Hast du mich nie geliebt
Herz plötzlich schneller. Der Anblick, der sich ihr bot, war atemberaubend.
Auf einer Klippe stand eine schneeweiße Villa. Sie fügte sich so harmonisch in die Landschaft, dass man sie erst beim Näherkommen ausmachte. In den Panoramafenstern spiegelte sich die Sonne.
Janine wandte sich Nikos zu.
"Ist das unser Ziel?"
"Ja. Die Makler haben mir dieses Haus angeboten. Das Angebot klang viel versprechend."
Es klang auch, aber das sagte er ihr natürlich nicht, ideal für seine Zwecke. Die Abgeschiedenheit war perfekt.
Janine runzelte die Stirn.
"Bist du deshalb zurückgekommen?" fragte sie. "Um dir die Villa anzuschauen?"
Er hörte den Zweifel in ihrer Stimme.
"Nein", erwiderte er schlicht. "Nicht nur deshalb."
Er erwiderte ihren forschenden Blick und stellte zufrieden fast, wie sie errötete. Sie wirkte ein wenig verwirrt.
Aber nicht nur das.
Auch erleichtert.
Rasch näherten sie sich der Küste und legten bald an dem kleinen Landungssteg an. Der schwankte ein wenig, als Janine den Fuß darauf setzte. Natürlich konnte es auch am Champagner liegen. Außerdem hatte sie nicht richtig gefrühstückt.
In diesem Moment legte sich ein Arm um ihre Taille. Nikos führte sie sicher an Land.
"Danke", sagte sie erleichtert.
Einen Moment lang sahen sie sich an, und wieder war die Magie zwischen ihnen deutlich zu spüren. Es verschlug ihr den Atem.
Oh nein, was passiert nur mit mir, dachte Janine. Erneut schwankte sie, und diesmal hatte es weder mit dem Champagner noch mit dem Landungssteg zu tun. Es war ein Gefühl, das sie schwindelig machte. Aber was für ein Gefühl?
Faszination? Rausch? Begehren?
Was auch immer es war, es ließ ihre Knie weich werden und machte sie schwach, so schwach …
Als Janine neben Nikos den Weg zur Villa einschlug, begann ihr Herz erneut, heftig zu schlagen.
Nach einem steilen Aufstieg kamen sie an einem Häuschen vorbei, das nach einer Garage aussah. Dann bog Nikos rechts ab und führte sie in eine kleine Bucht.
"Komm", sagte er und nahm ihre Hand.
Janine ließ sich bereitwillig führen. Die Bucht war wunderschön, der helle Sandstrand glitzerte wie ein Meer von winzigen Juwelen. Sie lag versteckt, verborgen vor den Blicken fremder Beobachter. Am Ende des Strands befand sich eine Stahlkonstruktion mit einem gläsernen Lift. So etwas hatte Janine noch nie gesehen.
Sie hatte das Gefühl zu träumen. Lautlos glitt der Lift in die Höhe. Als sie ausstiegen, stieß Janine einen kleinen Schrei des Entzückens aus. Vor ihr lag ein riesiger Pool. Das dunkelblaue Wasser glitzerte verführerisch. Die Anlage war perfekt in die Landschaft eingepasst. Pool und Himmel schienen miteinander zu verschmelzen.
"Komm", sagte Nikos erneut. Er führte sie am Pool vorbei ein paar Treppen hoch, bis sie ins Innere der Villa gelangten.
Es war ein sehr moderner Bau mit weißen Wänden, die das Sonnenlicht reflektierten.
"Lass uns eine kleine Tour machen", schlug Nikos vor.
Er öffnete eine der Flügeltüren und führte sie in den Hauptraum. Die Villa war in einem minimalistischen und gleichzeitig sehr eleganten Stil eingerichtet. Abgezogene Dielen, schneeweiße Wände und exquisite, ausgesuchte Möbel stellten eine Freude fürs Auge dar.
Wie benommen folgte Janine Nikos durch die traumhafte Szenerie. Jedes Zimmer besaß eine Glasfront, die einen herrlichen Blick aufs Meer bot. Das größte Schlafzimmer hatte sogar eine eigene Terrasse. Von hier aus hatte man einen Blick bis zum Festland.
"Unglaublich", meinte Janine staunend.
Nikos nickte zufrieden. "Ja, gar nicht schlecht, oder? Aber jetzt sollten wir uns ein wenig stärken. Du hast hoffentlich Hunger."
Sie sah ihn mit großen Augen an. "Willst du etwa hier zu Mittag essen? Dürfen wir das überhaupt?"
"Natürlich", erwiderte er überrascht. "Wir können tun und lassen, was wir wollen." Der Gedanke, dass man ihm etwas verbieten könnte, war ihm offensichtlich noch gar nicht gekommen. "Möchtest du dich vorher vielleicht frisch machen?" Er zeigte auf eins der Badezimmer am Ende des Ganges.
"Ja, gern, wenn das in Ordnung ist", erwiderte sie zweifelnd.
"Aber sicher." Er lächelte sie beruhigend an.
Janine ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie war überwältigt von dem Luxus, den die Villa zu bieten hatte. Nachdem sie sich frisch gemacht hatte, ging sie hinunter zum Pool. Die Crew hatte hier bereits einen Tisch mit allerlei Köstlichkeiten aufgestellt, und ein großer Sonnenschirm spendete Schatten. Erst jetzt merkte Janine, wie hungrig sie
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