Harry Potter - Der siebte Horkrux
sichergestellt, dass Potter nicht imstande sein wird, im letzten Jahr Okklumentik zu lernen. Vielleicht hat Dumbledore versucht, den Jungen persönlich zu lehren, und deine List bemerkt.«
Snape wurde zornig. Ein hässliches, höhnisches Lächeln überquerte sein fahles Gesicht. »Der Junge ist nicht fähig, die einfachsten Techniken zu verwenden. Zu sagen, dass er nicht lernen konnte, war nicht weit entfernt von der Wahrheit.«
»Dennoch lag Dumbledore sehr viel an dem Jungen.«, sagte Voldemort, offensichtlich belustigt von Snapes nacktem Hass gegen Harry.
»Ja.«, bestätigte Snape mit knirschenden Zähnen. »Ihm lag so viel an ihm, dass er ihm oft gestattet hat, sich in Angelegenheiten einzumischen, die kompetenteren Zauberern hätten überlassen werden sollen. Ich fürchte, dass Potter derjenige sein könnte, den Dumbledore in das Geheimnis der Horkruxe eingeweiht hat. Das Ego des Jungen ist mit Sicherheit groß genug, um ihn glauben zu machen, dass er selbst damit fertig werden würde.«
»Lächerlich. Dumbledore hatte schon immer eine Schwäche für seine Lieblinge. Doch er würde niemals die Information, die mich zerstören könnte, mit einem Sechzehnjährigen teilen. Nimm dich in Acht, Severus, deine Eifersucht kommt zum Vorschein.«, bemerkte Voldemort amüsiert.
Snape legte seinen Kopf schief. »Wenn ich voller Respekt anmerken dürfte, mein Lord, habt Ihr einem Sechzehnjährigen eine ähnliche Aufgabe aufgetragen.«
Voldemorts Lächeln verblasste und seine Augen verengten sich abermals. »Ich haben dem Malfoy-Jungen die Aufgabe als Bestrafung seines Vaters zugeteilt. Ich wusste, dass er nicht in der Lage sein würde, seine Aufgabe zu vollenden, und ich hatte Recht. Du warst es, Severus, der meinen Feind zerstört hat. Ich habe nie erwartet, dass der Malfoy-Junge überleben würde. Dumbledore war viel zu nobel, um jemals jemanden freiwillig einer solchen Gefahr auszusetzen, den er als Kind betrachtet. Seine Liebe für den Potter-Jungen hätte es niemals erlaubt.«
Snapes Gesicht verfinsterte sich. »Mein Lord – .«
»Genug! Ich will nichts mehr davon hören, Severus. Ich habe Pläne für Harry Potter. Ich glaube, dass die Prophezeiung ihn als eine Bedrohung bezeichnet hat, weil er ein Horkrux ist, nicht weil er etwas Besonderes ist. Als ich darauf aufmerksam wurde, was passiert ist, wurde mir alles klar. Ich kann mit Harry Potter fertig werden. Er ist nicht länger eine Bedrohung für mich. Meine Pläne, das Ministerium auseinanderzunehmen, können nun beginnen. Es gibt niemanden, der mich aufhalten kann.«, sagte Voldemort mit glühenden Augen.
»Ja, Meister.«, erwiderte Snape. Es war kein Geheimnis, dass Snape der Meinung war, Harrys Ruf werde überbewertet. Doch er musste ebenfalls wissen, dass es nicht weise war, den Jungen zu unterschätzen. Er hatte die lästige Angewohnheit, immer zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.
Kapitel 9: Schau, wer da zum Essen kommt
Harry erwachte früh am Morgen seines Geburtstags nach einer Nacht, die gnädigerweise von Träumen verschont geblieben war. Im Bett liegend und das Gefühl des warmen Sonnenlichts genießend, das durch einen Spalt zwischen den Vorhängen hindurch schien, atmete er tief ein.
Er war endlich volljährig, endlich ein Mann.
Kurz huschten die Dursleys durch seine Gedanken. Die Magie, die seine Mutter auf ihn gelegt hatte, indem sie ihr Leben für ihn gegeben hatte, war um Mitternacht aufgehoben worden. Er fragte sich träge, was das den Dursleys bedeutete. Er wusste, dass der Orden noch immer ein Auge auf den Ligusterweg hielt, und er war sich ebenfalls bewusst, dass die Dursleys niemals das Angebot akzeptieren würden, sich zu verstecken. Was sie betraf, waren sie fertig mit ihm und seiner Welt. Um ihretwillen hoffte Harry, dass das stimmte.
Er hatte den Verdacht, dass Ron und Hermine vor ihrer Abreise etwas getan hatten, um die Dursleys wissen zu lassen, dass sie mit der Behandlung nicht zufrieden gewesen waren, die sie Harry die Jahre hindurch angedeihen gelassen hatten. Und es war ja auch nicht gerade so, als verdienten die Dursleys keine Qualen.
Kopfschüttelnd versuchte Harry, seine Gedanken von seinen Verwandten wegzusteuern. Er musste nie wieder zurückkehren und das fühlte sich großartig an. Er hatte einen anstrengenden Tag vor sich und morgen ... morgen würde sein Abenteuer beginnen. Remus hatte ihn mit einem magischen Zelt versorgt, das nun in seinem Rucksack verstaut war. Die vier Jugendlichen hatten wenig eingepackt, da sie
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