Harry Potter - Der siebte Horkrux
als Harrys. Harry spürte Hitze in seine Wangen steigen und war unendlich dankbar, dass Malfoy nichts von dem Unterschied wusste ... oder vielleicht tat er es. Das war sicherlich etwas, woran Ron ihn mit Freuden teilhaben lassen würde.
Draco sah unter der strahlendweißen Krankenhausdecke bleich aus. Seine übliche Vitalität und Gehässigkeit schien aus seinen Augen verschwunden zu sein. Er wandte den Kopf, um sie teilnahmslos anzuschauen.
»Oh, sieh an. Tweedledee und Tweedledum. Kann dieser Trip in den Kaninchenbau noch schlimmer werden?«, kommentierte er mit verdrehten Augen.
»Bist du dann der verrückte Hutmacher?«, erwiderte Ron schnaubend.
»Seit wann kennt ihr beide Muggel-Kindergeschichten?«, wollte Harry wissen, beunruhigt, den Slytherin-Jungen so schwach zu sehen. Es war verstörend.
Draco funkelte ihn an, doch Ron sah Harry verständnislos an. »Das ist eine Zaubererkindergeschichte von einem Muggel-Mädchen, das aus Versehen über den Zaubergamot stolpert.«
Harry schüttelte den Kopf. »Wie geht's dir?«, erkundigte er sich.
»Oh, ich glaube, selbst deine lahmen Fähigkeiten zum logischen Denken sollten das herausgefunden haben, Potter. Meine Eingeweide sind herausgezogen worden, weil ich dir geholfen habe. Was glaubst du denn, wie es mir geht?«, fragte Draco verächtlich.
Harry schluckte schwer, kämpfte aber gegen die Schuld an, die Draco ihm aufzuladen versuchte. Er hatte genug Schuld für alle Zeiten gespürt. »Danke, dass du mir mit der Okklumentik geholfen hast. Ich hätte es ohne dich nicht geschafft. Ohne keinen von euch.«, sagte Harry.
»Tja, es ist jetzt vorbei und du bist jedermanns Held – schon wieder. Hilft uns anderen nicht viel, oder?«, entgegnete Draco.
»Was soll das denn heißen?«, rief Ron. »Harry und Hermine haben dir deinen nutzlosen Arsch gerettet. Du lebst noch, du wirst nicht länger gejagt und dir steht es frei, dein Leben weiterzuführen und zu tun, was auch immer du willst.«
»Ja, ich bin frei.«, äffte Draco nach. Er verdrehte die Augen. »Meine Mutter ist tot. Die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte, ist tot. Und es wird mich Monate kosten, gesund genug zu werden, um selbst für mich sorgen zu können. Mein Leben ist einfach perfekt.«
»Was wirst du tun?«, erkundigte Harry sich leise.
»Es ist nicht so, als hätte ich irgendeine Wahl. Das Ministerium hat immer noch nicht von unserem Haus abgelassen und in meinem Zustand könnte ich sowieso nicht allein nach Hause gehen. Also bin ich gezwungen, mich auf das Mitleid von entfernten Verwandten zu verlassen.«, sagte Draco mit knirschenden Zähnen. »Die Schwester meiner Mutter, Andromeda, und ihr muggelgeborener Mann haben zugestimmt, mich aufzunehmen – unter der Bedingung, dass sie dafür gut entschädigt werden.«
Rons Gesichtsausdruck wurde ausgelassen. »Willst du sagen, dass du in die Obhut von deiner Tante und deinem Onkel kommst – deinem muggelgeborenen Onkel – die dir höchstwahrscheinlich die Schuld für den Tod ihrer Tochter geben?«
Draco funkelte ihn finster an. »Ja und?«
»Na ja ... zumindest werden sie dich wahrscheinlich nicht in einem Schrank wohnen lassen.«, sagte Ron, offensichtlich entzückt von der Ironie.
Dracos Blick flackerte zu Harry, bevor seine Miene sich verfinsterte. »Raus. Sofort. RAUS!«
»Gehen wir, Ron – lass uns einfach gehen.«, sagte Harry hastig, bevor Ron fortfahren konnte, Draco anzustacheln. Es war nicht, als hätte Draco Ron nicht dasselbe angetan – aber er hatte Harry schließlich geholfen und das konnte Harry nicht vergessen.
Ron bewegte den schwebenden Sessel zurück in die Ministersuite, während Harry gegen die Erschöpfung ankämpfte, die ihn endlich überwältigte. Er erinnerte sich kaum noch, wie er tatsächlich ins Bett kam, bevor die Dunkelheit ihn wieder einnahm.
Einige Tage später wurde Harrys Schlaf von einem lauten klickenden Geräusch unterbrochen, das ihn ins Bewusstsein holte. Er drehte sich schnell herum und tastete auf dem Nachttisch nach seiner Brille. Er hörte eine männliche Stimme, die einen Schließzauber murmelte, und ein lautes Grunzen, als etwas in die Tür gezwängt wurde. Harrys Herz schlug wie verrückt, während er sich die Brille ins Gesicht schob. Er bemerkte bestürzt, dass sein Zauberstab nicht auf dem Tisch lag. Er saß in der Falle.
Er wandte sein Gesicht langsam zum Angreifer und wurde von mehreren hellen Lichtblitzen geblendet. Er kniff die Augen zusammen, während sein panisches Gehirn sich
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