Harry Potter - Der siebte Horkrux
er eine tragische Vergangenheit durchlebt hatte, die Liebe der Menschen, die ihn berührt hatten, ihn zu seiner strahlenderen Zukunft führten. Vielleicht war das das größte Geschenk der Liebe.
Wissend, was er zu tun hatte, versuchte er zu lächeln und zog Lily fest in seine Arme. »Pass auf die Rumtreiber auf. Ich will sie genau so in Erinnerung behalten.«, sagte er, während sein Sichtfeld verschwamm. James, Remus und Sirius lachten und stießen einander gelegentlich freundschaftlich in die Schulter. So hätte es sein sollen.
»Das werde ich.«, versprach Lily leise und schniefte. »Sei dir immer bewusst, dass wir dich lieben und wir alle so stolz auf dich sind. Du bist zu einem fantastischen jungen Mann herangewachsen und ich kann mir keinen besseren Sohn vorstellen. Ich bin sehr glücklich mit dem Mädchen, das du ausgewählt hast. Sei ein Gentleman und lass sie in deinen Kopf wie in dein Herz. Gebt aufeinander Acht.«
Harry nickte.
»Ich werde dir keine furchtbare Szene machen.«, sagte Lily und lachte durch ihre Tränen hindurch. »Ich werde dich den Macho spielen lassen. Ich liebe dich, Harry.«
Harry blinzelte entgeistert. Er hätte nie gedacht, dass er das von seiner Mutter hören würde. Er konnte spüren, wie seine Augen sich mit Tränen füllten, und versuchte panisch die Kontrolle zu behalten.
»Oh, jetzt habe ich es geschafft.«, sagte Lily. Sie wischte Harry die Augen und zog ihn in eine Umarmung. »Ich werde bei Tonks stehen, so dass du in das Leben zurückkehren kannst, das du dir aufgebaut hast. Es ist ein gutes Leben, Sohn. Lass dich selbst es wirklich leben.«
Bevor Harry antworten konnte, drückte sie ihn ein letztes Mal und ging zu Tonks hinüber. Tonks schlang ihren Arm um sie und legte Lilys Kopf an ihre Schulter.
»Leb wohl, Harry.«, sagte Professor Dumbledore, Harrys Aufmerksamkeit wieder auf den bevorstehenden Abschied lenkend.
Harry nickte und stand auf, wobei er Dumbledores Blick auswich. Er ließ sich leise von dem Schulleiter aus dem Gemeinschaftsraum führen. Er warf einen letzten Blick auf die lachenden Rumtreiber und bemerkte, dass seine Mutter ihn noch immer beobachtete.
Als sie den Eingang erreichten, wo das Porträtloch hätte sein sollen, hielt Professor Dumbledore an. Bevor er darüber nachdenken und sich davon abhalten konnte, warf Harry seine Arme um den Schulleiter und hielt ihn fest. Dumbledore schlang seine Arme um Harrys Schultern und schloss ihn in eine warme Umarmung.
»Du kannst mich stets hier finden, Harry.«, sagte er und legte seine Hand über Harrys Herz, »selbst wenn wir nicht länger unsere kleinen Unterhaltungen führen können.«
Harry nickte, nicht in der Lage zu sprechen.
»Stell dir einfach vor, zurückzugehen und dein Geist wird den Rest übernehmen.«, sagte Dumbledore.
Harry blinzelte und sah nach vorn. Vage bemerkte er, dass das weite Ausmaß von Grau sich leicht aufgehellt hatte. Er konnte Hogwarts und den Fuchsbau in der Ferne dunkel erleuchtet sehen. Er konnte das Krachen der Wellen hören und wusste, dass der private Strand von ihm und Ginny nicht weit entfernt war.
Als er sich umsah und Orte, Gestalten und Ereignisse in seinem Leben entdeckte, trat er nach vorn und schwebte wieder über allem, während sein Körper sich auf die verschlossene Tür zu bewegte. Den Hals herumdrehend sah er, dass er den Gemeinschaftsraum noch immer deutlich sehen konnte, doch er war verlassen – ein paar leere Becher waren der einzige Hinweis, dass er kurz zuvor benutzt worden war.
Harry schloss die Augen, um seine Tränen zurückzuhalten. Es war Zeit zurückzukehren.
Kapitel 31: Überlebende
Ginny starrte aus dem Fenster des Doppelraumes in St. Mungos und sah zu, wie die Sonne herrlich über die gerade erwachenden Stadtstraßen aufging. Nicht eine einzige Wolke verdeckte den Himmel. Sie konnte Vögel in den Bäumen eines Parks in der Ecke flattern sehen und selbst der Nebel des morgendlichen Muggel-Verkehrs schien an diesem Tag zu fehlen. Es war, als jubele die Natur selbst über Voldemorts Fall am vorigen Abend.
Das strahlende Sonnenlicht hob sich stark von der düsteren Stimmung im Raum ab, in dem Ginny saß. Durch den Rest des Krankenhauses waren die Heiler hin und her gerauscht und hatten sich beinahe keine Ruhepause gegönnt, seit Ginny angekommen war. Selbst bei der großen Anzahl von Verletzungen, die sie behandelten, konnten die Heiler ihren Jubel kaum verbergen. Die Verletzten, die bei Bewusstsein waren, warteten seit Stunden, feierten in den
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