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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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nicht.«
    Collier versuchte einzulenken. »Was hat Harwood Gast gefunden? Sie sagen, Sie wissen, dass es einen Gott gibt, weil Sie Beweise für ihn in Ihrem Leben gesehen haben ...«
    »Ja, oft sogar.«
    »Wenn Sie also wissen, dass es einen Gott gibt, dann wissen Sie auch, dass es einen Himmel gibt. Und wenn Sie wissen, dass es einen Himmel gibt, dann wissen Sie auch, dass es eine Hölle gibt?«
    Sie lachte. »Genau.«
    »Dann sind diese Baumwollfelder vielleicht wirklich verflucht. Vielleicht ist das Haus der Gasts wirklich heimgesucht, und vielleicht hat Harwood Gast wirklich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen – oder mit einem Dämon, was Sute angedeutet hat. Vielleicht sind all diese Geschichten wahr .«
    Dominique zuckte mit den Schultern. »Die Möglichkeit will ich nicht von der Hand weisen.«
    »Was ist mit Ihnen? Ich glaube Ihnen, wenn Sie sagen, dass Sie Beweise für Gott in Ihrem Leben gesehen haben. Aber haben Sie auch schon Beweise für andere Dinge gesehen?«
    Ihre wunderschönen Augen verengten sich. »Was zum Beispiel?«
    »Haben Sie nicht neulich beim Essen angedeutet, dass Sie in der Pension etwas gesehen haben? Ich möchte nur wissen, ob Sie in der Gegend je etwas erfahren haben, das darauf schließen lässt, es könnte vielleicht doch nicht alles ...«
    »Blödsinn sein? Also, ich kann aufrichtig sagen ... vielleicht. Aber ich werde nicht verraten, was es war.«
    Collier seufzte.
    Dominique grinste. »Ich weiß. Ich hasse es auch, wenn das jemand macht. Trotzdem will ich nichts sagen, sonst halten Sie mich wirklich für eine Verrückte.«
    »Ich schwöre, das werde ich nicht«, bettelte er geradezu. Jeder hier schien dasselbe Spielchen mit Collier treiben zu wollen. »Ich könnte Sie unmöglich für eine Verrückte halten.«
    »Also ...« Ihr Blick wanderte jäh zur Kellnerin. »Oh, da kommt die Rechnung. »Wir zahlen getrennt ...«
    »Von wegen.« Collier bezahlte bar und gab ein üppiges Trinkgeld. Dann beugte er sich auf dem Tisch vor. »Erzählen Sie es mir.«
    Ihr Zögern wirkte echt. »Na gut, aber nicht hier. Sie haben das Essen bezahlt, also übernehme ich den Nachtisch ...«
    Eis mit warmer Karamellsoße nach ... Tintenfisch, dachte Collier ungläubig. Er entschied sich für ein großes Spritzgebäck und folgte Dominique aus dem Eissalon. Sie setzten sich auf eine Bank gegenüber einer halbkreisförmigen Mauerhälfte aus alten Ziegelsteinen, die als Beiwerk für eine große Kanone diente. Die Kanone besaß keine Räder, sondern ruhte auf einem runden Schwenkgestell. Daneben hatte man eine Pyramide aus dicken Kugeln aufgebaut. Am Rande nahm Collier eines der allgegenwärtigen historischen Schilder wahr. Artilleriegeschützbank und schwenkbar montierte Kanone, Modell 1861, 6,4 Zoll . Eine Welt des Schmerzes, dachte Collier. Ringsum schienen Touristen aus der einsetzenden Abenddämmerung aufzutauchen.
    Dominique verschlang ihr Eis, als hätte sie Heißhunger. Sie genoss jeden Löffel, und Collier konnte dabei den feuchten Glanz ihrer Lippen und Zungenspitze in einer Klarheit beobachten, die an Werke von Dalí erinnerte. Düsternis umgab das strahlende Gesicht und den juwelenartigen Schimmer ihrer Augen. »Ich bin ein richtiges Schwein, aber das schmeckt so lecker«, schwelgte sie. »Sind Sie sicher, dass Sie keines wollen?«
    »Nein, danke. Ich bin voll.« Als er sich vorstellte, wie sein Magen auf Eiscreme mit koreanischen Gewürzen, Tintenfisch, Rindfleisch, halb gekochtes Ei – und all das Bier, das er an diesem Tag getrunken hatte – reagieren würde, schauderte Collier. Tatsächlich musste er sich sogar überwinden, das Spritzgebäck zu essen.
    Dann malte sich sein Verstand etwas anderes aus: Als sie den nächsten Löffel an die leicht geöffneten Lippen hob, erstarrte sie. Plötzlich war sie oben ohne und saß mit gespreizten Beinen auf der Bank, die schrullige Christin, die zu ihren Wurzeln als Collegeschlampe zurückkehrte ...
    Ihr Mund schlürfte die Eiscreme vom Löffel und ließ sie auf der Zunge schmelzen, dann quoll etwas davon über ihre Lippen. Die mit Karamellsoße durchzogene weiße Creme lief ihr als Rinnsal das Kinn hinab, dann über den Hals und weiter zwischen ihre Brüste, um sich im Nabel zu sammeln. An der Stelle ließ Colliers Fantasie ihn auf die Knie sinken, um die Creme aufzulecken. Seine Hände massierten ihre Hüften und wanderten über ihre Rippen hinauf, während seine Zunge der süßen Bahn aufwärts folgte. Zuerst leerte er den anbetungswürdigen

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