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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Beton des Gehwegs und die Sonne stand als blasser weißer Fleck am Himmel, der das Blau von verwaschenen Jeans hatte.
    Sie war schon halbwegs am Gehweg, wo Eves Riesenschlitten parkte, als die Tür hinter ihr zufiel.
    »Warte«, platzte Eve heraus und eilte auf sie zu, wobei der Ledermantel hinter ihr im heißen Wind flatterte. »Ich kann das nicht zulassen.«
    Claire ging weiter. Die Sonne brannte auf die Wunde an ihrem Kopf und auf ihre Prellungen. Ihr Knöchel tat immer noch weh, aber nicht so sehr, dass er sie besonders quälte. Sie würde nur ein bisschen vorsichtig sein müssen.
    Eve flitzte um sie herum, sodass sie ihr gegenüberstand, und tänzelte rückwärts, als Claire unbeirrt weiterging. »Im Ernst. Das ist bescheuert, Claire, du kommst mir nicht wie jemand vor, der Todessehnsucht hat. Ich meine, ich habe Todessehnsucht, ich weiß, wovon ich rede - okay stopp! Stopp mal!« Sie streckte ihre Hand aus, Handfläche nach vorne, und Claire hielt nur wenige Zentimeter davon entfernt an. »Du wirst gehen, so viel habe ich begriffen. Lass mich dich wenigstens fahren. Du solltest nicht zu Fuß gehen. Dann kann ich Shane anrufen, falls - falls etwas passiert. Und wenigstens hast du dann jemanden an deiner Seite.«
    »Ich will euch nicht in Schwierigkeiten bringen.«
    Michael war in Bezug darauf sehr deutlich geworden.
    »Deshalb kommt Shane ja nicht mit. Er - nun ja, er zieht Probleme an wie der Fernsehbildschirm den Staub. Außerdem ist es besser, ihn nicht in Monicas Nähe zu bringen. Was alles passieren könnte!« Eve schloss die Autotüren auf. »Du musst ›Erster‹ rufen.“
    »Was?«
    »Du musst ›Erster‹ rufen, damit du den Beifahrersitz kriegst.“
    »Aber es ist sonst niemand...«
    »Ich sag's nur, damit du dich daran gewöhnst, denn wenn Shane dabei wäre, hätte er jetzt schon den Beifahrersitz und du müsstest hinten sitzen.«
    »Hm...« Claire kam sich sogar beim Versuch, es zu sagen, blöd vor.
    »Erster?«
    »Üb weiter. Man muss schnell am Drücker sein hier in der Gegend.«
    Das Auto hatte glatte Vinylsitze, die rissig waren und abblätterten, die Sicherheitsgurte waren Restposten, die nicht besonders sicher aussahen. Claire versuchte, nicht zu sehr auf den Polstern herumzurutschen, als das große Auto über die schmale, unebene Straße holperte. Die Läden sahen so düster und uneinladend aus, die Fußgänger waren so vornübergebeugt, wie Claire sie in Erinnerung behalten hatte.
    »Eve?«, fragte sie. »Warum bleiben die Menschen hier? Warum gehen sie nicht einfach weg? Wenn doch, du weißt schon... Vampire.«
    »Gute Frage«, sagte Eve. »Die Leute sind da ein bisschen komisch. Die Erwachsenen zumindest. Kids raffen sich ständig auf und gehen weg, aber die Erwachsenen sind festgefahren. Häuser. Autos. Jobs. Kids. Sobald du etwas besitzt, ist es für die Vampire leicht, dich an die kurze Leine zu nehmen. Es braucht einiges, damit die Menschen alles hinschmeißen und abhauen. Vor allem, wenn sie wissen, dass sie nicht mehr lang am Leben sind, wenn sie das tun. Oh, shit, runter mit dir!«
    Claire löste ihren Sicherheitsgurt und glitt hinunter in den dunklen Raum unter dem Armaturenbrett. Sie zögerte nicht, weil Eve keinen Witz gemacht hatte - in ihrer Stimme schwang reine Panik mit. »Was ist los?« Sie traute sich kaum zu flüstern. »Polizeiauto«, sagte Eve, ohne die Lippen zu bewegen. »Kommt direkt auf uns zu. Bleib unten.«
    Sie blieb unten. Eve trommelte nervös mit den Fingernägeln auf das harte Lenkrad und stieß dann einen Seufzer aus. »Okay, sie sind weg. Bleib aber noch unten. Sie könnten zurückkommen.«
    Claire gehorchte und stemmte sich gegen die Straßenunebenheiten, als Eve in Richtung Campus fuhr. Ein bis zwei weitere Minuten vergingen, ehe Eve signalisierte, dass die Luft rein sei; sie ließ sich auf ihren Sitz sinken und schnallte sich an.
    »Das war knapp«, sagte Eve.
    »Was ist, wenn sie mich gesehen haben?«
    »Erst einmal hätten sie mich wegen Einmischung auf die Polizeiwache geschleift, mein Auto konfisziert...« Eve tätschelte entschuldigend das Lenkrad. »Und du wärst einfach verschwunden.«
    »Aber...«
    »Glaub mir. Die, die so etwas machen, sind keine Amateure. Also, bringen wir das hier hinter uns und hoffen, dass dein Plan funktioniert, okay?«
    Eve steuerte langsam durch die Masse der Studenten, die auf den Straßen unterwegs zum Mittagessen waren, machte eine Kehrtwendung und folgte Claires Wegbeschreibung zum Wohnheim.
    Howard Hall sah heute auch

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