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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Nabel, dann leckte er über einen bebenden Bauch. Sein Mund spürte unter geschmeidiger, perfekter Haut erhitztes Blut durch Adern pulsieren. In seinem Kopf bildeten sich keine Gedanken, nur fleischliche Wolllust. Sie war zu seinem Eis geworden. Als seine Zunge ihr Dekolleté säuberte, streichelten ihre Brüste über seine Wangen.
    Als er das mit Eiscreme bedeckte Kreuz erreichte, zuckte er zurück ...
    Es schmerzte auf seiner Zunge wie ein winziges Brandeisen.
    »... und da, sehen Sie? Dort drüben sind einige der ersten Schienen überhaupt.«
    Collier tauchte aus seiner schmutzigen Illusion auf wie aus einer Blase aus Abwasser. Dominique hatte geredet, doch er hatte kaum etwas davon gehört.
    »Wie bitte?«
    Sie deutete an der Kanone vorbei auf die kopfsteingepflasterte Straße. Zwei parallele Linien querten den malerischen Weg, und die beiden Linien schienen in das Kopfsteinpflaster eingelassen zu sein.
    »Oh, Eisenbahnschienen«, begriff er schließlich. »Gasts Eisenbahn, vermute ich mal.«
    »Richtig. Sehen Sie die Tafel dort?«
    Das Schild befand sich auf einer weiteren alten Ziegelsteinmauer. Originalstandort von Depot 1 der East Tennessee & Georgia Railroad Company – 1857 .
    Collier betrachtete die eigenartigerweise rostfreien Gleise. »Also gibt es die Originalstrecke noch?«
    »Oh nein. Ein Großteil davon wurde nach dem Krieg als eine Form von Reparationszahlungen beschlagnahmt. Aber die hier hat man gelassen, und es gibt noch ein paar Abschnitte in der Stadt, einige sogar mit Originalschwellen. Jedenfalls ist dieser Platz hier, an dem wir gerade sitzen, die Stelle, an der Harwood Gasts Wahnsinn im Jahr 1857 offiziell begann. Er endete fünf Jahre später in einer Gegend in Georgia namens Maxon.«
    »Maxon«, murmelte Collier. »Ich glaube nicht, dass ich je von dem Ort gehört habe.«
    »Dürfte daran liegen, dass es ihn nicht mehr gibt. Die Armee der Union hat das gesamte Umfeld dort dem Erdboden gleichgemacht. Heute wächst dort nur noch Gestrüpp.«
    Collier dachte zurück. »Mr. Sute hat mir erzählt, dass Gast die Eisenbahn gebaut hat, um Gefangene in eine Art Konzentrationslager zu bringen. War das in diesem Maxon?«
    »Ja«, bestätigte Dominique verkniffen. »Und die Gefangenen waren keine Soldaten der Union, sondern ...«
    »Zivilisten. Ich erinnere mich daran, dass er auch das erwähnt hat. Ergibt aber wenig Sinn. Aus militärischer Sicht, meine ich.«
    »Das gilt für Dachau und Auschwitz auch, es sei denn, man berücksichtigt die eigentliche Motivation dahinter. Es ging nicht um Logistik oder Effizienz – es musste böse sein.«
    »Also war Harwood Gast der Hitler des Bürgerkriegs?«
    »Vielleicht sogar noch schlimmer, schon deshalb, weil Gast nie politisch motiviert war. Er war ein gewöhnlicher Bürger«, erklärte Dominique. »Er hatte nie ein Amt inne und hat sich auch nie für eines beworben. Gast hat einfach seine Eisenbahn gebaut und sich dann umgebracht.«
    Collier lächelte düster. »Seine Aufgabe war vollbracht, der Pakt erfüllt: der Bau einer Eisenbahn, die während des Kriegs keinen militärischen Zweck erfüllte. Himmler war Hitler unterstellt, Gast hingegen einer höheren – oder vielleicht sollte ich sagen, einer ...«
    »Einer niedrigeren Macht«, beendete Dominique den Satz für ihn. »Zumindest, wenn man der Legende Glauben schenkt.«
    »Sie haben mir übrigens noch nicht verraten, ob Sie das tun oder nicht«, fügte Collier hinzu. »Allerdings haben Sie erst vor Kurzem erwähnt, dass Sie nicht unbedingt an den Geschichten zweifeln ... was mich zu meinem nächsten Punkt führt ...«
    »Sie sind ein wirklich beharrlicher Bierschriftsteller«, stellte sie lachend fest. »Na schön. Ich erzähle Ihnen, was ich in jener Nacht gesehen habe.«
    Sie schlenderten die Ausläufer der Hauptstraße entlang, während allmählich das Nachtleben der Stadt erwachte. Laternen in Kutscherstil zeichneten sanfte Lichthöfe auf die Gehwege.
    »Nur bitte«, sagte Dominique halbherzig, »erzählen Sie niemandem davon, sonst würde ich wie eine Idiotin dastehen.«
    »Sie haben mein Wort drauf.«
    Ihr Schatten fiel im Winkel vor ihn, ein sexy Umriss. »Vor einigen Jahren hat eine Hochzeitsgesellschaft das Restaurant damit beauftragt, das Catering für den Empfang zu übernehmen. Dafür wurde die Vorhalle von Mrs. Butlers Pension angemietet. Alles verlief reibungslos, nur irgendwann, bevor wir die Desserts auftrugen, schaute ich in die entferntere Ecke des Raums. An den seitlichen Wänden, wo

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