Harry Potter - Der siebte Horkrux
musste hastig blinzeln, um die Emotionen zu zügeln, die ihn plötzlich überkamen. Seine Mum, sein Dad und Sirius hatten ihm zugesehen. Das erfüllte ihn zugleich mit Stolz und einem gewaltigen Gefühl des Verlusts, und er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
»Vor allem deine Mutter strahlt vor Stolz, wenn sie von dir spricht und davon, was du für ein Mann geworden bist. Dein Vater ist zufrieden mit deiner Wahl der Freunde, und Sirius' Kommentar hatte etwas mit scharfen rotschöpfigen Schnallen zu tun.«, sagte Dumbledore.
Harry gluckste und wischte sich abwesend die Augenwinkel.
»Ich hatte auch die Chance, mit Remus, Tonks und Percy zu sprechen, als sie angekommen waren. Keiner von ihnen bedauerte seine Entscheidung. Du hast ihre Opfer nicht umsonst bleiben lassen. Alle waren sie unter den Stimmen, die du hinter jenem Schleier gehört hast, und alle sind sie gerächt worden.«, fuhr Dumbledore leise fort.
»Also ... was passiert jetzt?«, fragte Harry, gegen den schmerzhaften Knoten in seiner Kehle ankämpfend.
»Du wirst in deinen Körper zurückkehren und die Tür wird sich wieder verschließen. Ich werde weiterreisen und mein großes Abenteuer fortsetzen.«, antwortete Dumbledore mit einem milden Lächeln.
»Müssen Sie jetzt gehen?«, fragte Harry alarmiert. Sein Herz begann wieder schmerzhaft zu pochen. Er wollte nicht, dass Professor Dumbledore ihn so kurz, nachdem er ihn wiedergefunden hatte, verließ. Er war nicht sicher, ob er den Verlust ein zweites Mal ertragen konnte, doch er konnte sich nicht dazu durchringen, es laut auszusprechen.
Es schien auch nicht nötig zu sein, denn Dumbledore blickte ihn mit seinen freundlichen, verstehenden Augen an. »Letztendlich schon, aber ich kann bleiben, bis du dich bereit fühlst, allein zurückzukehren.«, sagte er sanft.
»Was ist, wenn ich mich nie bereit fühle?«, fragte Harry. Er wandte den Blick ab.
»Dann werde ich dir einen leichten Schubs versetzen. Schließlich würde Miss Weasley mich heimsuchen, wenn ich dich lange von ihr fernhalte.« Dumbledore gluckste.
»Das würde sie wohl.«, erwiderte Harry. Gegen seinen Willen stahl sich ein Grinsen auf seine Lippen.
»Sie liebt dich, Harry. Gestatte dir selbst, sie auch zu lieben. Ich möchte sehen, wie du zur Schule zurückkehrst, nicht nur, um deine Ausbildung zu beenden, sondern vor allem, um ein Jahr als normaler Heranreifender zu leben, bevor das wirkliche Leben anbricht. Obwohl ich wohl glaube, dass du genug Nachsitzstunden auf dem Konto hast, würde ich gerne sehen, dass du dir noch einige für Taten verdienst, die Minerva einige zusätzliche graue Haare einbringen.«, sagte Dumbledore. Seine Augen funkelten fröhlich.
»Ich denke, es gibt noch ein paar Besenschränke, die Ginny und ich noch nicht entdeckt haben.«, schlug Harry verschmitzt vor.
»Exzellent.«, erwiderte Dumbledore, bevor er den Kopf hob und zur Seite legte, als lauschte er aufmerksam.
»Sir?«, sagte Harry neugierig.
»Miss Granger und Miss Weasley fragen sich gerade, wohin sie dich bringen und was sie mit Toms Überbleibsel machen sollen.«, erwiderte Dumbledore.
Harry wand den Blick ab. »Hogwarts wird immer noch angegriffen und sowohl das Ministerium, als auch St. Mungos sind unter der Kontrolle der Todesser.«
»So scheint es.«, entgegnete Dumbledore geheimnisvoll. Er wedelte mit der Hand durch die Luft.
»Was haben Sie getan?«, wollte Harry wissen.
»Während es wahr ist, dass Toms Legion St. Mungos in ihrer Gewalt haben, haben eine große Anzahl von Heilern sich zusammengeschlossen und eine Art Abtrünnigen-Krankenhaus aufgemacht. Dasselbe gilt für das Ministerium. Während Kingsley und Alastor die Auroren versammelt und ihren eigenen Widerstand gebildet haben, gibt es einige Ministeriumsbeamte, die dasselbe getan haben.«
Harry setzte sich gerader auf und spürte den ersten Hoffnungsstrahl für die Zaubererbevölkerung.
»Manchmal bedarf es einer großen Tragödie, um die Tapferkeit in einigen Menschen zum Vorschein zu bringen.«, sagte Dumbledore leise. »Ich habe Leticia Warbanks' Geist den Gedanken eingepflanzt, die Mysteriumsabteilung zu inspizieren.«
»Leticia Warbanks?«, fragte Harry.
»Sie ist eine Ministeriumsbeamte von der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen. Sie ist das Zentrum des kleinen Widerstands im Ministerium gewesen. Sie wird wissen, welchen Heilern im St. Mungos zu trauen ist.«, erwiderte Professor Dumbledore.
»Die Zaubererwelt wird eine lange und, ich hoffe, gründliche Periode des
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