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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Traum, nur war der Traum noch schlimmer gewesen.
    Collier trat aus der Dusche. Wieso um alles in der Welt lässt mich mein Verstand den Geruch von Urin träumen?
    Er trocknete sich ab und schlüpfte in den Bademantel, der an der Tür hing. In den scharlachroten Frotteestoff war der goldene Schriftzug Branch Landing Inn gestickt. Darunter waren zwei sich überkreuzende Kanonen und die Buchstaben C.S.A. , das Kürzel für die Konföderierten Staaten von Amerika, zu sehen. Die nehmen diesen Bürgerkriegskram wirklich ernst.
    Collier kehrte ins Zimmer zurück und hielt inne.
    Er schnupperte.
    Das ist doch nicht Urin, was ich da rieche ... oder?
    Nun spielte es sich in seinem Kopf ab, davon war er überzeugt. Als ob man sich im Wald befand und fest davon überzeugt war, ein Kitzeln am Bein zu spüren, doch wenn man hinsah, war dort nichts ...
    Er schnupperte erneut und stellte fest, dass er als einzigen Geruch ein zimtartiges Aroma aus einer bunt gemischten Schale wahrnahm.
    Gott sei Dank ...
    Knöchel klopften energisch an die Tür.
    Wer kann das sein? Collier sah auf die Uhr und stellte fest, dass ihm noch reichlich Zeit bis zu seinem Treffen mit Jiff blieb.
    »Hallo! Tut mir leid, falls es ein ungünstiger Zeitpunkt ist.« Ein lächelndes Hausfrauengesicht strahlte ihn an, als er die Tür öffnete. Es war die Touristin aus Wisconsin.
    Hä?, dachte Collier. »Oh, natürlich, Ihr Autogramm. Ich hab’s nicht vergessen.« Insgeheim jedoch dachte er: Verdammt noch mal, Lady! Sehen Sie nicht, dass ich gerade aus der Dusche komme?
    »Wir gehen jetzt zum Abendessen«, erklärte sie. »Und wir wollten Sie nicht verpassen. Oh, aber es wäre toll, wenn Sie mitkämen.«
    »Danke, aber ich habe schon andere Pläne ...«
    »Könnten Sie bitte hier drauf unterschreiben? Das wäre ein wundervolles Andenken.«
    Sie reichte ihm eine Serviette mit dem Namen der Pension darauf. »Klar.« Collier gab sich Mühe, begeistert zu klingen. Ein flüchtiger Blick verriet ihm mehr über die Frau als vorher . Vor zehn Jahren war sie vermutlich ein heißer Feger gewesen . Ihre Molligkeit grenzte an Fettleibigkeit, trotzdem hatte sie sich etwas Hübsches bewahrt. Klein, dunkle Haare und ... Üppiger Vorbau, dachte er angesichts der Masse, die den Büstenhalter füllte. Die sonst eher langweiligen Züge und Augen leuchteten vor Freude darüber, einem »Star« so nahe zu sein.
    »Kommen Sie rein, ich hole einen Stift. Tut mir leid wegen meiner Aufmachung, aber ich komme gerade aus der Dusche.«
    »Sie riechen wirklich gut«, meinte sie begeistert.
    Collier runzelte über die sonderbare Bemerkung die Stirn, als er zum Sekretär ging, um einen Stift zu suchen.
    »Könnten Sie bitte für Carol und Dan schreiben?«
    »Sicher.«
    »Oh, ich kann’s kaum erwarten, das Autogramm meiner Schwester zu zeigen. Sie wird ja so was von neidisch sein!«
    Collier verdrehte die Augen und kritzelte auf die Serviette. »Bitte sehr, Carol«, sagte er und drehte sich um.
    Er schluckte. Sie hatte das Zimmer betreten, die Tür geschlossen und sich ihrer Bluse entledigt. Lächelnd saß sie auf der Bettkante. »Ich bin so weit, wenn Sie es sind ...«
    Collier stand einfach nur da.
    Der weiße BH schien ihn anzustarren. Ihre Augen wirkten riesig. »Kommen Sie her«, flüsterte sie. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    Collier zögerte erst, dann setzte er sich in Bewegung, bis er unmittelbar vor ihr stand.
    Sie massierte seinen Schritt, ließ ihre Hand unter den Bademantel wandern. Collier zischte. Dann fasste sie mit einer Hand geübt hinter sich und wollte ihren BH öffnen, doch Collier zuckte zusammen und stieß hervor: »Nein, nicht. Ich ...« Er wich zurück.
    Ihre Schultern sackten herab. »Scheiße. Tut mir leid, ich komme mir wie eine Idiotin vor.« Damit errötete sie und zog ihre Bluse wieder an.
    »Es ist nur so ...« Sein Verstand rotierte. »Ich bin verheiratet«, erklärte er schließlich, so lächerlich die Ausrede auch war. Es gab Dutzende Gründe, so etwas nicht zu tun, darunter jener, dass eine gewaltige Verbindlichkeit entstünde. Sie konnte verrückt sein. Am schlimmsten jedoch fand Collier, dass er haarscharf daran vorbeigeschrammt war, es trotzdem zu tun. »Es liegt nicht an Ihnen«, murmelte er. »Sie sind sehr attraktiv. Aber ...«
    »Ich verstehe schon.« Mittlerweile wirkte sie deutlich verlegen, hatten den Blick zu Boden gesenkt. »Es ist nichts falsch daran, treu zu sein. Ich schätze, das sagt einiges über mich aus ...«
    »Hier ist Ihr Autogramm«,

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