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Haus der Versuchung

Haus der Versuchung

Titel: Haus der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Anderson
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seine Augen und konnte sehen, wie sie sich weiteten, als er sich schließlich zum zweiten Mal in sie ergoss.
    Natalie konnte sich nicht daran erinnern, dass ihr irgendein Mann jemals so viel Lust verschafft hätte. Sie erwog, ihm das zu sagen, doch etwas hielt sie zurück. Sie spürte, dass Anil es nicht hätte hören wollen. Er musste es schon dadurch wissen, dass er ihr zugesehen hatte. Jedes Wort darüber konnte seine Beziehung zu Sajel gefährden.
    »Ich hoffe, wir haben beide bestanden«, sagte er leichthin und in dem offensichtlichen Bemühen, die vertraute Atmosphäre zu zerstreuen, die sie beide erzeugt hatten.
    »Was bestanden?«, erkundigte sich Natalie, die sich noch nicht richtig konzentrieren konnte, weil ihr Körper sich derart gesättigt anfühlte, dass ihr Gehirn noch nicht wieder funktionieren wollte.
    »Den Kameratest.«
    Natalie hatte die Kamera völlig vergessen. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass Simon sie über den Monitor beobachtet hatte. Dass er gesehen haben musste, wie sie sich Anil vollkommen ausgeliefert hatte. Sie fragte sich, wie er jetzt wohl über sie dachte.
    »Ich bin mir sicher, dass du bestanden hast«, sagte sie, beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn.
    »Das hoffe ich, denn im Gegensatz zu dir habe ich kein weiteres Wochenende mehr vor mir, um noch dazuzulernen.«
    »Also, wie ich schon sagte: Sajel ist zu beneiden.«
    »Nett von dir. Aber da du ja nicht Sajel bist, kann ich mir nicht sicher sein, genug gelernt zu haben, um sie glücklich zu machen, oder?«
    »Ich glaube, das hast du.«
    »Aber du hast losgelassen«, bemerkte Anil. »Sajel empfindet das als sehr schwer.«
    »Mir ist das bisher auch immer sehr schwergefallen.«
    »Dann trägt das Seminar bei dir schon Früchte.«
    »Das hoffe ich.«
    Er betrachtete sie nachdenklich. »Ja, Natalie, das ist der Kurs, es lag nicht an mir. Ich bin nichts Besonderes. Außerdem denke ich, dass deine Absichten ohnehin anderswo liegen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Das muss ich dir nicht näher erläutern.«
    Natalie spürte, wie sie errötete, denn sie wusste, er hatte recht. Da sie sich bereits vorzustellen versuchte, welche Wirkung der Sex mit Anil auf Simon gehabt haben mochte, musste sie sich wohl eingestehen, dass sie auf diesen Mann fixiert war, selbst wenn das eigentlich verboten war.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, log sie. Dann ließ sie Anil auf dem Bett zurück und ging sich duschen, bevor sie auf ihr eigenes Zimmer zurückkehrte.
    Es war eine aufregende Erfahrung gewesen, und sie beneidete Sajel tatsächlich, doch nun freute sie sich darauf, am nächsten Tag Simon zu begegnen. Aber freute sie sich auch auf die letzte Lektion ihres ersten Wochenendes?

11. Kapitel
    U m sieben Uhr am nächsten Morgen brachte ein Zimmermädchen Natalie ihr Frühstück ans Bett. Sie zog die Vorhänge zurück, stellte ein Tablett mit Kaffee, Saft, Toast und Marmelade auf den Nachttisch und verschwand wortlos. Aus Sorge vor dem, was noch vor ihr lag, hatte Natalie kaum Appetit. Sie biss nur einmal von dem Toast ab, trank aber den ganzen Kaffee.
    Als sie an den vergangenen Abend und die Länge von Anils Schwanz dachte, begann ihr Unterleib zu kribbeln. Rasch schob sie die Erinnerung beiseite. Anil war nur ein Teil des Seminars gewesen, weiter nichts. Sie fürchtete, trotz ihrer Fortschritte immer noch einen weiten Weg vor sich zu haben, bevor ihr Aufenthalt nach den Maßstäben des Haven als Erfolg galt.
    Sie war gerade mit Duschen und Anziehen fertig, als auch schon Simon erschien, um sie abzuholen.
    »Guten Morgen. Ich muss sagen, dass Sie sich gestern Abend bei Anil ausgesprochen gut betragen haben.«
    »Danke«, sagte Natalie bescheiden.
    »Sie sind offensichtlich auf Ihre Kosten gekommen.«
    Am Ton seiner Stimme hätte sie nicht erkennen können, ob er das guthieß oder nicht, doch ein Blick in sein Gesicht ließ sie vermuten, dass er es missbilligte. »War das nicht in Ordnung? Ich dachte, Sie würden mit meinem Verhalten zufrieden sein.«
    »Das bin ich auch.«
    »So sehen Sie nicht aus.«
    »So sehe ich aus, wenn ich zufrieden bin.«
    »So sehen Sie auch aus, wenn Sie unzufrieden sind.«
    »Ich weiß. Es ist ziemlich hilfreich, ein ausdrucksloses Gesicht zu besitzen.«
    »Hilfreich bei Ihrer Arbeit, das schon«, stimmte Natalie ihm zu. »Aber in Ihrem Privatleben muss das doch ein gewisses Handicap sein.«
    »Wir sind nicht hier, um über mein Privatleben zu sprechen«, erwiderte Simon barsch. »Sind Sie bereit für die

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