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Haus der Sonne

Haus der Sonne

Titel: Haus der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Versicherungen und ihren eigenen Wahrnehmungen auch dazu geführt, daß sie beschlossen hatten, kein Risiko einzugehen und uns für alle Fälle alle zu geeken. Welche Möglichkeit auch zutraf, ich schien aus dem Gröbsten heraus zu sein.
    Sozusagen.
    Wiederum handelte ich, bevor ich die Möglichkeit hatte, mich durch langes Nachdenken zu lähmen. Ich bedachte Alana Kono mit meinem besten ›Zum Teufel mit der Welt‹-Lächeln und machte mich daran, den Geröllhang hinunter und zu dem einen halben Kilometer entfernten Tanz zu traben.
    Schlechter Zug, Chummer, echt schlechter Zug. Ich hatte vielleicht hundert von diesen fünfhundert Metern zurückgelegt, als ich einen falschen Schritt machte, mir den Knöchel verdrehte und zu einem klassischen Abflug ansetzte, um auf Nacken und Schulter zu landen. Natürlich auf meiner verletzten Schulter. Ich tat, was jeder in dieser Situation getan hätte - ich schrie Zeter und Mor-dio, während ich eine elegante Rutschpartie den Geröllhang hinunter veranstaltete. Nach einer Zeitspanne, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, wurde ich von einem autogroßen Felsbrocken aufgehalten.
    Schön, okay, vielleicht war es doch kein ganz so schlechter Zug. Offenbar haben Babys, Betrunkene und übereifrige Schwachköpfe einen besonderen Schutzengel. Einen Augenblick nachdem ich vor der Rückseite des Felsens zur Ruhe gekommen war, rauschte von vorne eine riesige, tosende, flackernde Feuerwand darüber hinweg. Ich machte mich so klein, daß ich mich in meinem eigenen Bauchnabel verkriechen konnte, während die Hitzewelle über mich hinwegbrauste, die mir das Haar versengte und meine Haut spannte.
    Es war in weniger als einer Sekunde vorüber, als habe es sich nur um einen einzelnen Feuerball gehandelt. Ich richtete mich auf und riskierte einen Blick über meinen rauchenden Felsbrocken.
    Ich mußte die Aufmerksamkeit von mindestens einem der Tänzer erregt haben, soviel war sicher. Der Tanz dauerte an, aber einer der mit Lendentüchern bekleideten Kahunas hatte sich aus dem Kreis zurückgezogen und starrte in meine Richtung. Offensichtlich hatte er mit einem ziemlich häßlichen Feuerball-Zauber zugeschlagen. (Da kam mir ein ziemlich unangenehmer Gedanke: Waren die Tänzer in der Lage, Energie aus dem Haleakala zu ziehen, bei dem es sich ja um einen Ort der Macht handelte? Wenn ja, waren gerade alle Richtlinien hinfällig geworden, die ich bezüglich der Grenzen gelernt hatte, wieviel Energie ein Magier für sein Wirken verbrauchen kann, ohne vor Schwäche ohnmächtig zu werden.)
    Tja, Drek, jetzt hatte er meine Aufmerksamkeit erregt. Ich legte das Sturmgewehr an und gab einen kurzen Feuerstoß ab. (Und verschoß dabei das gesamte Magazin. Mann, das Baby schoß vielleicht schnell!) Ich glaubte nicht, daß ich ihn getroffen hatte - wahrscheinlich hatte er irgendeine magische Barriere errichtet -, aber aus reinem Reflex duckte er sich trotzdem... was ohnehin der Zweck von Sperrfeuer ist. Ich duckte mich wieder hinter meinen Felsblock.
    Wiederum keinen Augenblick zu früh. Irgendwas - ir-gend welche Dinge, um genau zu sein - prallten gegen die andere Seite des Felsens. Der Härte des Anpralls nach hätte es sich um Kugeln handeln können, aber das Geräusch, das sie verursachten, war nicht ganz richtig. Splitter regneten auf meiner Seite des Felsens herunter, und einige fielen mir in den Kragen. Kalt, naß... Eisstücke. Der Wichser schoß mit Eiszapfen oder irgendwas in der Art nach mir. Genau in dieser Sekunde kam ich zu dem Schluß, daß ich vielleicht doch ein Mago-phober war.
    Das würde nicht leicht werden. Ich sah mich nach Alana Kono um. Eine zweite Kanone war hier unten Gold wert. Vielleicht konnten wir vorrücken, indem wir uns gegenseitig Feuerschutz gaben.
    Fehlanzeige in dieser Hinsicht, das sah ich sofort. Mein Felsen hatten mich vor dem Superfeuerball geschützt. Kono hatte nicht so viel Glück gehabt. Sie war nur noch ein formloser Haufen, der sich nicht mehr rührte. Flammen leckten über ihren Körper und sandten eine schmierige Rauchfahne in den Himmel. Verdammt noch mal...
    Die beinahe sublime Vibration - das tiefe, kosmische Pulsieren - unter meinen Füßen (jetzt unter meinem Hintern) veränderte ihr Timbre, als habe sich ihre Frequenz um eine Oktave erhöht. Meine Eingeweide verkrampften sich wieder, und mein Blickfeld verschwamm, als sich die Vibrationen durch meinen Hintern, das Rückgrat hinauf und schließlich bis in den Schädel fortpflanzten. Wiederum konnte ich die Magie

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