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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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Bruder von zu Hause weglaufen, weil er von der Angeberei so angewidert ist.« Ihre Schultern kamen Savich gestraffter vor, als sie sein Büro verließ. Sie ging wieder mit langen, entschlossenen Schritten – ihr typischer Gang -, erhobenen Hauptes und bereit zum Kampf.
    Auf einmal war einiges los in San Francisco, dachte er. Komisch, wie sich ein bestimmter Ort manchmal plötzlich zu einem Knotenpunkt der Ereignisse entwickelte. Sherlock kam auf sein Büro zu und beendete gerade das Gespräch mit ihrem Vater. Ungeduldig wartete er, was sie zu dem Ganzen zu sagen hatte. Er fragte sich, ob sie ihrem Vater gegenüber zugegeben hatte, dass Sean sie bei Pyjama Sam geschlagen hatte.

KAPITEL 11

San Francisco Freitagmorgen
    Evelyn Sherlock sagte zu ihrem Mann: »Ich habe Charlotte Pallack letzten Monat bei einer Modenschau im Hyatt Embarcadero gesehen. Sie ist sehr attraktiv – nein, mehr noch, sie ist intelligent, hat Stil und ein sehr interessantes Gesicht. Sie war allerdings ziemlich reserviert. Das hat sich eigentlich nicht geändert in den zwei Jahren, seit ich sie kennengelernt habe.
    Ich erinnere mich daran, wie Mazie Wallace mir erzählte – du weißt schon, mit ihrer näselnden Stimme -, dass Charlotte ein Vermögen für Kleidung ausgibt, die Mazie nicht mal vom Bügel nehmen würde, aber wer wüsste schon etwas über ihre Vorgeschichte? Mazie ist manchmal gemein, also habe ich das ignoriert.«
    »Was meinst du mit ihrer Vorgeschichte? Ich dachte, sie käme aus einer wohlhabenden Bostoner Familie, oder so ähnlich.«
    »Ich habe keinen Schimmer.«
    »Ich nehme an, Thomas Pallack war nicht in der Nähe.«
    »Thomas? Nein, das war ein Frauentag.«
    Corman sagte: »Ich muss in fünf Minuten los. Oh, da sind Sie ja, Isabel. Tut mir leid, dass es so kurzfristig ist, aber wir haben heute einen Übernachtungsgast, vielleicht auch noch morgen. Das kommt darauf an, wie das Essen heute Abend läuft. Er ist ein Freund von Savich und Sherlock, Sheriff Dixon Noble. Heute Abend hätten wir gerne Dinner für fünf.«
    »Es war mir nicht klar, dass du Thomas schon angerufen hast«, sagte Evelyn.
    »Doch, das habe ich. Und ich habe ihn nicht mal aufgeweckt. Er hatte schon das Wall Street Journal hereingeholt. Ich musste nur andeuten, dass ich mich für seinen neuesten Kandidaten erwärmen könnte – wie heißt der gleich? Egal, der will jedenfalls Bezirksstaatsanwalt werden.« Seine Frau lachte, und er lächelte zurück. »Das war’s schon. Er und seine Frau werden um sieben hier sein.«
    »Das war schlau«, sagte Evelyn und prostete ihm mit der Kaffeetasse zu.
    »Meinen Schweinebraten mit der speziellen Minzsoße, Richter Sherlock?«
    »Ja, und danach Apfelkuchen.«
    Isabel nickte. »Wir hatten seit mindestens einem Monat keine Gäste mehr. Das wird sicher nett.« Vor sich hin summend verließ sie das Esszimmer und machte dabei in Gedanken schon Listen.
    Fünfundvierzig Minuten später erreichte Richter Sherlock sein Büro im fünfzehnten Stock eines der hässlichsten grauen Gebäude in San Francisco, dem Bundesbezirksgericht in der Golden Gate Avenue. Er wimmelte seine Rechtspfleger in Rekordzeit ab, schloss die Tür und fuhr seinen Computer hoch. In dreiundzwanzig Minuten musste er im Gericht sein. Er tippte Julia Ransoms Namen ein und fing an zu lesen. Nachdem am Morgen in der Zeitung gestanden hatte, dass ein Mordversuch auf sie verübt worden und ein ortsansässiger FBI-Beamter beteiligt gewesen war, würde er seine neue Zahnkrone verwetten, dass sein Schwiegersohn eine Menge darüber wusste. Savich steckte wahrscheinlich bis über beide Ohren drin. Der Richter war Savich nur selten einen Schritt voraus, aber diesmal konnte er vielleicht etwas herausfinden, bevor es sein Schwiegersohn mit seinem verdammten Computer, diesem MAX, tat.
     
    Dix’ Flug landete pünktlich in San Francisco. Es war ein kühler, sonniger Tag. Er hatte sich bei einer Flugbegleiterin wegen eines Hotels erkundigt und stieg gerade in ein Taxi, als sein Handy sich mit einer Dixieland-Melodie meldete.
    Fünf Minuten danach war das Taxi unterwegs nach Pacific Heights, wo es etwa eine Dreiviertelstunde später vor einem schönen dreistöckigen Jugendstilhaus mit einem Ausblick über die gesamte Bucht vorfuhr.
    »Nettes Haus von großem Geld«, sagte der russische Taxifahrer mit starkem Akzent.
    Ja, wirklich nettes Haus von großem Geld, dachte Dix. Es war wie das Tara San Franciscos, nur mit einer besseren Aussicht.
     
    Mit einer Tasse starken

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