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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Clyntahn, »und auch noch ausbaufähig! Wir können beide Einheiten im Auge behalten, solange sie sich in Küstennähe befinden. Bei Schwierigkeiten oder falls sich herausstellt, dass die Charisianer doch ihre Einheiten haben zusammenziehen können, um sich einem der beiden Geschwader zu stellen, können wir das Geschwader immer noch anweisen, zu wenden und dem Kampf auszuweichen.«
    Maigwair strahlte über das ganze Gesicht. Er genoss es sichtlich, vom Großinquisitor gelobt zu werden. Selbst Trynair nickte nun; zunächst nur langsam und bedächtig, dann aber mit deutlich mehr Nachdruck.
    Duchairn hingegen hatte immer noch immense Vorbehalte. Die Idee von Maigwair und Clyntahn, zwei voneinander unabhängige Flotten zu koordinieren, hörte sich in der Theorie gut an, ja. Aber dass sich der Plan tatsächlich reibungslos in die Praxis umsetzen ließe, davon war der Schatzmeister nicht überzeugt. Andererseits bliebe ja immer noch das Überraschungsmoment. Wenn niemand außer der ›Vierer-Gruppe‹ wusste, wohin die Schiffe aus dem Norden tatsächlich verlegt werden sollten, konnte auch niemand diese Information nach Charis weitergeben. Es spielte nicht einmal eine Rolle, wie rasch die Information nach Charis gelangte, hatte sich die Flotte erst einmal in Bewegung gesetzt. Denn charisianische Kriegsschiffe, die vor Chisholm oder Corisande lagen, wären so weit entfernt, dass sie niemals rechtzeitig eintreffen könnten. Diese Schiffe wären also ebenso nutzlos, als lägen sie auf dem Meeresgrund und vermoderten. Sie konnten unmöglich den Golf von Tarot oder das Meer der Gerechtigkeit erreichen, bevor die Flotten der Kirche entweder zusammengetroffen waren oder gewendet hatten, um wieder ihre Heimathäfen anzusteuern.
    Duchairn blickte die anderen drei Vikare an und kam zu einem Schluss: Welche Vorbehalte er auch hegte, die anderen drei hatten sich bereits entschieden. Nichts, was er vorbrächte, würde daran noch etwas ändern. Er würde sich damit bescheiden müssen, seine eigenen Vorbehalte in Worte zu fassen – vorsichtig genug, dass er sie später mit einem Lächeln ob seiner eigenen Übervorsicht abtun könnte, sollten sie sich als unberechtigt herausstellen, aber doch hinreichend deutlich, um später, sollte das alles doch misslingen, seinen Kollegen ins Gedächtnis zurückzurufen, er habe sie von Anfang an vor übermäßiger Zuversicht gewarnt.
    Duchairn lehnte sich in seinem Sessel zurück, während Maigwair und Clyntahn die Details durchgingen, bis beide zufrieden waren. Es hatte eine Zeit gegeben, in der Rhobair Duchairn sich über politisches Kalkül nicht allzu viel Gedanken gemacht hatte. Er war bis zum Schatzmeister der Kirche des Verheißenen vor allem deswegen aufgestiegen, weil er ein Bürokrat durch und durch war. Politik zu machen, das hatte er nur allzu gern Trynair und Clyntahn überlassen.
    Und dass wir jetzt diese Diskussion führen, ist Beweis genug, wie prächtig das gelaufen ist, was, Rhobair? , fragte er sich selbst beißend. Andererseits bist selbst du lernfähig, wenn Gott dich nur mit einem hinreichend großen Stock verprügelt. Die große Kunst wird jetzt darin bestehen, die anderen – vor allem Zhaspahr – davon zu überzeugen, du hättest immer noch keinen blassen Schimmer, was hier eigentlich vor sich geht.
    Während er nach außen weiterhin ein geduldig-gelangweiltes Gesicht zur Schau trug, lächelte er in sich hinein. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass sein ›Handel‹ mit Clyntahn den Großinquisitor um so mehr davon überzeugt hatte, der Schatzmeister stelle keinerlei Gefahr für ihn dar. Der Mann, der eigentlich der Hüter des Gewissens von Mutter Kirche sein sollte, hielt Duchairns Beharren darauf, tatsächlich auch den Pflichten und der Verantwortung eines Vikars Gottes nachzukommen, für einen Beweis, der Schatzmeister sei endgültig geistig benebelt und in Rührseligkeit versunken.
    Denk nur weiter so, Zhaspahr! , dachte Rhobair Duchairn eisig. Eines Tages wirst du herausfinden, wie sehr du dich getäuscht hast!

.V.
    HMS Royal Charis , Stadt Tellesberg, Altes Königreich Charis
    »Ich hatte mich schon gefragt, wann ihnen endlich diese Idee kommt«, sagte Cayleb Ahrmahk säuerlich.
    Zusammen mit Sharleyan, seiner Tochter und einem gewissen Captain Merlin Athrawes waren sie wieder auf See. Die Kaiserin von Charis befand sich immer noch in der Werft. Daher hatte das Kaiserpaar seine Standarte an Bord von HMS Royal Charis gehisst, einer der neuen Galeonen mit

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