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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Schiffskasino . Hausmädchen vom Land sollten sich nicht so anziehen, aber Collier wollte nicht in stereotypes Denken verfallen. Warum sollte das arme Mädchen nicht in eine Bar ausgehen? Er musste an sich halten, um nicht den Kopf zu schütteln, als er ihre Schuhe bemerkte: schwarze, mehrere Nummern zu große Stöckelschuhe. Unwillkürlich musste Collier an das kleine Mädchen denken, das die Schuhe seiner Mutter anprobiert, um sich erwachsen zu fühlen.
    Doch trotz ihrer zierlichen Gestalt war der Rest von ihr erwachsen, und das himmelschreiend unpassende Kleid betonte ihren Körper. Und augenblicklich bemerkte er, dass sich kein Slip abzeichnete ...
    Hier gibt es eine Menge Gegensätze, ging Collier durch den Kopf. Mrs. Butler mit der Figur einer Raquel Welch in den 1980ern und dem Kopf eines Greises mit Perücke; Dominique, die wunderschöne Braumeisterin mit europäischer Ausbildung, die nur ein Bier pro Tag trank, weil sie Christin war; und nun Lottie mit dem Körper eines edlen Rennpferds, die jedoch nicht reden konnte und ein Gesicht hatte ... das nicht das hübscheste war. Aber was konnte Collier nach all den Merkwürdigkeiten erwarten, die er an diesem Tag erlebt hatte?
    Lottie schlug in dem engen Kleid die Beine übereinander und wippte mit einem Fuß. Collier biss nach einem Blick auf ihre athletischen Schenkel die Zähne zusammen, und als er sich vorstellte, wie sie ihn umschlangen, schoss ein Funke durch seine Lenden. Oh Mann ... Dann wanderte sein Blick zu ihrem Oberkörper, und er bemerkte die knackigen, büstenhalterlosen Brüste, die sich mit steifen Nippeln durch den glänzenden schwarzen Stoff abzeichneten. Zuletzt betrachtete er ihr Gesicht ...
    Alberne, aufgeregt wirkende, halb verrückt anmutende Augen und ein windschiefes Grinsen.
    »Äh, möchten Sie etwas essen?«
    Ungebrochen grinsend schüttelte sie den Kopf.
    »Wie wär’s mit einem Bier?«
    Sie nickte.
    Collier bestellte bei der Bardame ein Lager. Er fühlte sich verpflichtet, sich mit Lottie zu unterhalten, aber das ging natürlich nicht, oder?
    Bitte, Dominique, beeil dich mit dem Überprüfen der Würze und komm zurück.
    »Oh, Sie haben gerade Jiff verpasst«, fiel ihm als erwähnenswert ein.
    Sie nickte und stürzte ein Viertel des Biers in einem Zug hinunter. In ihrer kleinen Hand wirkte das Glas riesig.
    »Anscheinend ist er die Straße runter in eine andere Bar gegangen.«
    Sie hob eine Hand an den Mund, als lachte sie. Mit der anderen Hand klopfte sie sich auf das nackte Knie.
    »Das ... verstehe ich nicht.« Angestrengt dachte er über ein Gesprächsthema nach. »Oh, kennen Sie diesen Historiker aus dem Ort? J. G. Sute?«
    Sie lachte noch ausgelassener, wenngleich stumm, doch diesmal klopfte sie stattdessen auf Colliers Knie.
    »Verstehe ich immer noch nicht. Ist dieser Mr. Sute ein komischer Mann?«
    Wieder stummes Gelächter. Gleichzeitig wanderte ihre Hand ein Stück seinen Oberschenkel hinauf und drückte ihn.
    Das Schwein in Collier störte ihre Hand dort nicht, aber ... Nicht hier! Dominique würde zurückkommen, und er wollte nicht, dass sie dieses verrückte Spektakel mit ansah. Als er gerade überlegte, wie er die Hand entfernen sollte, wanderte diese noch höher, und der Daumen streifte seinen Schritt ...
    Das reicht!
    Er löste die Hand von sich und legte sie ihr in den Schoß. Lottie lachte nur ungerührt weiter.
    »Sagen Sie schon, Lottie, was ist so komisch an diesem Sute? Ist er der Dorftrottel?«
    Sie trank von ihrem Bier und drehte dabei die andere Hand im Kreis.
    »Sie sagen es mir später?«
    Wieder ein eifriges Nicken.
    Collier legte die Stirn in Falten. Er wusste, dass es seine eigene Schwäche war – diese intensive Neugier. Warum kann ich diesen Blödsinn nicht einfach vergessen und mein Buch zu Ende bringen? Deshalb bin ich hier, nicht wegen irgendwelchem Klatsch.
    Ebenso wenig war er hier, um in seiner Lust zu schwelgen. Er versuchte, den Blick unverfänglich umherwandern zu lassen, doch jedes Mal, wenn er eine attraktive Frau sah, kribbelte es in seinen Lenden. Es ging so weit, dass er sich zwang, nirgendwohin zu schauen. Er tat so, als betrachte er interessiert die in Vitrinen ausgestellten Uniformen, aber selbst das ging nicht, ohne dabei jemanden zu bemerken. Schließlich deutete er auf eine Vitrine mit einem zweireihigen Mantelrock der Konföderierten. »Hier gibt es eine Menge Uniformen«, sagte er, um nicht völlig schweigend dazusitzen.
    Lottie klopfte ihm auf die Schulter, sah ihn unverwandt

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