Harry Potter - Der siebte Horkrux
Wärme ihres Kusses. Ihm war durch ihre bloße Anwesenheit leichter ums Herz. Er machte gerade Anstalten, ihr zu sagen, wie froh er war sie zu sehen, als Rons Stimme ihn darauf aufmerksam machte, dass sie nicht allein waren.
»In Ordnung, genug davon. Lass mich ihn ansehen. Du hast mich eine Woche lang mit weinenden Mädchen alleingelassen, Kumpel.«
Harry blickte über Ginnys Schulter, um Ron und Hermine hinter ihr zu sehen. Hermine sah erschöpft aus, doch sie strahlte ihn an.
»Hi.«, murmelte er heiser.
»Wie fühlst du dich heute, Harry?«, erkundigte Hermine sich, während Ginny ihm etwas zu trinken einflößte.
»Gut.«, murmelte er und ließ das Wasser seine Kehle besänftigen.
»Du bist immer noch furchtbar blass.«, stellte Hermine fest.
»Zur Hölle, Hermine. Er hat gerade den mächtigsten Dunklen Lord aller Zeiten besiegt und die Welt gerettet – schon wieder. Er darf schrecklich aussehen.«, sagte Ron mit verdrehten Augen.
»Wortwahl, Ron.«, schalt Hermine, doch ihre Augen funkelten. »Ich wollte gerade nach Hause und etwas Schlaf bekommen, aber da du jetzt wach bist, warum benutzen wir nicht das Seelengleichgewicht? Professor Dumbledore hat mir genau erklärt, wie es funktioniert. Es ist wirklich faszinierend und ich bin so gespannt.«
Harrys Magen machte einen unangenehmen Satz. Ihm war leicht übel und er fragte sich vage, wie lang es her war, da er etwas zu sich genommen hatte. Der Gedanke, eine Bestätigung von dem Seelengleichgewicht zu erhalten – unabhängig davon, welches Ergebnis es präsentieren würde – erfüllte ihn mit Furcht.
»Vielleicht ist es noch zu früh, Hermine. Er ist gerade aufgewacht.«, sagte Ginny, die Harry sorgfältig beobachtete.
Er schmiegte sich gegen ihre Hand, die sanft sein Harr streichelte.
»Warum? Was meinst du, es ist zu früh? Wir sind alle hier und er muss darauf brennen, Gewissheit zu bekommen. Ich weiß, dass ich es tun würde. Ich meine, es ist nicht so, als wüssten wir nicht, was für Ergebnisse es zeigen wird. Voldemort wäre nicht gestorben, wenn all die Horkruxe nicht zerstört worden wären, aber ich weiß, dass ich es mit eigenen Augen sehen wollte, wenn ich an seiner Stelle wäre.«, sagte Hermine und schob den Nachttisch zurecht, so dass das Seelengleichgewicht in Harrys Sichtfeld kam.
Er schluckte schwer. Er sah keinen Ausweg, ohne schwach zu erscheinen. Aber über Horkruxe zu sprechen, zwang ihn an, Dinge zu denken, über die er sich im Augenblick keine Gedanken machen wollte. Seine Übelkeit verschlimmerte sich und ein dünner Schweißfilm brach an seinem Körper aus.
»Ginny hat Recht. Ich denke, wir sollten warten.«, sagte Ron, scharfsinniger als üblich.
Harry wich Rons Blick aus, verlegen, dass er seine Schwäche gezeigt hatte. Er wusste nicht, was mit ihm los war. Er blickte in Hermines strahlendes, eifriges Gesicht. Sie wollte es offensichtlich unbedingt wissen. Sie musste genauso viel Zeit damit verbracht haben, über den Horkrux nachzugrübeln, wie Harry. Sie hatten alle ihre eigenen Methoden. Er konnte ihnen die Antwort nicht verweigern, da sie diejenigen gewesen waren, die das Rätsel gelöst hatten, egal wie sehr es seine Eingeweide zusammenzog.
»Schon gut.«, sagte er zittrig. »Tut es.«
Nun da er sein Einverständnis gegeben hatte, wollte er es einfach schnellstens hinter sich bringen.
»Professor Dumbledore sagte, dass sie normalerweise auf den Besitzer angepasst sind. Aber er hat dieses hier auf darauf justiert, deine Aura aufzunehmen. Es sollte nur einen Augenblick dauern.«, sagte Hermine, die das silberne Instrument anstupste.
»Entspann dich einfach.«, raunte Ginny. »Du musst gar nichts tun.« Der sanfte Druck ihrer Finger, die durch sein Haar fuhren, war tröstlich und Harry versuchte, sich in seine Kissen zu lehnen und nichts zu denken.
Hermine tippte mit ihrem Zauberstab gegen das silberne Instrument und murmelte eine Reihe von Zaubern vor sich hin. Es klang, als spreche sie eine andere Sprache, doch Harry war zu sehr auf die kleinen Rauchkringel fokussiert, die von dem glänzenden Silberrohr aufstieg. Ein Schauer von Anspannung lief seinen Rücken hinunter und er befürchtete ernsthaft, sich übergeben zu müssen.
»Alles okay, Harry?«, erkundigte sich Ron, was Harry vermuten ließ, dass er einen kränklichen grünen Farbton angenommen hatte.
Hermine sah zu ihm herüber, während ihr Eifer plötzlich zu Besorgnis wurde. »Soll ich einen Heiler holen?«
»Nein.«, sagte er. Er kniff die Augen fest zusammen und ließ
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