Harry Potter - Der siebte Horkrux
seine Stimme wieder und er warf Professor Dumbledore einen anklagenden Blick zu. »Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass sie mich beobachten.«, sagte er krächzend.
»Ich habe ein Auge auf dich gehalten, aber nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.«, entgegnete Sirius und verdrehte die Augen. Sein Blick huschte zwischen Harry und Dumbledore hin und her. »Hat das irgendwas mit Voldemort zu tun?«
»Er ist jetzt ist eurem Reich.«, sagte Harry. Er grub seine Nägel in seine Handfläche.
Sirius wurde bleich. »Du hast es geschafft?«, erkundigte er sich mit angehaltenem Atem.
»Ja.«, bestätigte Harry. Er wand sich unbehaglich.
Sirius sprang auf, schwang seine Fäuste durch die Luft und jubelte vor Freude.
»Sirius, ich denke, Harry ist noch nicht ganz bereit zum Feiern.«, wies Dumbledore ihn zurecht. Er legte Harry sanft die Hand auf die Schulter.
Harry hielt seine Augen fest auf den Boden gerichtet. Er starrte die Drachenhautstiefel an, die Sirius trug, und versuchte, an nichts zu denken.
»Was? Warum nicht?«, fragte Sirius verblüfft. Er hob Harrys Kinn in die Höhe. »Du bist endlich frei. Du wirst nicht länger gejagt. Keine Dursleys mehr oder Wachen oder sonst etwas.«
Harry zwang sich, Sirius' ernsten Blick zu erwiderten, während sein Magen sich unangenehm drehte. »Ich weiß. Es ist nur... Es ist noch nicht wirklich.«, sagte er lahm.
Ein ungläubiger Ausdruck überquerte Sirius' Gesicht. »Harry, denk an all die Partys. Jeder Kerl in England wird dir einen Drink ausgeben wollen und jede Hexe wird – .«
»Ich bin sicher, Harry ist sich dessen völlig bewusst, Sirius. Er bittet nur um etwas Zeit, es zu verarbeiten.«, unterbrach Dumbledore ihn, bevor er die Möglichkeiten aussprechen konnte, die ihm unverhohlen auf der Seele lagen.
»In Ordnung.«, sagte Sirius. Er räusperte sich. »Außerdem scheinst du schon alle Hände voll mit der einen Hexe zu tun haben, die du hast. Ist ein echter Hingucker, dein Mädchen.«
Harrys Mundwinkel zuckte nach oben. »Das werde ich mit Sicherheit weiterleiten.«, sagte er trocken.
»Also, wie lange haben wir?«, fragte Sirius.
»Ich würde sagen, nicht sehr lang.«, antwortete Dumbledore. »Sobald die Heiler Harrys Körper geborgen haben, werden sie ihm höchstwahrscheinlich Zaubertränke einflößen, die diese Verbindung brechen werden. Außerdem hat Harry Freunde und Familie, die im Land der Lebenden auf ihn warten.«
»Er hat Freunde und Familie gleich hier!«, erwiderte Sirius hitzig.
»Würdest du etwa wählen, ihn hier zu behalten, Sirius?«, fragte Dumbledore, den Kopf zur Seite gelegt.
»Was? Nein. Ich will, dass er lebt... Ich will nur etwas Zeit mit ihm. Mir wurde diese Zeit schon zweimal entsagt.«, sagte Sirius. Er räusperte sich.
»Was ist, wenn ich bleiben will?«, erkundigte Harry sich, an Sirius gelehnt. Er hatte ihn gerade erst zurückbekommen. Er wollte nicht daran denken, schon wieder aufbrechen zu müssen. Er wusste nicht, ob sein Herz es noch einmal ertragen konnte.
»Deine Zukunft liegt in der Gegenwart, nicht in der Vergangenheit.«, beharrte Dumbledore. Das Funkeln in seinen Augen war erloschen.
Sirius schüttelte Harry grob. Er sah aus, als wollte er auf etwas einschlagen. »Er hat Recht, Harry. Merlin, es tut gut, dich zu sehen, aber alles, das ich getan habe, habe ich für dich getan – weil ich wollte, dass du lebst. Ich mag vielleicht kindisch sein, aber ich werde dir diese Chance nicht wegnehmen, jetzt da du sie endlich hast.«
Harry öffnete den Mund, um dagegen zu argumentieren. Er war kein Kind mehr und konnte seine eigenen Entscheidungen treffen. Langsam nahm er es Sirius und Dumbledore übel, dass sie ihm vorschreiben wollten, was das Beste für ihn war.
Sirius zerstreute seinen Ärger, als er sanft eine Hand an Harrys Gesicht legte. »Mach dir keine Sorgen um mich. Mir geht's gut. Ich sehe deinen Vater und Remus jeden Tag und wenn deine Mutter uns lässt, durchleben wir noch einmal unsere glorreichen Tagen.«
»Vielleicht gibt es andere, die du sehen möchtest, bevor deine Zeit hier abläuft.«, sagte Dumbledore sachte.
Seinen Griff auf Sirius beibehaltend, für den Fall, dass er sonst verschwinden würde, schloss Harry wieder die Augen und diesmal dachte er an Remus. Er fühlte sich immer noch nicht ganz bereit, seine Eltern zu sehen. Er erinnerte sich daran, wie Remus ihm seinen ersten Patronus beigebracht hatte, und an die entschlossenen Blicke, die er und Tonks ausgetauscht hatten, bevor sie gestorben waren.
Harry
Weitere Kostenlose Bücher