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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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schien nichts verändert, und im Zimmer war es still. Er ging nach unten, wieder durch das Wohnzimmer, das Esszimmer, die Küche, den Flur, das Schlafzimmer, das Badezimmer. Alles sauber. Er hob sich den Keller bis zum Schluss auf, aber auch der wirkte völlig normal, absolut frei von allen bösen Einflüssen.
    Böse?
    Ein Wort und Konzept, das eine Weile am Rand seiner Gedanken herumgegeistert war, aber dem er bis jetzt nie den konkreten Aufenthalt in seinem Verstand erlaubt hatte. Es passte aber. Es handelte sich um das Wort, das am besten zutraf, und er hatte sich noch nie so erleichtert gefühlt wie jetzt, als er im Keller stand, die Säcke und Kisten anschaute und nichts Ungewöhnliches spürte, kein Gefühl der Angst.
    Julian lief die Stufen nach oben und schloss die Tür hinter sich. Er hatte Durst, und er holte sich ein Glas Wasser von der Spüle in der Küche. Während er trank, schaute er aus dem Fenster in den Garten. Er wusste, was als Nächstes kam – die Garage –, und zum ersten Mal seit Beginn seiner Suche verspürte er echte Angst. Er stellte sein Glas ab und dachte daran, ein Messer herauszunehmen und es bei sich zu tragen, aber eine Waffe würde gegen einen Geist nicht viel nützen, und er beschloss, dass es wahrscheinlich besser wäre, die Hände frei zu haben.
    Er hätte sich keine Sorgen machen müssen. Weder im Hauptraum der Garage noch oben im Dachboden war irgend-
etwas Ungewöhnliches.
    War es vorbei?
    Das schien zu viel der Hoffnung, und die Nachricht, die am Fernseher hinterlassen wurde, und die Smiths-Platte, die sich von selbst abspielte, deuteten tatsächlich an, dass das, was auch immer im Haus herumspukte, nur eine Pause machte. Aber die Tatsache, dass er in jedem Raum, den er überprüft hatte, nichts gespürt hatte, machte ihm Mut und er hielt es für möglich, dass der Geist – oder die Geister – verschwunden waren. Oder vielleicht hatte das Schreiben der Nachricht und das Auflegen der Platte zu viel Energie verbraucht, und jedes Wesen ruhte jetzt und musste sich wiederaufladen.
    Diese Information könnte in Zukunft vielleicht nützlich sein.
    Er verbrachte den restlichen Nachmittag damit, tatsächlich an der Webseite zu arbeiten, die er fertigstellen sollte, und war in der Lage, dies ungestört zu tun. Es gab keine unheimlichen Nachrichten auf seinem Computerbildschirm, keine geheimnisvollen Geräusche im Haus, keine flackernden Lichter, keine mörderischen Eindringlinge, und nach der ersten Stunde war er fast fähig zu vergessen, dass hier überhaupt irgendetwas Seltsames vorgefallen war.
    Fast.
    Zum Abendessen wärmte sich Julian einen gefrorenen Burrito in der Mikrowelle auf und aß ihn, während er die Nachrichten schaute. Danach rief er Claire und die Kinder an, aber der Anruf lief nicht so gut wie am Abend zuvor. Claire war immer noch wütend auf ihn, und Megan und James wirkten beide aufgebracht und zurückhaltend. Ihre Reaktion verletzte ihn, und nachdem sich das Gespräch dem Ende neigte und frühzeitig abbrach, fuhr er beinahe hinüber, um sie zu sehen. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab, und er saß mit dem Telefon in der Hand dort, starrte in den Raum und als er es ablegte, waren die Nachrichten vorbei und Access Hollywood lief im Fernsehen. Er blickte zur Uhr hinüber und stellte schockiert fest, dass eine halbe Stunde vergangen war.
    Wo war die Zeit geblieben? Es war jetzt fast dunkel draußen. Er hatte die Rollläden noch nicht geschlossen, und als er nach draußen in die Dunkelheit der Straße schaute, realisierte er, dass die meisten, wenn nicht alle, seiner Nachbarn gegangen waren. Er könnte sehr wohl die einzige Person in der Straße sein.
    Plötzlich war Julian für den Lärm und die Gesellschaft des Fernsehers dankbar und er drehte die Lautstärke auf. Aus seinem Augenwinkel sah er, dass in der Küche das Licht an war. Er hatte seinen Teller und sein Glas nach dem Essen hineingetragen, aber er konnte sich nicht erinnern, das Licht angelassen zu haben. Normalerweise schaltete er automatisch das Licht aus, wenn er ein Zimmer verließ – Gewohnheit –, aber er könnte es dieses Mal vielleicht eingeschaltet gelassen haben.
    Oder vielleicht auch nicht.
    Julian beschloss, er würde sich wohler fühlen, wenn alle Lichter im Haus an wären, und er stand auf und lief von Zimmer zu Zimmer, oben und unten, bis das ganze Haus beleuchtet war. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme stellte er sicher, dass alle Fenster verschlossen und die Vorder-und Hintertür

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