Harry Potter - Der siebte Horkrux
glücklich den Gedanken überdachte, ein Feld bei seinem eigenen Zuhause zu haben. Er hätte seine Freunde während des Sommers für ein Spiel herüberholen können.
Die Quidditch-Unterhaltung dauerte einige Zeit lang an, während Lily Harry immer wieder durchs Haar strich. Obwohl es ihn zuerst irritiert hatte, entspannte Harry sich schließlich und zuckte bei ihrer Berührung nicht mehr zusammen. In dieser Hinsicht war sie Mrs. Weasley sehr ähnlich.
»Du hättest dieses Feld nie bauen können.«, schnaubte Sirius kopfschüttelnd. »Das Ministerium hat deinen Antrag abgelehnt, weil du so dumm warst, ihnen deine Konstruktionspläne für die Beleuchtung vorzulegen.«
»Naja, was für einen Sinn macht ein Meeresblick, wenn man es in der Nacht gar nicht sehen kann?«, entgegnete James. Er klang beleidigt. »Ich hätte einen Muggel-Abwehr-Zauber selbst ausführen können. Es hätte ihnen keine Schwierigkeiten bereitet.«
»Das wissen wir, Liebling.«, tröstete Lily.
James verschränkte schmollend die Arme über der Brust.
»Ich hätte es genial gefunden.«, sagte Harry, der Mitleid mit seinem Vater hatte. Er konnte sehen, wie viel dieses Feld ihm bedeutete, und wusste, wie es sich anfühlte, enttäuscht zu werden. Etwas an dem Gedanken, dass sein Dad diese riesigen Pläne für ihn und seine zukünftigen Geschwister geschmiedet hatte, erwärmte Harry das Herz. Sein Dad hatte Quidditch mit ihm spielen wollen! Sein eigener Dad.
»Das wäre es geworden, nicht wahr?«, fragte James. Der knabenhafte Eifer kehrte in sein Gesicht zurück. »Ich wünschte, ich hätte es beenden können, bevor ... na ja, ich wünschte, ich hätte es dir hinterlassen können. Dein Freund Ron und du, ihr hättet eine großartige Zeit gehabt.«
»Dann magst du Ron also?«, erkundigte sich Harry mit einem bemüht beiläufigen Tonfall. Irgendwie wollte er sehnlichst, dass James all seine Freunde guthieß.
»Natürlich mag ich Ron.«, sagte James verblüfft. »Du hast die besten Freunde, die ich mir jemals für dich hätte wünschen können, und ich danke Merlin jeden Tag dafür.«
Harry strahlte.
»Wir sind beide glücklich mit den Freunden, die du in deinem ersten Jahr in Hogwarts kennen gelernt hast.«, sagte Lily. Sie hatte sich neben Harry niedergelassen und hielt seine Hand, während sie sprach.
»Ron kommt wieder in Ordnung, oder?«, fragte Harry, als ihm der Fluch in den Sinn kam, der Ron während des Kampfes getroffen hatte.
Lily lächelte traurig. »Das weiß ich nicht.«
»Warum weißt du es nicht?«, wollte Harry wissen. Angst stieg ihm wie eine Blase in der Kehle auf. »Du hast gesagt, ihr habt alles gesehen.«
»Die Zukunft ist niemals präzise, Harry.«, schaltete Dumbledore sich sanft ein. »Sie bewegt und verändert sich beständig. Sie verschiebt sich, je nachdem wie die Geschehnisse sich entfalten. Wir sind nur Beobachter.«
»Es ist wahrscheinlich für mich an der Zeit zurückzugehen.«, flüsterte Harry. Seine Kehle fühlte sich sehr eng an. James, Sirius und Remus waren zu ihrer Diskussion über das Quidditch-Feld zurückgekehrt, doch Lily lauschte noch immer ihrer Unterhaltung, und es fiel ihm schwer, ihrem Blick zu begegnen.
»Und es ist Zeit für mich, weiterzuschreiten.«, sagte Dumbledore. »Willst du dich verabschieden?«
»Ich denke, es wäre einfacher, wenn ich zuerst aufbreche.«, sagte Harry wissend, dass er es nicht ertragen könnte, sie alle einer nach dem anderen verschwinden zu sehen.
Dumbledores Augen verdunkelten sich traurig, aber er nickte verständnisvoll. »Geh mit dem Wissen, dass deine verstorbenen geliebten Menschen alle über dich wachen.«
Lily schniefte und nahm Harrys Hände in ihre. Ihre grünen Augen füllten sich mit Tränen, doch sie blinzelte sie resolut fort. Sie zupfte an einer Strähne seines Haars und lächelte traurig.
»Dein Haar ist so weich gewesen. Ich habe immer damit gespielt, als du ein Baby warst. Ich dachte, es wäre nur Babyhaar, aber es ist immer noch so weich wie damals. Ich habe so viel verpasst – wir haben so viel verpasst.«, sagte sie traurig.
Harry schluckte. Was konnte er dazu schon sagen? Er hatte ihren Worten nichts entgegenzusetzen und war ratlos, wie er sie alle aufheitern konnte. Die Vergangenheit war geschehen und konnte nicht geändert werden. Vielleicht war das der hauptsächliche Grund für seinen Besuch hier. Vielleicht hatte dieser verschlossene Raum im Ministerium – der dem Studium des großen Mysteriums der Liebe diente – ihm zeigen sollen, dass, selbst wenn
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