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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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zusammen in die Innenstadt zu laufen, ihre Mom musste auf die Arbeit gehen, sie wollte in die Bibliothek. Sie hatte ein weiteres Buch zu Ende gelesen, und ihr stand ein Preis vom Sommer-Leseprogramm zu. Das Programm war fast vorbei, also wurden die Preise immer schlechter, und sie wollte sichergehen, dass sie etwas Anständiges bekam. Natürlich würde die Bibliothek erst in einer Stunde öffnen, aber sie könnte im Büro ihrer Mom herumhängen und die beiden könnten etwas Mutter-Tochter-Zeit miteinander verbringen. Sie könnten reden, vielleicht könnten sie sogar …
    Megan dachte an die Schnitte an ihren Beinen.
    Nein.
    Sie waren bereits an der Tür, als ihre Mom in letzter Minute feststellte, dass sie vergessen hatte, ihren USB-Stick mitzunehmen, also wartete Megan draußen im Vorgarten, während ihre Mutter wieder in das Haus zurücklief. Sie gab der Reifenschaukel einen Schubs und fragte sich, warum ihr Dad sie nicht abgebaut hatte, da weder sie noch James sie benutzten. Dann stellte sie sich die Frage, warum James sie nicht benutzte. Er hätte die Schaukel lieben sollen.
    Ein Mann lief langsam auf dem Gehsteig vorbei, er bemühte sich fast auf skurrile Weise, das Haus oder den Garten nicht anzuschauen. Megan runzelte die Stirn. Er kam ihr irgendwie bekannt vor, und sie versuchte sich zu erinnern, wo sie ihn zuvor gesehen hatte. Er war ein älterer Kerl, der eine gelbe Baseballmütze mit dem Schild nach hinten trug, und obwohl sie sich beinahe sicher war, dass er nicht in dieser Straße wohnte und scheinbar keinen Grund hatte, hier zu sein, lief er vorbei, überquerte dann die Straße und ging in die entgegengesetzte Richtung, ging den Weg zurück, den er gekommen war, ihren Garten immer noch keines Blickes würdigend.
    Das war seltsam. Aber dann kam ihre Mom heraus, und sie vergaß die Sache mit dem Mann.
    »Gehen wir«, sagte ihre Mom.
    Von Zuhause weg fühlte sich Megan besser. Die Angst war immer noch da – zurzeit war sie immer da –, aber sie fühlte sich ruhiger, körperlich ebenso wie geistig. Sie bemerkte den Unterschied nur, wenn sie wegging, aber zu Hause herrschte eine Schwere über allem, was sie tat. Ihre Gedanken waren langsamer, ihre Bewegungen schleppender. Während sie dort war, fühlte es sich für sie völlig normal an, aber sobald sie sich außerhalb des Gebäudes befand, kam es ihr vor, als hätte sie zwanzig Pfund verloren und zwanzig IQ-Punkte dazugewonnen.
    Was in aller Welt stimmte nicht mit ihrem Haus?
    Es handelte sich um eine Frage, die sie immer mit sich herumtrug, eine, die sie bei jedem Gedanken immer im Hinterkopf hatte. Sie war immer noch auf keine zufriedenstellende Antwort gekommen, aber für sie schien festzustehen, dass es sich bei dem, was ihr Haus auch immer heimsuchte, um mehr als einen einfachen Spuk handelte. Kein Gespenst oder Geist konnte das … alles anrichten.
    Ihre Mom hatte scheinbar weg von Zuhause auch bessere Laune. Als sie durch den Park gingen, fing sie an, Megan nach der Schule zu fragen. Sie begann schon in zwei Wochen, und für gewöhnlich würden sie zu dieser Zeit Kleidung einkaufen gehen, sie hätten angefangen, Zubehör abzuholen und sich darauf vorbereitet. Aber dieses Jahr schien Schule nicht einmal eine Rolle zu spielen. Selbst wenn sie nicht von anderen Dingen abgelenkt waren, kam das Thema einfach nicht zur Sprache, und es fühlte sich gut an, endlich darüber zu reden. Beruhigend. Sie selbst hatte sich so auf die Ereignisse zu Hause konzentriert, dass sie sich wenig Gedanken um ihren Eintritt in die achte Klasse gemacht hatte. Es wäre ihr letztes Jahr in der Mittelstufe, und während sie das normalerweise nervös, aufgeregt oder irgendwas gemacht hätte, hatte sie es diesen Sommer kaum registriert.
    Also fühlte es sich toll an, mit ihrer Mom auf eine normale Art und Weise über normale Dinge zu sprechen.
    Sie stellte fest, dass es an der Zeit war, damit anzufangen, sich wirklich ins Zeug zu legen. Besonders, was die Kleidung anging. Seit dem Frühling war sie gewachsen, und die einzige Hose, die nicht danach aussah, als würde sie auf Hochwasser warten, war die Jeans, die sie gerade anhatte. Alle ihre kurzen Hosen passten noch, aber …
    Der Gedanke an die Schnitte an ihren Beinen holte sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Sie stellte fest, dass sie keine kurzen Hosen tragen konnte.
    »Ich habe gesehen, dass es im Kaufhaus einen Schuljahresanfang-Verkauf gibt«, meinte ihre Mom. »Du bist alt genug, deine Garderobe zu erweitern

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