Harry Potter - Der siebte Horkrux
die mit gebeugten Köpfen in demutvoller Haltung vor ihm standen. Seine langen, dünnen Finger strichen beinahe zärtlich über seinen Zauberstab, während sich seine stechenden roten Augen in die Gruppe bohrten.
»Wer von euch kann mir sagen, wohin Potter und der Blutverräter-Clan gegangen sind?«, zischte Voldemort sanft. Seine Stimme war ruhig und doch ließ sie ein Schaudern durch die Todesserreihen fahren.
»Dürfte ich vorschlagen.«, erhob sich eine weiche, ölige Stimme vom hinteren Teil des Raumes, »dass sie im Hauptquartier des Phönixordens Zuflucht gesucht haben? Wie ich berichtet habe, hält sich die gesamte Weasley-Familie darin auf und Potter ist geneigt, sie zu beschützen.«
»Ja, Severus.«, sagte Voldemort. Seine Augen blitzten in einem unheimlichen roten Glühen auf. »Du bist mir sehr hilfreich gewesen, indem du mir die Namen der Ordensmitglieder bereitgestellt hast. Doch du bist nicht imstande gewesen, mir den Standort des Hauptquartiers zu sagen.«
Snape beugte sich noch tiefer zum Boden. »Ich bitte untertänigst um Vergebung, Meister. Doch Ihr seid Euch bewusst, wie der Fidelius-Zauber arbeitet. Ohne den Geheimniswahrer kann der Standort nicht enthüllt werden.«
Voldemorts Verärgerung zeigte sich, als sich seine ausgemergelten Finger fest um seinen Zauberstab krallten. »Und wer ist der Geheimniswahrer?«, fragte er.
»Wie Ihr wisst, bin ich nicht länger eingeweiht in die Geschehnisse im Orden, nachdem ich Albus Dumbledore getötet habe.«, antwortete Snape.
»Ja, wir wissen alle, dass du Dumbledore getötet hast, Snape.«, höhnte Bellatrix Lestrange, nicht imstande, länger Schweigen zu bewahren. »Zu gütig von dir, uns daran zu erinnern. Was er gefragt hat, war, wer ihr neuer Geheimniswahrer ist.«
»Danke, Bella.«, zischte Voldemort gefährlich. »Während ich deine Loyalität preise, schätze ich in keinster Weise dein unaufgefordertes Sprechen.«
Bellatrix' Augen weiteten sich hinter ihrer Maske, als sie realisierte, dass sie ihre Grenzen überschritten hatte. »Natürlich, Meister.«, sagte sie und beugte den Kopf. »Ich bitte um Vergebung.«
»Lass es nicht noch einmal geschehen, Bella.«, mahnte er ruhig. Als sie einen Schritt rückwärts tat, um ihren Platz in der Reihe der Todesser wieder einzunehmen, hob er den Zauberstab und zischte: »Crucio.«
Bellatrix stürzte zu Boden, schrie und wand sich in Höllenqualen. Die anderen Todesser ließen ihre Blicke unbewegt geradeaus gerichtet. Nach einiger Zeit hob Voldemort den Fluch auf und wandte sich erneut Snape zu. Bellatrix blieb wimmernd am Boden liegen. Keiner rührte sich, um ihr aufzuhelfen.
»Du kennst diese Leute besser als der Rest von uns, Severus. Wen würdest du am ehesten als neuen Geheimniswahrer vermuten?«
Snape fuhr sich mit einem Finger über das Kinn. »Mein Instinkt würde sagen, entweder Minerva McGonagall oder Alastor Moody. Aber es gibt immer noch Potter zu berücksichtigen.«, sagte er. Seine Oberlippe kräuselte sich.
»Was hat Potter damit zu tun?«, wollte Voldemort wissen.
»Wenn das Balg in der Sache ein Wörtchen mitzureden hat, ist er wahrscheinlich selbst der Geheimniswahrer. Er ist ausgesprochen arrogant und seine Meinung von ihm selbst ist außergewöhnlich hoch. Sein närrischer Gryffindor-Charakterzug würde nicht erlauben, dass irgend jemand anderes in Gefahr schwebt. Deshalb würde er die Rolle eigenhändig übernehmen.«, erklärte Snape. Er zog eine Grimasse, als hätte er einen unangenehmen Geschmack im Mund.
Voldemort schüttelte geringschätzig den Kopf. »Der Orden würde nie erlauben, dass ein Sechzehnjähriger Geheimniswahrer wird.«
»Normalerweise würde ich Euch zustimmen. Alle Regeln scheinen sich jedoch Potters Lust und Laune zu beugen. Dumbledore selbst hat den Jungen mit viel zu vielen Informationen betraut.«, sagte Snape und ballte die Fäuste.
»Dumbledore war ein Narr und seine Zuneigung zu dem Jungen war eine seiner größten Schwächen. Ich will nicht, dass sich jemand von euch mit Potter beschäftigt. Überlasst ihn mir. Ich habe bestimmte Pläne mit dem Jungen. Er muss lernen, was es bedeutet, sich mir zu widersetzten. Doch er ist keinesfalls eine Bedrohung für unsere Pläne.«, sagte Voldemort.
Snape schien widersprechen zu wollen, doch er beugte den Kopf und wich zurück. »Ja, Meister.«
»Hat jemand von euch inkompetenten Dummköpfen herausgefunden, wie die Blutsverräter es geschafft haben, die Dementoren von der Hochzeitsfeier zurückzudrängen?«, erkundigte
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