Harry Potter - Der siebte Horkrux
wie ein gemeiner Hauself behandelt und ich bin vollkommen imstande, meine Angelegenheiten selbst zu regeln.«
»Und ich werde nicht wie dein Kindermädchen behandelt. Werd erwachsen, Dudley.«, brummte Moody. Sein magisches Auge blickte direkt in Harrys Richtung und zwinkerte ihm zu.
Harry erstickte beinahe daran, sein Lachen zurückzuhalten.
»Ich heiße Draco.«, keifte Malfoy. »Was wollen Sie wissen? Ich habe nicht den ganzen Morgen Zeit.«
Harry rückte ins Licht und setzte sich neben Moody. »Entschuldige, dass ich deinen vollen sozialen Zeitplan unterbrechen.«, sagte er. Er tat es Malfoy nach und legte seine Füße auf den Schemel. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe übersehen, wie faszinierend die Porträts in deinem Flügel sind. Ich nehme doch an, dass die es sind, die dich beschäftigen, da doch keiner der lebenden Bewohner dieses Hauses tatsächlich mit dir sprechen würde. Ich werde ihnen einen Besuch abstatten, wenn ich den Bedarf nach einer anregenden Unterhaltung habe.«
Rapide veränderte sich Malfoys Gesicht von einem verblüfften zu einem wütenden Ausdruck. »Potter.«, schnarrte er. »Was machst du denn hier? Ich bleibe nicht, wenn er im Zimmer ist.«
»Er ist derjenige, der ein paar Fragen an dich hat. Und da es sein Haus ist, liegt die Entscheidung ganz bei ihm, wohin er geht.«, erwiderte Moody gleichgültig.
»Ich habe dir nichts zu sagen.«, beharrte Malfoy und blickte stur in eine andere Richtung.
»Also gut.«, sagte Harry und zuckte die Achseln. »Ich glaube, du weißt, wo du die Haustür findest. Geh sicher, dass du all deine Habseligkeiten mit dir nimmst. Denn es gibt viele, die nur darauf warten, dein Zimmer zu beschlagnahmen. Moody, könntest du Narzissa Malfoy bitten, sich zu mir zu gesellen? Mal schauen, ob sie kooperativer ist als ihr Sohn. Wir werden ihr denselben Deal vorschlagen.«
»Halt dich von meiner Mutter fern, Potter.«, schnauzte Malfoy. Zwei rote Flecken erschienen auf seinen blassen Wangen.
Harry blickte ihn kalt an. »Wenn du nicht kooperierst, Malfoy, werde ich jemand anderen finden, der es tut.«
Malfoy ballte die Fäuste. Verschiedene Gemütsregungen flackerten über sein Gesicht. »Was willst du wissen? Ich hätte gedacht, der teure Auserwählte hätte Besseres zu tun. Wenn du mich so liebend gern hier raus haben willst, warum folgst du dem Drang nicht, damit der Rest von uns endlich weiterleben kann?«
»Das reicht.«, knurrte Moody. Er zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf Malfoy.
»Schon gut, Moody.«, beschwichtigte Harry ruhig. Er wusste, dass Malfoy dazu neigte zu prahlen, wenn er wütend war. Auf diese Gewohnheit zählte Harry nun. »Das ist genau das, was ich tun werde, Malfoy, ob mit oder ohne deine Hilfe. Es interessiert mich genauso wenig, was mit dir geschieht, wie mein Wohlergehen dich interessiert. Aber ich denke, es leben andere Personen in diesem Haus, die uns beiden am Herzen liegen. Meinst du, du bekommst deine kindischen Ausbrüche für ein paar Augenblicke in den Griff, oder soll ich deine Mutter fragen gehen?«
Abermals erbleichte Malfoy bei der Erwähnung seiner Mutter. Doch seine Wut siegte und er höhnte: »Er wird dich in kleine Stücke reißen und seiner Schlange zum Fraß vorwerfen.«
Harry zwang sich, seine Stimme ruhig zu halten. »Vielleicht, aber wenn ich ihn nicht mit mir reißen kann, ist dein Leben weniger wert als Drachenmist.«
Malfoys Wut schien anzuschwellen und für einen Moment war Harry sicher, dass er seinen Zauberstab ziehen und ihn verhexen würde. Nach einem Augenblick jedoch schien sein Ärger zu verrauchen und er sank matt auf seinen Stuhl zurück. »Was willst du wissen?«, fragte er tonlos.
»Ich will wissen, ob Voldemort.«, Harry ignorierte Malfoys Zischen, als er den Namen aussprach, »besonderen Bedacht darauf gelegt hat, bestimmte Orte zu bewachen – in den letzten Jahren. Er hätte verlangt, dass diese Orte unter Beobachtung stehen, doch er hätte keinen Grund dafür angegeben. Klingt das vertraut?«
Malfoys Augen wiesen einen Funken Anerkennung auf, obwohl er es zu verbergen versuchte. »Warum ist das so wichtig?«, wollte er wissen.
Harry zuckte gleichgültig die Schultern. »Das muss es gar nicht sein. Betrachte mich einfach als neugierig.«
Ein Teil von Malfoys stolzem Hochmut kehrte zurück, als er herablassend sagte: »Ich glaube nicht, dass es bedeutsam sein könnte.«
»Was ist nicht bedeutsam?«, fragte Harry. Seine Augen verengten sich, die Härchen auf seinen Armen
Weitere Kostenlose Bücher