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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Option die einzig vernünftige war, aber irgendein Urinstinkt rebellierte gegen die Vorstellung, auch nur einen weiteren Moment in diesem Haus des Schreckens verweilen zu müssen.
    Ich muss hier raus, dachte er.
    Zitternd tat Eddie einen wackeligen Schritt in Richtung Tür. Sein Herz raste, als er den nächsten wagte. Und noch einen weiteren. Er rechnete jeden Moment damit, dass der Meister mit seiner über 1,90 Meter großen, imposanten Erscheinung vor ihm auftauchte und Eddie wie einen Perversen im Trenchcoat anfunkelte, während er sich für einen schnellen Mord zwischendurch auf ihn stürzte. Oder vielleicht würde er zuerst mit Eddie spielen, wie eine Katze mit einer gefangenen Maus. Letzteres erschien ihm um einiges wahrscheinlicher.
    Er wagte einen weiteren vorsichtigen Schritt.
    Und erstarrte.
    Scheiße!
    Von der anderen Seite der Tür hörte er das gedämpfte Klirren eines Schlüsselbunds. Die Luft blieb ihm im Hals stecken, als er zusah, wie sich der Knauf drehte. Das musste das Weibsstück sein, das mit einer weiteren Fliege zurückkehrte, die sich im Netz des Meisters verfangen hatte: die sadistische »Haushälterin«. Ihr Name war Miss Wickman, aber Eddie nannte sie »Ilsa, die Herrin des Hauses«. Sie war zwar nicht ganz so drall und rätselhaft verführerisch wie Dyanne Thorne, die Kino-Ikone aller Bondage- und Domina-Fans, aber diese Frau war dafür umso realer. Sie ließ es sich nicht nehmen, höchstpersönlich die methodische Folter zu überwachen, die an neu eingetroffenen Gästen des Meisters verübt wurde.
    Es gab niemanden, den Eddie so sehr fürchtete wie den Meister.
    Aber eine Person kam sehr nahe heran.
    Ilsa, die gottverdammte Herrin des Hauses.
    Ohne darüber nachzudenken, was er tat – zum Nachdenken blieb ihm keine Zeit –, drehte Eddie sich um und rannte die Treppe hinauf. Als ihm bewusst wurde, in welche Richtung er sich bewegte, und er sich wieder an die Schrecken erinnerte, die dort auf ihn warteten, musste er einen Schrei unterdrücken. Er spürte den flüchtigen Impuls, umzudrehen und zurück ins Erdgeschoss zu laufen, aber er verwarf den Gedanken sofort, weil ihm klar war, dass ihm diese Möglichkeit nicht länger offenstand.
    Als er den oberen Treppenabsatz erreichte, blickte er den langen, leeren Gang entlang, der vor ihm lag. Er zitterte am ganzen Körper. Hier gab es Räume, die wie gewöhnliche Schlafzimmer aussahen, aber mit clever verborgenen Vorrichtungen ausgestattet waren, die sich auch bei Sadisten mit gehobenem Anspruch enormer Beliebtheit erfreuten. Andere Zimmer – für gewöhnlich abgeschlossen, um zu verhindern, dass die Neuankömmlinge sie betraten, bevor ihre Zeit gekommen war – konnte man als ausgemachte Folterkammern bezeichnen.
    Eddie führte eine Blitzanalyse seiner gegenwärtigen Situation durch und gelangte zu dem Schluss, dass der Tod durch seine eigene Hand womöglich die beste Alternative darstellte. Er betrachtete das Tranchiermesser und versuchte, sich vorzustellen, sein eigenes Fleisch damit zu durchbohren. Allerdings nicht seine Handgelenke. Das würde die Sache viel zu lange hinauszögern. Er würde sich schon die Kehle aufschlitzen müssen.
    Bei diesem Gedanken verzerrte er das Gesicht.
    Oh, verdammt noch mal.
    Unten öffnete sich die Tür, und er fand sich in seiner Annahme bestätigt. Miss Wickman sprach mit einem vage britischen Akzent. Etwa so wie jemand, der aus Großbritannien ausgewandert war und schon seit Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten lebte. Dann hörte er eine weitere Stimme, die kultivierte Stimme eines Südstaatengentleman. Irgendein armer alter Trottel, der keine Ahnung hatte, in was für einer hoffnungslosen Lage er steckte.
    Unglücklicherweise besaß Eddie nicht die Möglichkeit, ihn zu warnen.
    Er versuchte, sich auf den Inhalt der Unterhaltung zu konzentrieren. Er konnte heraushören, dass der Meister im Augenblick beschäftigt sei. In der Zwischenzeit, erklärte das Weibsstück, werde sie den Mann auf sein Zimmer geleiten. Dann war das Knarren von altem Holz zu hören, als die beiden begannen, die Stufen zu erklimmen.
    Eddie wäre vor Schreck beinahe das Messer aus der Hand gerutscht. Er zitterte erneut, umklammerte den Griff noch fester und schaffte es, sein Zittern zu unterdrücken, während er rückwärts den Flur hinunterschlich. Er hatte eine Scheißangst. Es gab keinen Ausweg, keine offensichtliche Fluchtmöglichkeit, aber vielleicht fand er ja einen Platz, an dem er sich verstecken konnte. Er drehte an

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