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Harry Potter - Der siebte Horkrux

Titel: Harry Potter - Der siebte Horkrux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: melindaleo
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zu, die beide schweigend die Köpfe schüttelten. Hermine rang ihre Hände, während Ron nervös von einem Fuß auf den anderen trat. Ginny versuchte, zwischen den beiden zu verschmelzen. Sie alle schauten immer wieder in Harrys Richtung, der aber sein Schweigen bewahrte. Er wusste, dass es alle nervös machte, aber er konnte sich nicht helfen. Er konnte einfach keine Worte finden.
Dumbledores blitzende Augen richteten sich schließlich auf Harry und es bedurfte all seiner Willenskraft, ihm nicht auszuweichen. Der Knoten in seinem Hals, der die Größe eines Klatschers hatte, hinderte ihn am Sprechen und er musste sich den Tränenschleier aus den Augen blinzeln, in der Hoffnung, dass niemand anderes es bemerkte.
»Harry, mein lieber Junge, ich habe mich schon gefragt, wann du endlich vorbeischauen würdest. Ich habe Miss Granger gebeten, dich anzutreiben. Es freut mich, zu sehen, dass es dir gut geht. Unglücklicherweise bist du die einzige Person, der ich keinen Zitronendrops anbieten kann.«, sagte Dumbledore. Ein trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht.
»Sir?«, krächzte Harry verwirrt.
Er fühlte Ginnys Hand auf seinem Rücken, die ihm Rückhalt gab.
»Jahrelang hatte ich ein Glas auf meinem Schreibtisch und meinen Besuchern jedes Mal Süßigkeiten angeboten, aber keiner hat jemals angenommen.«, sagte Professor Dumbledore wehmütig. »Es belustigt mich, sie weiter anzubieten, da es nun offensichtlich keine Möglichkeit gibt, dem entgegenzukommen. Aber alle schütteln noch immer ihre Köpfe bei dem Angebot und ich bin sicher, dass sie es nie wirklich in Erwägung gezogen haben. Aber du, Harry, du warst der einzige, der mein Angebot angenommen hat. Das hat mir immer an dir gefallen.«
Harry nickte, unfähig zu sprechen.
»Also, erzählt mir, wie weit seid ihr bei eurer Suche nach Toms Horkruxen gekommen?«, erkundigte sich Professor Dumbledore. Er faltete seine langen Finger unter seinem Kinn mit einer Geste, die Harry so vertraut vorkam, dass sein Herz sich zusammenzog.
»Dann wissen Sie also von Ihnen?«, fragte Ginny, bevor sie sich zurückhalten konnte. Als sie realisierte, dass sie ihn unterbrochen hatte, errötete sie und zupfte an einer Haarsträhne. »Ich meine ... wir waren uns nicht sicher, wie viel sie wissen, weil...«
»Keine Sorgen, Miss Weasley. Ich habe den Zauber regelmäßig erneuert, damit mein Porträt volles Wissen über meine Aktivitäten bis zu meinem Ableben hat. Ich war stets sehr vorrausschauend, wenn ich das sagen darf.« Professor Dumbledore lächelte freundlich.
»Wissen Sie, wie Sie ... wie es vonstatten gegangen ist?«, fragte Harry.
Das Funkeln in Dumbledores Augen flackerte und schwand, während er gewichtig nickte. »Das tue ich. Professor McGonagall war so gütig, mich über die Ereignisse auf dem Laufenden zu halten. Sie hat mir von Snape berichtet.«
»Hatten Sie ... hatten Sie dann keine Pläne für ihn, Sir?«, fragte Hermine. Sie zuckte unter Harrys grimmigen Blick zusammen.
»Nein, Miss Granger, das hatte ich nicht. Ich habe daran geglaubt, dass Severus seine einstigen Missetaten aufrichtig bereute und durch seinen Dienst Erlösung suchte. Ich habe mich getäuscht. Ich denke, ich habe dir früher einmal gesagt, Harry, dass meine Fehler umso größer sind?«
»Aber warum? Warum haben Sie ihm so vertraut?«, wollte Harry wissen.
Dumbledore lächelte. Seine traurigen Augen wanderten über jeden von ihnen, bevor er antwortete: »Vielleicht war es meine eigene Hoffnung auf seine Erlösung. Ich wollte daran glauben, dass er sich geändert hat – dass es mir gelungen ist, ihn zu erreichen. Ich wollte ihm eine zweite Chance geben, damit er sieht, dass er andere Möglichkeiten haben könnte – dass es alles ändern könnte, einen anderen Pfad einzuschlagen.
Ich hatte schon immer Schuldgefühle für das Leben, das Severus geführt hatte. Ich wünschte, ich hätte mehr für ihn tun können. Ich wünschte, ich hätte früher gesehen, wie nah er der Grenze gekommen war, als er ein Schüler hier war. Severus hat sich immer verfolgt gefühlt – als ob seine Lehrer und alle Autoritätspersonen es auf ihn abgesehen hätten. Nach so vielen Jahren derselben Klagen hat das Kollegium – ich selbst eingeschlossen – ihm nur noch mit halben Ohr zugehört. Als er sich zum Dunklen wandte, hatte ich das Gefühl, ich hätte ihn im Stich gelassen.«
Professor Dumbledores Augen trübten sich und bekamen einen entfernten Ausdruck.
Harry presste seine Lippen aufeinander. Er konnte kaum seine

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