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Harry Potter - Der siebte Horkrux

Titel: Harry Potter - Der siebte Horkrux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: melindaleo
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hatten ihn zusammengeflickt und sein gebrochenes Handgelenk repariert, aber darauf bestanden, dass er einige Tage im Bett verbringen musste. Alle hatten sich darauf geeinigt, dass es das Beste wäre, die Jungen in einen Raum zu legen. So konnte das Ministerium ihre Besucher überwachen und Hermine und Ginny konnten auf beide ein Auge halten. Hermine hatte sich in einem Sessel an Rons Bett zusammengerollt und sie beide schliefen seit Stunden friedlich.
Ginny wünschte, sie könnte dasselbe tun. Sie hatte es geschafft, irgendwann in der Nacht endlich einzunicken, doch ihr unruhiger Schlaf war von seltsamen Träumen heimgesucht worden. Professor Dumbledore war erschienen und hatte ihr gesagt, dass es an ihr lag, Harry zu retten. Sie vermutete, dass es einfach ihre Sorge war, die ihrem Geist einen Streich spielte, doch sie konnte den Traum immer noch nicht abschütteln.
Sie rang die Hände und starrte auf Harrys blasses und zerschrammtes Gesicht. Die Heiler beharrten darauf, dass es nicht die Verletzungen waren, die ihm das Bewusstsein nahmen – obwohl sie zahlreich und schwerwiegend waren – es war der Trank der lebenden Toten, den er aufgenommen hatte, welcher ihn bewusstlos machte. Alles wies darauf hin, dass er am Leben war, doch keiner ihrer Untersuchungen hatte irgendeine Gehirnaktivität festgestellt.
Sie sagten, es sei ein einzigartiger Fall und sie waren nicht ganz sicher, wie lange es dauern würde, bis er wieder aufwachte. Ginny vermutete, einzigartiger Fall bedeute, dass sie es nicht wussten. Die Nebenwirkungen von dem Gegengift, das sie ihm verabreicht hatten, waren Übelkeit und Fieber. Der Trank zwang seinen Körper zu kämpfen, die Gifte auszustoßen. Deshalb wartete eine harte Genesung auf Harry, selbst wenn er sein Bewusstsein wiedererlangt hatte. Ginny wollte nicht einmal darüber nachdenken, was das Versagen des Gehirns bedeuten könnte. Es war schlichtweg mehr, als sie im Moment verkraften konnte.
Die Heiler wussten nach wie vor nichts über den Horkrux, der in Harrys Seele geruht hatte. Ginny war beinahe mit allem herausgeplatzt, als sie ihn zu untersuchen begannen, doch Hermine hatte sie zurückgehalten und darauf bestanden, dass es besser sei, nichts von den Horkruxen zu enthüllen, damit kein anderer Möchtegern-Dunkler-Lord auf dumme Ideen kam. Ginny wusste, dass sie Recht hatte, würde sich jedoch nur so lange fügen, bis es aussah, als könnten sie Harry nicht heilen. Hermine hatte diese Bedingung bereitwillig angenommen.
Obwohl sie gewusst hatte, was geschehen sollte, als Harry diesen Schnatz gefangen und den Todesfluch gemurmelt hatte, war Ginny vollkommen unvorbereitet gewesen auf die pure Qual, die Harry durchlitt. Seine Narbe, die außergewöhnlich rot und heiß gewesen war, platzte buchstäblich auf, als der dunkle Teil von Toms Seele herausgestoßen wurde. Sie hatte heftig geblutet, doch er schien es noch nicht einmal zu bemerken. Und dann Snape...
Ginnys Miene verfinsterte sich, als sie sich in Erinnerung rief, wie ihr ehemaliger Zaubertränkelehrer Harry zu verfluchen versucht hatte, als dieser zu schwach war, sich selbst zu verteidigen. Leticia hatte versprochen, dass Snape direkt nach Askaban transportiert werden würde, doch ohne die Dementoren dort war es zu gnädig für ihn, so fand Ginny.
Ihre Miene wurde weicher, als sie zum Bett hinüberblickte und Harry beim Schlafen zusah. Es fiel ihr immer noch schwer, zu glauben, dass es wirklich vorüber war. Sie nahm seine schlaffe Hand und ließ ihre Lippen über seine zerschrammten Fingerknöchel fahren. Seine langen, schlanken Finger schienen trotz der schwieligen Haut beinahe zierlich. Sie passten zu Harry – etwas Weiches und Verletzliches unter einer harten äußeren Schale.
Sie sank wieder in den Sessel neben seinem Bett und legte den Kopf in die Hände. Eine leise Stimme von der Tür erschreckte sie.
»Störe ich?«
Ginny blickte auf und sah eine müde und erschöpfte Leticia Warbanks. Strähnen von braunem Haar hatten sich aus dem Knoten gelöst, den sie im Nacken trug. Etwas sagte Ginny, dass es sehr selten war, Leticia in solch einem zerrauften Zustand zu sehen.
»Nein, Mrs. Warbanks. Kommen Sie rein.«, sagte Ginny mit einem müden Lächeln. Sie setzte sich auf, plötzlich sehr verlegen.
»Meine Liebe, ich habe dir doch gesagt, dass du mich Leticia nennen kannst.«, sagte die ältere Frau. Sie lächelte freundlich, während sie auf Zehenspitzen an Hermine vorbei schlich und sich auf den Stuhl auf der anderen Seite von

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