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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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Sie unbedingt sehen. Ich hatte einfach keine Wahl.«
    »Ich bin froh, dass Sie angerufen haben.«
    Er fuhr zart mit den Fingern über ihre Hände und die Handgelenke hinauf. »Sie tragen das Armband heute nicht.«
    »Ich wollte Ihnen keinen Grund zu Kummer geben, also habe ich es zu Hause gelassen. Vielleicht können wir uns morgen wieder treffen, vielleicht am Nachmittag? Was meinen Sie?«
    »Haben Sie ein bestimmtes Restaurant im Sinn?«
    »Nein, kein Restaurant, Dix. Ich dachte an etwas nicht so Öffentliches, wie das Hyatt Regency am Embarcadero. Ich fühle mich immer wie ein kleines Mädchen, wenn ich dort in den Glasaufzügen fahre. Was meinen Sie?«
    Er fragte sich zynisch, ob man im Hyatt wohl Zimmer nur für den Nachmittag mieten konnte, in diese Richtung schienen sich ihre Gedanken offensichtlich zu bewegen. »Hört sich interessant an. Kann ich Sie anrufen?«
    »Auf jeden Fall. Rufen Sie auf dem Handy an. Ich würde mich freuen.«
    Er stand auf, ging um den Tisch und reichte ihr die Hand zum Aufstehen. Sie standen mitten in dem vollen Restaurant und blickten einander einfach nur an. Langsam beugte sich Dix zu ihr herunter und küsste sie. Er verspürte keinerlei Vergnügen, als ihre Zunge über seine Unterlippe glitt, nur Entschlossenheit.

KAPITEL 35

San Francisco Montagabend
    Ruth lag auf dem Rücken und keuchte. Sie hoffte, dass ihr nicht die Brust zerspringen würde. Sie war verschwitzt, grinste wie eine Verrückte und fühlte sich unbeschreiblich gut.
    »O Mann, ich glaube, diesmal hast du wirklich alles gegeben, Dix.«
    Dix fragte sich, wie sie überhaupt noch Worte zusammenbrachte, und dazu noch so amüsante. Alles gegeben? Und ob, er war fast tot.
    Er schaffte es zu grunzen. »Du warst aber auch nah dran.«
    »Mein Bestes war erbärmlich. Wenn ich dich mit all den anderen vergleiche, dann schwebst du ganz oben, in der Nähe der Spitze.«
    Wie er nach den Ereignissen dieses Tages überhaupt noch lachen konnte, wusste er nicht, aber er prustete los. Er umarmte sie und küsste sie aufs Ohr. »Weißt du, dass ich am Freitag im selben Bett geschlafen habe? Mit dir fühlt es sich viel besser an. Die Sherlocks sind wirklich nette Leute. Sie nehmen uns alle auf, nachdem sie mich gerade erst vor zwei Tagen losgeworden sind.«
    »Glaubst du, wir waren leise genug?«, flüsterte Ruth ihm ins Ohr, während sie die Hand auf seinen Bauch legte.
    »Schließlich habe ich dir den Mund zugehalten, da hat uns sicher niemand gehört. Hör auf, deine Finger zu bewegen, Ruth. Ich bin halb tot. Halt, mein Herz ist gerade wieder angesprungen, Gott sei Dank. Willst du, dass ich mich erhebe und wieder hochschwebe?«
    Ruth grinste im weichen, matten Licht der Nachttischlampe. »Ich erinnere mich, wie der gute Lance sich überall erheben und schweben konnte, selbst unter der Dusche. Wenn ich’s mir recht überlege, konnte Lance sogar singen.«
    »Wie alt war Lance denn?«
    »Ich glaube, er wurde während unserer Bekanntschaft achtzehn. Ich wollte ihm zum Schulabschluss ein Auto schenken, aber er war so ungestüm, dass er wahrscheinlich wegen zu schnellen Fahrens festgenommen worden wäre. Also habe ich mich stattdessen für eine Uhr entschieden.«
    »Dann muss ich Rob in etwa anderthalb Jahren einsperren. Kein Mädchen in Maestro wird sicher vor ihm sein.«
    »Oje, Rob und Rafe sind ja fast in dem Alter. Da kann man seine Sicht auf die Dinge schon ändern. Wenn ich es recht bedenke, war Lance wahrscheinlich doch einundzwanzig, vielleicht sogar zweiundzwanzig. Und es war ein Geschenk zum College-Abschluss.«
    Aber während er noch schmunzelte, weil er sich bewusst war, wie gut es ihm in diesem Moment ging, schlich sich schon wieder die Realität an.
    »Hör auf damit, Dix. Das Leben ist immer da draußen, doch wir müssen ihm nicht jede Minute ins Auge blicken. Komm zurück.« Sie nahm seine Hand und legte sie auf seine Brust. »Das ist ja seltsam«, sagte sie. »Ich kann dein Herz durch deine Hand spüren.«
    »Noch was Komisches«, fuhr sie fort. »Jeden Tag steht man früh auf, schlingt seinen Toast mit Erdnussbutter hinunter, fährt zur Zentrale in dem Bemühen, keinen der Idioten auf dem Beltway umzubringen, und jagt auf der Arbeit Mörder und andere Psychopathen. Alles ist normal und wie man es erwarten sollte. Dann passiert plötzlich etwas Seltsames, das einen von den Socken haut, so etwas wie die Sache, in der wir hier drinstecken. Und auf einmal ist alles anders.
    Aber weißt du, was? Egal, welcher Schlag mich

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