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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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an und bildete mit dem Mund die Worte: Ich liebe dich!
    Bitte, jemand soll mich erschießen!, dachte Collier. Fieberhaft versuchte er, sich irgendetwas einfallen zu lassen, um sein Unbehagen zu überspielen. »Äh, sind Sie ganz sicher, dass Sie nichts wollen?«
    Dich!, bildeten ihre Lippen, und sie grinste.
    Er gab vor, sie nicht zu verstehen. Ich sterbe hier . Sein nächster zielloser Blick fiel auf ihren Fuß in dem zu großen Schuh, der immer noch eifrig wippte.
    Sogar ihr Knöchel wirkte attraktiv. Sogar die Vene auf ihrem Fuß schien erotisch zu sein.
    Ich brauche Hilfe! Ich brauche einen Psychiater!
    Erleichterung überflutete ihn, als Dominique wieder hinter der Bar auftauchte. Sie hatte ihre Brauerschürze abgelegt und präsentierte nun volle Körbchengröße B samt einer knackigen, kurvigen Figur mit ausgeprägten Hüften und flachem Bauch. Die schlichte Aufmachung – Jeans und eine weiße Strickjacke – betonte ihre einzigartige, strahlende Niedlichkeit nur zusätzlich. Sie schien ein Lächeln zu unterdrücken, als sie sah, wer neben Collier saß. »Hi, Lottie.«
    Lottie winkte energisch, dann trank sie wieder von ihrem Bier.
    »Wie geht es der Würze?«, erkundigte sich Collier.
    »Wunderbar. Ist für die nächste Charge Maibock.«
    »Das muss ich auch probieren, nachdem ich das Lager niedergeschrieben habe.« Er beobachtete, wie sich Dominique im Dreifachspülbecken hinter der Bar Gerstenstaub von den Händen wusch. Sie ist einfach ... absolut ... anbetungswürdig ...
    Lottie legte mit sanftem Druck ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Collier zuckte beinah zusammen, bis er sah, dass sie sein Bein nur wegschob, um sich von ihrem Hocker erheben zu können. Sie ist betrunken! »Warten Sie, lassen Sie mich Ihnen helfen.« Er stand auf und stützte sie, bis sie auf den Beinen stand. Sie grinste beschwipst zu ihm empor; ihr Scheitel reichte ihm gerade bis zur Brust. Ihr Mund bildete Worte, und ihre Hand gestikulierte, dann wandte sie sich ab und trippelte in den zu großen Schuhen davon.
    »Ich schätze, sie will jetzt gehen.«
    »Ich glaube eher, sie will auf die Toilette«, meinte Dominique.
    Collier beobachtete, wie sich die festen Pobacken bei jedem betrunkenen Schritt zusammenzogen. »Mein Gott, ich hoffe, sie fällt nicht«, murmelte er. »Vielleicht sollte ich ihr helfen.«
    »Das ist wahrscheinlich keine gute Idee«, gab Dominique zurück. Mittlerweile polierte sie schlanke Altbiergläser. »Sie würde Sie zu sich in die Toilette ziehen. Lottie ist schon eine komische Nudel, aber das haben Sie mittlerweile bestimmt selbst festgestellt.«
    »Sie haben ja keine Ahnung.« Er setzte sich wieder auf seinen Hocker und seufzte.
    »Das arme Mädchen ist so verkorkst. Und Sie hätten Ihr kein Bier geben sollen; sie verträgt nicht mal eines.«
    Collier sah, dass Lotties großes Glas leer auf dem Tresen stand.
    »Nur, damit Sie’s schon im Voraus wissen, es wird ganz schön schwierig werden, sie nach Hause zu Mrs. Butler zu schaffen.«
    Collier nickte missmutig. »Ich bringe sie von hier weg. Hoffentlich wird sie nicht in der Damentoilette ohnmächtig.«
    Dominique lachte. »Das hatten wir schon ein paar Mal. Eigentlich ist sie ein sehr nettes Mädchen und kommt mit ihren Problemen gut zurecht ... außer, wenn sie trinkt. Sie werden schon sehen.«
    Collier ertappte die attraktive Braumeisterin dabei, zu grinsen. Oh Mann . Da nun keine Schürze mehr ihre Oberweite verhüllte, lechzten seine Augen danach, sie eingehend zu begutachten. Nicht hinstarren! Um ein Haar hätte er sich auf die Unterlippe gebissen. Und trink nichts mehr. Du bist schon besoffen! Der Drang, einen guten Eindruck zu hinterlassen, überwältigte ihn, doch inzwischen war ihm klar, dass er vielleicht sogar lallen könnte, wenn er zu viel redete.
    »Möchten Sie noch eines?«
    »Nein, danke. Ich hatte schon ein paar zu viel«, gestand er. »Noch eines, und ich mache mich vor Ihnen zum Idioten. Ich wünschte, ich hätte Ihre Selbstdisziplin.«
    »Sie hätten mich mal in jüngeren Jahren erleben sollen.«
    Eine weitere interessante Bemerkung. Ich wette, sie war ein Tier. Und was die »jüngeren Jahre« anging ... wie alt konnte sie schon sein? Unmöglich mehr als dreißig . Als sie das nächste Glas polierte, fiel ihm auf, dass sie an keinem Finger einen Ring trug.
    Oooohhhh ...
    »Ich würde mich wirklich gern noch weiter mit Ihnen unterhalten«, überwand sich Collier zu sagen. »Aber ich muss zurück ins Hotel. Arbeiten Sie morgen?«
    »Den

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