand.
Zu Ginnys Glück trennten Draco und Pansy sich voneinander und verabschiedeten sich, bevor sie Zeugin von etwas werden musste, das sie wirklich nicht hören wollte. Sie eilten die Treppe hinauf, ohne auch nur einen Blick in Ginnys Richtung zu werfen. Sie lag einige Zeit lang auf der Couch und ließ sich ihre Unterhaltung durch den Kopf gehen.
Schließlich entschied sie, dass sie etwas Schlaf gebrauchen konnte. Am nächsten Morgen würden sie sich dem Ernst des Lebens zuwenden. Für Jugendträume war einfach keine Zeit übrig, aber in dieser Nacht sollte sie und Harry das eifach nicht kümmern. Sie küsste ihn auf den Kopf und legte ihren Kopf auf den Arm der Couch, worauf sie einschlummerte.
Mehrere Tage nach dem Anschlag auf das Ministerium hatte sich das Leben in Hogwarts zu einer Art Routine eingependelt. Moody hatte die überlebenden Auroren unter sein Kommando gestellt und sie taten ihr Bestes, die Ordnung aufrecht zu halten und sich mit der panischen Öffentlichkeit auseinanderzusetzen. Harry vermutete, dass Voldemort genau wusste, wo sie sich versteckten. Aber er schien viel mehr darauf auszusein, das Ministerium auseinanderzunehmen und ein Königreich unter sich aufzubauen, als sich mit ihnen abzugeben.
Harry glaubte nicht, dass es lange so bleiben würde, obwohl er wusste, dass Voldemort ihn nicht wirklich als Bedrohung ansah. Das hatte Harry vor zu ändern – aber zuerst musste er diesen verbliebenen Horkrux finden. Die Recherche brachte ihn nirgendwohin und er hatte das nagende Gefühl, dass er etwas in diesen Denkarium-Erinnerungen übersehen hatte.
Das Sonderbarste, das während ihrer gemeinsamen Zeit geschehen war, war die seltsame »Kameradschaft«, die sich zwischen Draco und Dudley entwickelt hatte. Sie waren mit Sicherheit keine Freunde, aber Dudley war zum neuen »Crabbe« oder »Goyle« für Draco geworden. Sie hatten ihre Abneigung gegen Harry gemeinsam und schienen sich darüber verbündet zu haben.
Dudley hatte nach einigen Nächten nach ihrer Ankunft einen gewaltigen Streit mit seinen Eltern gehabt. Draco hatte ihm offensichtlich erzählt, wie viel besser die magische Welt war, denn Harry war sicher, dass er einen höhnischen Klang in Dudleys Worten ausmachen konnte, den es noch nicht gegeben hatte, bevor sein Cousin dem Slytherin begegnet war. Dudley war wütend auf seine Eltern, dass sie ihn so lange von der Magie ferngehalten hatten.
Harry störte Dudleys Faszination für Voldemort und allem, was im Ministerium geschehen war – seine
Weitere Kostenlose Bücher