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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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sprachen kein Wort, bis wenige Minuten später das Telefon klingelte. Claire löste sich aus der Umarmung, um den Anruf entgegenzunehmen. Megan war am Apparat, und sie wollte wissen, ob sie für den Rest des Tages bei Zoe bleiben könnte. »Sie haben mich eingeladen, mit ihnen ins Freizeitbad zu gehen«, sagte sie. »Ich bin rechtzeitig zum Abendessen zurück«, fügte sie schnell hinzu. »Ich verspreche es.«
    »Okay«, erwiderte Claire. »Kommst du vorbei und holst deinen Badeanzug?«
    »Ich habe ihn bereits eingepackt. Ich habe ihn dabei …« Megan hörte abrupt auf zu sprechen, als hätte sie ihre Mutter unterbrochen, obwohl Claire kein Wort gesagt hatte.
    »Hast du das schon vorher gewusst? Hattest du das die ganze Zeit geplant?«
    »Es tut mir leid. Ich hätte es euch sagen sollen. Aber ich will unbedingt mitgehen. Ich verspreche, dass ich vorsichtig sein werde. Bitte, Mom? Bitte?«
    Claire konnte nicht anders, als zu lächeln. »Einverstanden«, meinte sie. »Aber nächstes Mal keine Geheimnisse, okay? Du sagst uns alles, was vor sich geht!«
    »Das werde ich, Mom. Das werde ich. Danke!«
    Claire legte den Hörer auf und stand einem fragend dreinblickenden Julian gegenüber. »Sie will mit Zoes Familie ins Freizeitbad gehen. Ich habe gesagt, sie könnte.«
    Er nickte zustimmend, und sie umarmten sich erneut. Sie gab ihm einen schnellen Kuss. »Alles gut?«, fragte sie.
    Er lächelte erschöpft. »Ja.«
    Robbies Vater brachte James circa eine Stunde später vorbei, während Claire in den Blumenbeeten vor dem Haus Unkraut jätete, und als sie sah, wie ihr Sohn aus dem Auto stieg, sich bei Robbies Dad für die Übernachtung bedankte und dann zu ihr die Auffahrt hochlief, realisierte sie, wie groß er wurde. Er sah jetzt mehr wie Julian aus als wie sie, auch wenn das nicht immer der Fall gewesen war. Das machte sie traurig.
    Als er näher kam, stand sie auf. »Lasst uns heute Mittag essen gehen«, schlug sie vor.
    »Wohin?«, fragte James.
    Sie lächelte ihn an. »Deine Wahl.«

Zwölf
    Da es Julians Vorschlag war, die Nachbarn zu ihrer Einweihungsfeier einzuladen, war es seine Verantwortung, sie zu fragen. Die Allreds und die Harrisons, zwei ältere Ehepaare von gegenüber, erklärten sich bereit zu kommen, wie auch zwei jüngere Paare, die ein Stück die Straße hinunter wohnten, auch wenn die einzige Familie mit Kindern, die Armados, wegen einer Terminüberschneidung absagten.
    Wie gewöhnlich waren die Nachbarn von links und rechts nicht zu Hause.
    Oder gingen nicht an die Tür.
    Julian vermutete Letzteres. In beiden Einfahrten standen Autos, aber die Rollläden waren unten und die Vordertüren geschlossen. Er klopfte, er klingelte, er wartete, aber niemand kam heraus. Er hatte keine Ahnung, warum die Nachbarn vielleicht versuchen könnten, ihn zu meiden, und er deutete das sogar bei Cole Hubbard an, dem Junggesellen, der in dem kleinen Haus auf der anderen Seite der Ribieros wohnte. Cole meinte, dass zumindest die Ribieros wahrscheinlich Angst hätten. »Seit dieser Obdachlose gestorben ist, sind sie ein wenig panisch, denke ich.«
    Julian runzelte die Stirn. »Welcher Obdachlose?«
    »Das wissen Sie nicht?« Cole schien überrascht. »Ich habe gedacht, Makler müssen solche Sachen preisgeben.«
    Julian bekam langsam ein unwohles Gefühl. »Welche Sachen?«
    »Todesfälle, Morde, Selbstmorde.« Cole nippte an der Starbucks-Tasse, die er in der Hand hielt. »Er ist in Ihrem Keller gestorben. Es stand alles in der Zeitung. Es überrascht mich, dass Sie nichts darüber gelesen haben.«
    Unser Keller? Julian dachte an Claire. »Wann war das?«
    »Das war jetzt vor wenigen Jahren. Vor den Vorbesitzern.«
    »Das Haus war also leer und dieser Kerl ist einfach …«
    »Nein«, unterbrach ihn Cole. »Das ist ja das Seltsame. Es war nicht leer. Das Ehepaar war zu Hause. Robert und Shelly Gentry. Sie haben damals dort gewohnt. Nette Leute. Sie waren im Bett, haben geschlafen, als dieser Obdachlose in ihr Haus eingebrochen ist – ich nenne ihn immer ›der Obdachlose‹, weil ich nicht glaube, dass jemals jemand herausgefunden hat, wer er war. Die Tür war nicht abgeschlossen … Er hat ein Fenster zerbrochen. … Ich kann mich nicht genau erinnern, wie er hineingekommen ist. Aber die Gentrys sind nicht wach geworden, und er ist einfach in den Keller hinuntergegangen und … gestorben.«
    »Er hat sich selbst umgebracht?«
    »Nicht direkt. Er ist einfach … gestorben. Er hat seine ganzen Klamotten ausgezogen, sich in

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